Ertragswirkung einer Phosphat (P2O5) bzw. Kali (K2O) Düngung in Abhängigkeit von der Bodenversorgung
In Bayern wurden zwischen 1974 und 1998 ca. 20 Phosphat- und Kalidüngungsversuche mit der ortsüblichen Fruchtfolge angelegt. Diese Dauerversuche waren über Bayern verteilt und wurden sowohl auf leichten (Sand) aus auch auf schweren (Ton) Böden durchgeführt. Eine Differenzierung der Ergebnisse nach Regionen bzw. Bodenarten war nicht notwendig, weil die verschiedenen Standortbedingungen in etwa mit den gleichen Ertragseffekten reagierten. Die Darstellung der Einzelversuche ist wegen der umfangreichen Ergebnisse kaum möglich. Nachfolgend sind die Versuchsergebnisse, die aus den unterschiedlichen Versuchen zusammengetragen wurden schematisch zusammengefasst.
Bei der Auswertung der Versuche wurden die Fruchtarten in 2 Gruppen (Getreide und Hackfrüchte) eingeteilt, da die Ertragswirkung der Fruchtartengruppen je nach Bodenversorgung bzw. Düngung sehr unterschiedlich ist. Die Fruchtartengruppe „Getreide“ beinhaltet alle Ergebnisse zu Weizen, Gerste und Roggen, die Fruchtartengruppe „Hackfrüchte“ alle Ergebnisse zu Mais, Rüben und Kartoffeln.
Die unterschiedlichen Bodenversorgungen wurden in 5 Gruppen zusammengefasst. Alle Versuchsergebnisse mit einer Bodenversorgung von z. B. 10 bis 14 mg wurden in der Gruppe 12 mg zusammengefasst. Bei den anderen Gruppen wurde entsprechend vorgegangen.
Bei der Düngung wurde unterschieden zwischen „ohne Düngung“ und „Düngung der Einzelkultur nach Abfuhr“ (in der Regel im Herbst bzw. vor Saat).
Die Erträge wurden bei einer Bodenversorgung von 20 mg auf relativ 100 gesetzt.
Phosphat
Bei einer Bodenversorgung von 4 mg (Gehaltsstufe A) und „ohne Düngung“ ist bei Getreide mit Ertragseinbußen von 8 % und bei Hackfürchten von 15 % zu rechnen. Diese Ertragseinbußen können bei einer Abfuhrdüngung bei Getreide auf 5 % und bei Hackfrüchten auf 11 % reduziert werden. Die Ertragseinbußen werden bei steigender Bodenversorgung immer geringer. Bei einer Bodenversorgung von 20 mg ist zwischen „ohne Düngung“ und „Abfuhrdüngung“ kein Ertragsunterschied.
Kali
Bei einer Bodenversorgung von 4 mg (Gehaltsstufe A) und „ohne Düngung“ ist bei Getreide mit Ertragseinbußen von 1 % und bei Hackfürchten von 21 % zu rechnen. Diese Ertragseinbußen können bei einer Abfuhrdüngung bei Getreide auf 0 % und bei Hackfrüchten auf 13 % reduziert werden. Die Ertragseinbußen werden bei steigender Bodenversorgung immer geringer. Bei einer Bodenversorgung von 20 mg ist zwischen „ohne Düngung“ und „Abfuhrdüngung“ kein Ertragsunterschied.
Fazit
Sowohl bei Phosphat als auch bei Kali ist zwischen Getreide und Hackfürchten ein deutlicher Ertragsunterscheid gegeben. Daher sollte die P- und K-Düngung zu den „Hackfrüchten“ gegeben werden.
Die optimale Bodenversorgung ist je nach Fruchtfolge im Betrieb zwischen 10 und 20 mg.
Bei einer geringeren Bodenversorgung muss mit Ertragseinbußen gerechnet werden, diese können durch eine Düngung in Höhe der Abfuhr nur zum Teil ausgeglichen werden.