Bodenschadstoffe
Schadstoffe in Photovoltaik-Freiflächenanlagen
Im Zusammenhang mit Photovoltaik (PV)-Anlagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wurde die Frage aufgeworfen, ob hier mit Schwermetallbelastungen (z. B. Blei oder Cadmium) im Boden zu rechnen ist.
Silizium-Solarmodule
Etwa 90 % aller Solarmodule enthalten Silizium als Halbleiter, das zur Dotierung nur wenige Fremdatome enthält. Kontakte und Lötstellen enthalten jedoch Silber, Zinn oder größere Mengen Blei (bei 3000 m² Modulfläche pro ha rd. 20 – 25 kg Blei).
Dünnschicht-Solarmodule
Bei Dünnschicht-Solarmodulen wird häufig schwer lösliches Cadmiumtellurid (CdTe) und in geringem Umfang Cadmiumsulfid (CdS) als Halbleiter verwendet.
Trotz der nur ca. 3 µm dünnen Halbleiterschicht ist pro ha mit etwa 18-26 kg Cadmium zu rechnen.
Bei handelsüblichen Solarmodulen sind Halbleiterschicht, Kontakte und Verbindungsbänder folienlaminiert und von einer Frontglasscheibe sowie bei den CdTe-Modulen üblicherweise zusätzlich von einer Rückglasscheibe umgeben.
Fazit
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist von intakten Modulen bauartbedingt kein Cadmium- und Bleieintrag in den Boden zu erwarten. Bei einer starken Beschädigung der Solarmodule (z. B. durch Hagel oder Brand) ist eine Cadmium- oder Bleifreisetzung aber nicht gänzlich auszuschließen. Im Sinne des vorsorgenden Bodenschutzes sollten defekte Module deshalb nicht für längere Zeit auf der Anlagenfläche verbleiben.