Pressemitteilung – 13. Januar 2023, Kitzingen
Neuer „Kitzinger Herkunftsvergleich“: Leistung und Tierwohl bei Legehennen unter der Lupe

Die gezielte Zucht von Hühnern zur Erzeugung von Eiern hat in den zurückliegenden Jahrzehnten für deutlich mehr Effizienz gesorgt. Gleichzeitig gewinnt auch das Thema Tierwohl bei der Zuchtarbeit zunehmend an Bedeutung. Die neuesten Ergebnisse aus dem „Kitzinger Herkunftsvergleich“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Bayerischen Staatsgüter (BaySG) zeigen, dass eine moderne Legehenne pro Jahr bis zu 330 Eier legt und pro Kilogramm produzierter Eimasse rund zwei Kilogramm Futter verbraucht.

Die erhobenen Daten belegen, dass Legehennen heute höchst effizient in der Umwandlung von pflanzlicher Biomasse in ein hochwertiges Lebensmittel für den menschlichen Verzehr sind, was wiederum Ressourcen schont. Zum Vergleich: 1966 legte eine Legehenne im Kitzinger Herkunftsvergleich durchschnittlich 248 Eier und verbrauchte pro kg produzierter Eimasse noch 2,75 Kilogramm Futter. Doch nicht nur die Leistungsparameter werden im Kitzinger Herkunftsvergleich erhoben. Um Rückschlüsse auf das Tierwohl ziehen zu können, werden seit einigen Jahren in regelmäßigen Abständen Bonituren des Gefieders durchgeführt. Auch hier gab es deutliche Unterschiede zwischen den sechs getesteten Herkünften.

Um diese Unterschiede und die Entwicklung der Leistungs- und Tierwohlparameter von verschiedenen Legehennenlinien darstellen zu können, werden am Staatsgut in Kitzingen in Kooperation von LfL und BaySG bereits seit 1966 sogenannte Herkunftsvergleiche durchgeführt. Dabei werden Merkmale wie Eizahl und Futterverwertung je eingestallter Henne sowie die Bruchfestigkeit der Eier bei verschiedenen Legehennenlinien erfasst. Dadurch kann unter neutralen Bedingungen objektiv festgestellt werden, wie der züchterische Fortschritt der am Markt erhältlichen Legehennen ist.

Die im Kitzinger Herkunftsvergleich erhobenen Daten stellen wertvolle Grundlagen für Landwirte dar, um die für die jeweiligen betriebliche Rahmenbedingungen am besten geeignete Legehennenlinie zu identifizieren. Legehennenhaltern geben sie eine Entscheidungshilfe beim Zukauf von ihren Legehennen. Auch für die Zuchtunternehmen sind die erhobenen Daten sehr wertvoll, um die Zuchtarbeit, auch im Hinblick auf mehr Tierwohl, weiter zu verbessern.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.