Forschungs- und Innovationsprojekt
Schritte zu biodiversitätsbasierten Pflanzenbausystemen – Bündelung und Weiterentwicklung von Forschungsansätzen in Ruhstorf
Aktuelle Pflanzenbausysteme erzielen hohe Erträge durch den Einsatz ertragssteigernder Produktionsmittel wie z. B. chemische Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger. Trotz der dadurch sehr hohen Produktivität und Leistungsfähigkeit werden Umweltgrenzen dieser ressourcenintensiven Wirtschaftsweise sichtbar. Die Landwirtschaft steht daher unter immer stärkerem gesellschaftlichem Druck, die Art und Weise der Produktion zu verändern und stärker auf Umweltaspekte zu achten.
Durch "ökologische" Intensivierung soll bei gleicher Wirtschaftlichkeit ein Teil dieser "Inputs" durch die Biodiversität erbracht werden. Biodiversität und die damit verbundenen Funktionen und Leistungen erlangen im Pflanzenbau somit eine große Bedeutung. Das Projekt zeigt daher die Leistungen auf, die Biodiversität z.B. durch natürliche Schädlingsregulation in den Agrarsystemen der Zukunft erbringen können und wie das Wissen über entsprechende Zusammenhänge in der Praxis vermittelt und angewendet werden kann.
Ziele
In dem Projekt sollen die Möglichkeiten für "biodiversitätsbasierte" Pflanzenbausysteme ausgelotet und sinnvolle Ansätze für die Beratung und die landwirtschaftliche Praxis aufbereitet werden. Dazu werden folgende Teilziele umgesetzt:
- Aufbau einer literaturbasierten Wissensdatenbank
- Entwicklung GIS basierter Modelle zur Bewertung von Ökosystemleistungen
- Erprobung und Optimierung von Erfassungsmethoden für Ökosystemleistungen
- Ausarbeitung innovativer Methoden zum Wissenstransfer
Methode
Um leistungsfähige Agrarökosysteme mit hoher Biodiversität zu erreichen werden vier Themen bearbeitet. Neben dem Aufbau einer Datenbank für bekanntes Wissen sollen auf Feld- und Landschaftsebene neue Erkenntnisse zu Funktionen und Leistungen der Biodiversität für den Pflanzenbau gewonnen werden. Abschließend werden Wege zur zielgruppenorientierten Kommunikation entwickelt. Für die Umsetzung kommen zusätzlich zu einer umfassenden Literaturstudie, Expertenworkshops und der Modellierungen in Geographischen Informationssystemen (GIS) auch Feldmethoden zur Erfassung von Organismen (z.B. Laufkäfer) und Ökosystemleistungen (z. B. REFA-Methoden) zum Einsatz.
Ergebnisse
"Biodiversitätsbasierte" Lösungen grenzen sich von "technischen" Lösungsansätzen im Themengebiet der nachhaltigen Intensivierung ab. Die Aktualität des Themas macht das gemeinsame Thema Biodiversität für die LfL zum "Motor" der internen Vernetzung und interdisziplinären Zusammenarbeit. Dazu wurde ein längerfristiger Prozess begonnen in dem bereits erste Konzepte entwickelt und notwendige Instrumente erprobt wurden. An Hand der Ergebnisse werden nun die Methoden weiterentwickelt und nutzbar gemacht. Darauf aufbauend können, dann im Rahmen der zukünftigen Entwicklung, weitere Schritte, wie der Aufbau eines neuen Forschungs- und Beratungsschwerpunktes "Biodiversitätsbasierte Pflanzenbausysteme", folgen.
Projektinformation
Projektleitung: Roswitha Walter
Projektbearbeitung: Sebastian Wolfrum, Johannes Burmeister
Laufzeit: 01.02.2019 bis 28.02.2023
Finanzierung (Geldgeber): Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen/Fördernummer: A/18/22