Pressemitteilung – 25. Juni 2025, Freising
LfL Klima-Check setzt den Standard: Bundesweit einheitliche Methodik und neue Verfahren integriert
Das Kalkulationsprogramm LfL Klima-Check berechnet die Emissionen von Treibhausgasen (THG) nun auf Basis einer neuen, bundesweit einheitlichen Methodik. Zudem steckt der LfL Klima-Check inzwischen dank einer Daten-Schnittstelle hinter vielen anderen THG-Berechnungstools. Das Tool der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat sich dadurch zum Berechnungsstandard für klimafreundliches Wirtschaften entwickelt. Die neuen Funktionen des LfL Klima-Check sind ab sofort online verfügbar.

Der LfL Klima-Check berechnet die Emissionen von Treibhausgasen nun auf Basis einer neuen, bundesweit einheitlichen Methodik (Foto: Birgit Gleixner, LfL).
Immer mehr Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft wollen einen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen leisten und den CO2-Fußabdruck auf allen Stufen der Wertschöpfungskette ermitteln. Die landwirtschaftlichen Betriebe werden daher zunehmend von ihren Geschäftspartnern aufgefordert, die THG-Emissionen ihrer Produkte zu bilanzieren und zu reduzieren. Um Sicherheit bei der Bewertung der Kennzahlen zu haben, ist es entscheidend, diese Werte mit einer bundesweit anerkannten Berechnungsmethodik zu errechnen.
Die Methodik wurde nun in enger Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, dem Thünen-Institut, der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, dem Technologie- und Förderzentrum, dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg, sowie den Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen harmonisiert. Erstmals steht somit deutschlandweit eine abgestimmte Berechnungsmethodik zur Berechnung des THG-Fußabdrucks der Milch allen Nutzern direkt oder über die Schnittstelle des LfL Klima-Checks kostenlos und frei abrufbar zur Verfügung, weitere Produktionsverfahren werden folgen. Der LfL Klima-Check eignet sich auch für die Beratung, da er detaillierte produktionstechnische Zusammenhänge aufzeigt sowie Ökonomie und THG-Emissionen gemeinsam abbilden kann. Durch seine mechanistischen Elemente können zudem Maßnahmen zur Emissionsreduktion einfach und sicher simuliert werden.
Schnittstellen vereinfachen Dateneingabe
Eine weitere bedeutende Entwicklung ist die Integration von maschinenlesbaren Schnittstellen (API). Diese Schnittstellen erlauben eine automatisierte Dateneingabe und optimieren die Verarbeitung großer Datenmengen. Unternehmen können die Eingabemaske und Ergebnisauswertung individualisieren und bereits vorhandene digitale Betriebsdaten direkt in den LfL Klima-Check einspielen, ohne sie manuell eingeben zu müssen. Dies reduziert nicht nur den Zeitaufwand, sondern minimiert auch potenzielle Fehlerquellen. Aktuell berechnen z.B. RootGlobal, FoodBusiness.Digital und Qualifood die THG-Bewertung ihrer Kunden mit dem LfL Klima-Check und verwenden dafür die Schnittstellen des LfL Klima-Checks.
Neue Verfahren und Anpassungen
Verfahren der Rinder- und Schweinemast lassen sich nun noch besser im Klima-Check abbilden, da wichtige Kulturen des Futterbaus ergänzt wurden. Dazu gehören Triticale, Hybridroggen, Hafer, Erbsen, Ackerbohnen und Sojabohnen. In der Schweinemast wurde die Bewertungsgrundlage der Fütterung aktualisiert.
"Die Erweiterung des LfL Klima-Checks um zusätzliche Produktionsverfahren und Schnittstellen verbessert nicht nur die Genauigkeit der Berechnungen, sondern auch die praktische Anwendbarkeit für Landwirte und Unternehmen. Wir kommen damit in der Landwirtschaft einen großen Schritt weiter auf dem Weg, Treibhausgasemissionen und Optimierungspotentiale für die Praxis abschätzbar zu machen", sagt Dr. Gerhard Dorfner, Leiter des LfL-Instituts für Agrarökonomie.
"Der LfL Klima-Check wird auch in Zukunft kontinuierlich um weitere Produktionsverfahren ergänzt. Das bewährte Vorgehen, neue Verfahren in enger Zusammenarbeit mit Vertretern unterschiedlichster Branchen zu entwickeln, wird dafür noch weiter ausgebaut, um den LfL Klima-Check – insbesondere als Beratungstool – weiterzuentwickeln", ergänzen die beiden verantwortlichen Arbeitsgruppenleiter Dr. Monika Zehetmeier und Anton Reindl.
Weitere Informationen:

Der LfL Klima-Check berechnet die Emissionen von Treibhausgasen nun auf Basis einer neuen, bundesweit einheitlichen Methodik (Foto: Birgit Gleixner, LfL).
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.