Versuchsergebnisse zur Bewirtschaftungsintensität von Grünland
Auswirkungen von reduzierter Düngung und spätem ersten Schnitt auf zwei Grünlandstandorten im Naturraum Bayerischer Wald

Die Auswertung einer langjährigen Versuchsserie zur Extensivierung von Dauergrünland an zwei ähnlichen Wiesenbeständen im gleichen Naturraum brachte folgende Ergebnisse: Hinsichtlich der Nährstoffpotenziale im Boden, dem Ertragsverhalten und der Futterqualität zeichneten sich teilweise deutliche Differenzierungen zwischen Standort und zeitlichem Verlauf ab. Ebenfalls nahm die botanische Entwicklung auf beiden Standorten einen unterschiedlichen Verlauf. In der botanischen Pflanzenzusammensetzung waren negative Bestandesentwicklungen ersichtlich.

Auch nach zehn Jahren ist der Extensivierungsprozess noch bei weitem nicht abgeschlossen. Daher erfordern vor allem Extensivierungsversuche im Dauergrünland sehr lange Versuchsperioden. Auf jeden Fall sind die Auswirkungen einer Extensivierung standortspezifisch zu sehen und erfordern in der Praxis eine genaue Standortkenntnis sowie die laufende Beobachtung von Bestandesentwicklungen, um unerwünschten Entwicklungen - wenn möglich - rechtzeitig Einhalt gebieten zu können.
Die Ausprägung von Pflanzengesellschaften im Dauergrünland hängt zum einen von den natürlichen Standortfaktoren, also Klima, Höhenlage, Geländeneigung und Boden ab. Andererseits übt der Landwirt durch Nutzungsintensität, Düngung und Pflegemaßnahmen einen entscheidenden Einfluss auf die Artenzusammensetzung des Pflanzenbestandes und damit nicht zuletzt auch auf dessen nachhaltige Leistungsfähigkeit aus. Anders ausgedrückt kann man sagen, dass sich die Pflanzenbestände auf Grünland den jeweiligen Verhältnissen anpassen und sich bei gleicher Bewirtschaftung in einem gewissen Gleichgewicht halten. Somit ist der Pflanzenbestand selbst als ein Spiegel von Standort und Bewirtschaftung zu sehen. Ändert man die Bewirtschaftungsintensität wesentlich, so wird sich dies über kurz oder lang nicht nur auf den Ertrag und die Futterqualität, sondern auch auf die botanische Zusammensetzung von Wiesen auswirken.
Vor diesem Hintergrund ist die folgende gemeinsame Auswertung von zwei langjährigen Extensivierungsversuchen im Naturraum Bayerischer Wald zu sehen. Beide Standorte (Ayrhof bei Viechtach im Landkreis Regen und Kringell bei Hutthurm im Landkreis Passau) liegen ca. 60 km voneinander entfernt.

Ergebnisse im Detail