Pressemitteilung – 15. März 2022, Freising
Eiweißpflanze mit Zukunft: LfL veröffentlicht aktualisierten Leitfaden zum Anbau der Süßlupine

Die Eiweißpflanze Weiße Lupine hat in der bayerischen Landwirtschaft wieder an Bedeutung gewonnen. Das liegt unter anderem daran, dass seit 2019 neue vielversprechende Sorten zur Verfügung stehen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat den Wert dieser Kultur erkannt und unterstützt diese durch einen aktualisierten Leitfaden zum Anbau der Süßlupinen und durch jährliche Sortenprüfungen im Feld. Mit Blick auf die aussichtsreiche Zukunft dieser Kultur werden innovative Forschungsprojekte zu verschiedenen Themen, bearbeitet.

Blüte einer Weißen Lupine.Zoombild vorhanden

Blüte einer Weißen Lupine (Riedel, LfL).

2021 hat die erfasste Anbaufläche der Weißen Lupine erstmals wieder die 2000 ha überschritten und hat sich so gegenüber den Vorjahren sowohl im konventionellen als auch ökologischen Anbau nahezu verdoppelt. Die seit vier Jahren laufenden LfL-Sortenversuche zur Weißen Lupine zeigen einen Fortschritt durch neue moderat Anthraknose-tolerante Sorten, die zudem frühreif und ertragsstabil sind. Gleichzeitig wird der Bedarf nach weiteren Neuzüchtungen deutlich, um der bestehenden Bedrohung durch die Brennfleckenkrankheit (Anthraknose) zu begegnen, sowie Reife und Verwertungseigenschaften dem Bedarf von LandwirtInnen und Verarbeitern anzupassen.

Auffällig ist, dass die Bitterstoffgehalte häufig höher sind, als es bei Süßlupinen normalerweise der Fall ist, was Probleme beim Verkauf des Ernteguts an Lebensmittelverarbeiter nach sich zieht. Neue Forschungsvorhaben sollen diese Themen bearbeiten mit dem Ziel den bayerischen Züchtern Zuchtmaterial für die Entwicklung anbauwürdiger Sorten zur Verfügung zu stellen.

Die in Zusammenarbeit mehrerer Arbeitsgruppen neu überarbeitete LfL-Information „Lupine“ gibt umfangreich Auskunft zum Anbau und zur Verwertung der Süßlupinenarten und ihren unterschiedlichen Standortansprüchen, Wuchseigenschaften und Herausforderungen im Pflanzenschutz. Ein zusammenfassender Kurzsteckbrief und Wissenswertes aus der Forschung sind ebenfalls enthalten.

Die Bayerische Forschung wurde am 2. Februar erstmals bei der bundesweiten Jahrestagung der Gesellschaft zur Förderung der Lupine (GFL, anhand des Projektes LUPISmart vorgestellt und fand großen Anklang im Expertenkreis der Online-Tagung. Die Präsentationsfolien zu „Renaissance der Weißen Lupine ‐ Züchtungsforschung zur Verbesserung von Anthraknosetoleranz und Qualitätsparametern“ ist auf der GFL-Website veröffentlicht.

Blüte einer Weißen Lupine

Blüte einer Weißen Lupine (Riedel, LfL).

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Hülsen der Weißen Lupine.

Hülsen der Weißen Lupine (Riedel, LfL).

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Mehrere Pflanzen in einer Reihe.

Reihentestung (Schweizer, LfL).

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.