Boden
Erhaltung der standorttypischen Humuskennwerte
Die Ergebnisse des Humusmonitorings in Bayern im Rahmen der Boden-Dauerbeobachtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft deuten auf eine Abnahme der mittleren Corg-Gehalte um etwa 3 % in den Acker- und Grünlandböden zwischen 1986 und 2007 hin.
Die Ursachen für die Abnahme der Humusgehalte sind vielfältig. Die Humusabnahme ist primär von der Bewirtschaftung verursacht. Die Hauptursachen sind im abnehmenden Getreide- und Futterleguminosenanteil, im zunehmenden Hackfrucht- und Maisanteil, in der abnehmenden Bedeutung des Stallmistes zugunsten der Gülle, im Abfahren von Stroh und im abnehmenden Zwischenfruchtanbau zu suchen.
Förderung des Humusgehaltes und der Humusqualität
Folgende landwirtschaftliche Maßnahmen erhalten und fördern den Humusgehalt und die Humusqualität:
- Standortgerechte vielfältige Fruchtfolge mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Humus zehrenden Fruchtarten (z. B. Zuckerrübe, Kartoffel, Mais, Raps, Sonnenblume, Getreide mit Strohabfuhr) und Humus mehrenden (z. B. Kleegras, Luzerne, Körnerleguminosen, Zwischenfrüchte).
- Ausreichende Versorgung des Bodens mit organischer Substanz. Die Zufuhr von organischer Substanz erfolgt durch die bei der Ernte auf dem Feld verbleibenden Ernterückstände (Wurzeln, Stoppeln, Stroh, Sprossmasse), den gezielten Anbau von Zwischenfrüchten zur Gründüngung und durch Wirtschaftsdünger (Stallmist, Gülle, Kompost).
- Gleichmäßige Verteilung und Einarbeitung von Pflanzenresten und organischen Düngern.
- Standort- und bedarfsgerechte Bodenbearbeitung. Eine hohe Bearbeitungsintensität verstärkt den Humusabbau.
- Vermeidung von schädlichen Bodenverdichtungen. Eine gute Bodenstruktur ist die Voraussetzung für die Sauerstoff- und Wasserversorgung und damit für eine optimale mikrobielle Aktivität.
- Beachtung der Grundsätze der guten fachlichen Praxis bei Düngungsmaßnahmen.
- Standortgerechte Kalkversorgung. Die Bodenbakterien schränken ihre Aktivität mit zunehmender Versauerung ein. Die Kalkung hebt den pH-Wert an und fördert damit die mikrobielle Aktivität.