Pressemitteilung – 21. Juli 2022, Selbitz bei Hof
Deutscher Grünlandtag 2022 in Selbitz: „Zukunft für Grünland als Ökosystem für Landwirt, Landschaft und Gesellschaft“

Zum fünften Mal ist Bayern Gastgeber beim Deutschen Grünlandtag, der am 21. und 22. Juli unter dem Motto „Grünland braucht Zukunft“ in Selbitz bei Hof stattgefunden hat. „Das Grünland leistet als Ökosystem viel für Landwirt, Landschaft und Gesellschaft“, sagte LfL-Präsident Stephan Sedlmayer beim Grünlandtag 2022. Neben dem Deutschen Grünlandverband trat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) als Mitveranstalter auf.

Kühe auf der Weide. (Foto: Mila Pavan)Zoombild vorhanden

Kühe auf der Weide. (Foto: Mila Pavan)

Um das Grünland mit seinen vielen Funktionen für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz zu erhalten, braucht es eine ökonomisch umsetzbare Nutzung der Flächen. Gerade die ökonomischen Rahmenbedingungen in der Rinderhaltung und speziell in der Milchviehhaltung, erfordern neue Strategien von Politik, Forschung, Beratung und Praxis. „Die LfL erarbeitet deshalb zurzeit verschiedene konkrete Modelle für die Grünlandbewirtschaftung der Zukunft. Diese Betriebskonzepte reichen von intensiver Milchviehhaltung und Futterwirtschaft bis hin zu extensiven Weidesystemen und bilden die Grundlage für eine vorausschauende Agrar- und Umweltpolitik in Bayern“, sagte Sedlmayer.

In Bayern umfasst das Grünland rund eine Million Hektar, auf ganz Deutschland gerechnet sind es 4,7 Millionen Hektar oder rund 28 Prozent der Nutzfläche. „Das Grünland sichert eine nachhaltige Bewirtschaftung von Standorten, trägt zur wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der Betriebe bei und leistet wichtige Beiträge im Rahmen der bayerischen Eiweißstrategie. Zusätzlich hat es eine wichtige Funktion als klimaschützender Kohlenstoffspeicher und prägt unser Landschaftsbild wie kaum eine anderer Flächentyp“, sagte Sedlmayer. Zudem ist die biologische Vielfalt im Grünland hoch: Das Grünlandmonitoring der LfL zeigt, dass zwanzig Prozent des Grünlands in Bayern als artenreich mit mindestens 25 Arten pro 25 Quadratmeter eingestuft werden können.

Beim Deutschen Grünlandtag wurden bereits vorhandene Praxisbeispiele vorgestellt und es wurde über neue Optionen diskutiert, um so der Bedeutung und der Vielfalt des Grünlands in Bayern und ganz Deutschland gerecht werden zu können.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.