Versuchsergebnisse zur mineralischen Düngung
Biogasgärrestdüngung zu Silomais I: Gärrestart, Ausbringtechnik, stabilisierter Gärrest, Einarbeitung; 2009 - 2012

Versuchsbeschreibung

Zur Optimierung der Stickstoffwirkung von Biogasgärresten (BGR) wurde von 2009 bis 2012 in Puch und Speichersdorf ein Versuch zu Silomais angelegt. In der Variante „100 % BGR“ wurde eine hohe praxisübliche Gärrestmenge (ca. 55 m3/ha) mit einem durchschnittlichen N-Gehalt von 4,3 kg N-Gesamt/m3 in Speichersdorf und ca. 46 m3/ha und N-Gehalt von 4,5 kg N-Gesamt/m3 in Puch ausgebracht. Geprüft wurde der Einfluss unterschiedlicher Gärrestmengen und Gärreste, verschiedene Ausbringzeiten, mit und ohne mineralischer Ergänzungsdüngung und Zusätze zur Stabilisierung des Stickstoffs im Gärrest. Zum Vergleich wurde Rindergülle eingesetzt.

Fazit

  • Düngung mit Biogasgärresten:
    • die ausgebrachten Gärrestmengen sollten sich am Gärrestanfall im Betrieb orientieren (100 % Anfall). Höhere Ausbringmengen führen zu deutlich höheren Nährstoffsalden (Kontrollwert der DüV beachten)
    • um einen standorttypischen Optimalertrag zu erreichen, ist eine kombinierte Düngung aus organischen und mineralischen Düngern sinnvoll
    • der Düngetermin der Biogasgärreste sollte sich nach der Befahrbarkeit des Bodens orientieren. Durch eine gezielte mineralische Ergänzungsdüngung kann eine optimale Pflanzenernährung sichergestellt werden
  • Gärrestart:
    • der TS-Gehalt hat einen deutlichen Einfluss auf die N-Verwertung in organischen Düngern. Je geringer der TS-Gehalt, desto höher die N-Effizienz
    • die feste Phase von separierten Biogasgärresten hat eine sehr geringe N-Wirkung. Dies ist sowohl auf die hohen gasförmigen Ausbringverluste, als auch auf die N-Bindung in der organischen Substanz zurückzuführen
  • Ausbringtechnik:
    • der Schleppschuh kann eine fehlende Einarbeitung zum Teil kompensieren
    • sind die Güllemengen beim Schleppschuh hoch, empfiehlt es sich die Güllegabe in zwei Termine aufzuteilen
  • Stabilisierter Gärrest:
    • durch den Einsatz von Entec flüssig kann kein signifikanter Mehrertrag erreicht werden-
    • auf leichten Böden kann in der Tendenz die N-Effizienz von organischen Düngern durch den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren verbessert werden
  • Einarbeitung:
    • eine Einarbeitung führt zu geringeren Ammoniak-Verlusten und erhöht die N-Wirkung von organischen Düngern
    • v.a. Gärreste mit hohem TS-Gehalt (separiert feste Phase) sollten unmittelbar (wenige Minuten) nach der Ausbringung eingearbeitet werden

Erträge in Abhängigkeit der Einarbeitung