K-Faktor der Bodenerodierbarkeit
Der K-Faktor drückt die Erodierbarkeit eines Bodens in Abhängigkeit seiner Bodeneigenschaften aus. Eigenschaften, die Einfluss auf die Erosionsanfälligkeit eines Bodens haben, sind dessen Textur (Korngrößenzusammensetzung), der Humusgehalt, die Durchlässigkeit, die Bodenstruktur und die Steinbedeckung. Der K-Faktor kann mit Hilfe von Bodenanalysen bestimmt oder aus Bodenkarten abgeleitet werden. Hier wurde er überwiegend aus den Bodenbeschrieben der Bodenschätzung abgeleitet.
Die Ackerflächen in Bayern haben im Mittel einen K-Faktor von 0,32. Die häufigsten Bodenarten nach Bodenschätzung unter Ackernutzungen sind dabei Lehm mit einem mittleren K-Faktor von 0,38, der auf 48% der Ackerflächen vorkommt, und sandiger Lehm mit einem Mittelwert von 0,32, der auf 15% der Ackerflächen auftritt. Werte über dem Mittelwert finden sich vor allem in den ackerbaulichen Gunstgebieten wie den Gäulagen (Straubinger und Ochsenfurter Gäu) und anderen Gebieten mit hohem Lössanteil. Besonders niedrig ist der K-Faktor in den sand- oder tonreichen Gebieten des Keuper-Lias-Landes oder wegen der hohen Steinbedeckung in der Münchner Schotterebene.
Bayernweit verfügbare Bodenschätzungskarte für die Bestimmung des K-Faktors
Während für Einzelschläge die Bestimmung des K-Faktors mit Hilfe von Bodenprobenahmen und anschließender Texturanalyse im Bodenphysikalischen Labor empfohlen wird, ist es möglich für überregionale Berechnungen, wie dem Erosionsatlas, den K-Faktor aus flächendeckend verfügbaren Kartenwerken wie der Bodenschätzung abzuleiten. Die Daten der Bodenschätzung werden in Bayern durch die "Amtlichen Landwirtschaftlichen Sachverständigen (ALS)" an den Finanzämtern erhoben und bei Bedarf aktualisiert. Für die Veröffentlichung der Bodenschätzungskarten ist die Bayerische Vermessungsverwaltung zuständig. Für den Erosionsatlas wurde der Bearbeitungsstand zu Beginn des Jahres 2022 verwendet.
Auf Grundlage von zehntausenden von Bodenproben aus ganz Deutschland wurden die Zuordnungstabellen der K-Faktoren zum Klassenbeschrieb der Bodenschätzung von Auerswald (2017, unveröffentlicht) überarbeitet. Im Vergleich zu den älteren Tabellen aus Schwertmann et al. (1990), konnte die Zuweisung der K-Faktoren wegen der wesentlich höheren Anzahl an Vergleichsproben verfeinert und die Gültigkeit für weite Teile Bayerns verbessert werden. Die Bestimmung der K-Faktoren setzt sich bei Verwendung der neuen Tabellen aus dem Einfluss des Steingehalts und dem Einfluss des Feinbodens zusammen:
K = K(Stein) * K(Feinboden)
Für den überwiegenden Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche Bayerns existieren Bodenschätzungskarten, sodass der K-Faktor der im Erosionsatlas berechneten Ackerflächen auf einer einheitlichen und aktuellen Datenbasis beruht. Da die K-Faktoren-Karte flächendeckend, auch für nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen erstellt wurde, wurde zusätzlich die Übersichtsbodenkarte des Bayerischen Landesamt für Umwelt (ÜBK25) verwendet und aus den Legendeneinheiten K-Faktoren abgeleitet.
Übersichtskarten Bodenarten und K-Faktor
Ziel der Bodenschätzung, die in Deutschland in den 1930er Jahren begonnen wurde, war die Beurteilung der Böden nach ihrer Ertragsfähigkeit für die landwirtschaftliche Nutzung als Grundlage für Steuererhebungen. Alle Acker- und Grünlandflächen wurden in den folgenden Jahrzehnten kartiert, beprobt und in Abschnitte gleicher Ertragsfähigkeit eingeteilt. Jede Bodenschätzungseinheit wird mit einem Klassenzeichen gekennzeichnet, das sich bei Ackerschätzungen aus Bodenart, Zustandsstufe und Entstehung zusammensetzt. Die hier dargestellte Karte zeigt die Hauptbodenarten der Bodenschätzung, welche die Korngrößenzusammensetzung der Böden von sandig über lehmig bis tonig in acht Abstufungen beschreiben. Dazu kommen die organischen Moorböden.
Die besonders erosionsanfälligen Lehmböden (L) finden sich überall dort, wo der Lößeinfluss groß ist, nämlich besonders südlich der Donau und auf den Mainfränkischen Platten. Dies sind gleichzeitig aber auch die ackerbaulich wertvollsten Böden. Die schweren Lehme (LT) und Tone (T) kommen verbreitet entlang des Jurabogens und im Tonstein-Keuper vor. Sandige Bodenarten dominieren im Sandstein-Keuper zwischen Ansbach und Nürnberg, aber auch die häufig steinig-grusigen Böden der ostbayerischen Mittelgebirge und die kiesigen Böden entlang der großen Flüsse wie Donau, Isar, Inn und Salzach werden durch die Bodenschätzung häufig in einer der sandigen Hauptbodenarten eingestuft. Die niedrigen K-Faktoren unter 0,20 sind aber selten, so dass die meisten Böden nur in einem Bereich von 0,21 bis 0,51 liegen. Diese Spanne ist kleiner als die Spanne aller anderen Faktoren der ABAG. Der K-Faktor hat daher einen relativ geringen Einfluss auf die Unterschiede im Bodenabtrag.
Hauptbodenarten der Bodenschätzung dargestellt für die Ackerflächen 2022
Gemeindemittelwert des K-Faktors von Ackerflächen
K-Faktor von Ackerflächen in Bayern in einer Karte mit hoher Auflösung
Bayernweit, flächendeckende K-Faktoren in einer Karte mit hoher Auflösung
Karten des K-Faktors als PDF zum Ausdrucken: