Pressemitteilung – 20. Juni 2024, Kaisheim, Landkreis Donau-Ries
Neues aus der LfL-Forschung zum Biolandbau beim Öko-Feldtag auf der Versuchsstation Neuhof

In Sortenversuchen und produktionstechnischen Versuchen prüft die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gemeinsam mit den Bayerischen Staatsgütern (BaySG), welche Maßnahmen geeignet sind, den ökologischen Landbau nachhaltig und erfolgreich zu gestalten. Die Forscherinnen und Forscher der LfL-Einrichtungen leiten daraus Empfehlungen für die Praxis ab. So auch an der Versuchsstation Neuhof der Bayerischen Staatsgüter bei Kaisheim. Dort fand am 14. Juni ein Öko-Feldtag statt, bei dem solche Erkenntnisse an die rund 100 teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe und Berater weitergegeben wurden.

Ein Mitarbeiter der LfL steht in einem Feld vor mehreren Teilnehmern. Zoombild vorhanden

In kleinen Gruppen führten die Forscher der LfL die Gäste durch die Versuchsparzellen und stellten neu zugelassene Sorten vor. (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

Die Praxisbetriebe und Beratungsdiensten nutzten den Feldtag, um sich über neue Anbaumethoden, den nachhaltigen Einsatz von Betriebsmitteln und den Schutz der Biodiversität zu informieren. Beispielsweise ging es darum, wie sich eine pfluglose Bodenbearbeitung auf die Fruchtfolge und den Boden auswirkt. Und wie sich Humusvorräte mit und ohne Pflug entwickeln. Die Forscher demonstrierten auch neue Erkenntnisse im Kleegrasmanagement beim Maisanbau. Oder wie für blütenbesuchende Insekten mehr Nahrungsquellen durch artenreiche Kleegrasmischungen und unterschiedliche Nutzungszeitpunkte bereitgestellt werden können. Die Öko-Landessortenversuche auf der Station Neuhof umfassen die Kulturen Ackerbohne, Futtererbse, Silomais, Sommergerste im Frühjahrs- und Herbstanbau, Sommerhafer, Winterroggen, Wintertriticale sowie Winterweizen.

Ministerialdirigent Ludwig Wanner, Leiter der Abteilung Landwirtschaftliche Erzeugung im Landwirtschaftsministerium, erinnerte daran, dass es die Öko-Feldtage bereits seit 2003 gibt. In dieser Zeit habe sich der Ökolandbau in Bayern enorm weiterentwickelt, auch weil der Freistaat mit seinem Landesprogramm “BioRegio 2030” diese Entwicklung kräftig fördert. Aktuell gibt es in Bayern 11.900 Betriebe, die Ökofläche beträgt rund 420.000 Hektar. Nach den Worten von Dr. Peer Urbatzka, Leiter des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau an der LfL, ist die Versuchsstation Neuhof der BaySG dabei ein Schwerpunkt der bayernweiten Forschung. Der Geschäftsführer der BaySG, Anton Dippold, verwies darauf, dass bereits 30 Prozent der von den BaySG bewirtschaften Flächen auf ökologischen Landbau umgestellt sind und dort auch weitere Maßnahmen zur Unterstützung des ökologischen Landbaus durchgeführt werden, wie die Ökoakademie und die Ökokantine am Staatsgut Kringell. Maria Hohenester, die Geschäftsführerin der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), unterstrich die große Bedeutung der Praxisforschung für die Öko-Landwirtschaft insgesamt.

Bereits am Vormittag fanden im Rahmen des Feldtags zwei Vorexkursionen statt. Die eine führte nach Lichtenau bei Ansbach und zeigte Versuche zu Leguminosen. Die andere hatte die Versuchsstation Straßmoos der BaySG zum Ziel, wo es um Etablierungsstrategien für multifunktionale Agroforstsysteme im ökologischen Landbau ging. Der Öko-Feldtag der LfL gibt im jährlichen Turnus einen Überblick über die aktuellen Feldversuche zum ökologischen Landbau, die die LfL-Institute für Agrarökologie und Biologischen Landbau sowie für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung durchführen, in Zusammenarbeit mit weiteren Projekt- und Kooperationspartnern. Zielgruppen dieses Feldtages sind Praxisbetriebe, Beratung, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit.

Ein Mitarbeiter der LfL steht in einem Feld vor mehreren Teilnehmern.

In kleinen Gruppen führten die Forscher der LfL die Gäste durch die Versuchsparzellen und stellten neu zugelassene Sorten vor. (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

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Die Teilnehmer auf Bierbänken in einer Halle.

BaySG-Geschäftsführer Anton Dippold bei der Begrüßung der Gäste (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

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Ein Forscher zeigt Bodenproben im Feld.

Anhand frisch gezogener Bodenproben kann man sehen, wie sich eine pfluglose Bearbeitung auf den Boden auswirkt. (Foto: Birgit Gleixner, LfL)

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Eine Gruppe von Teilnehmern in einer Parzelle.

In kleinen Gruppen wurden die Teilnehmer durch die Parzellen geführt.

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.