Pressemitteilung – 18. Februar 2022, Freising
Bio-Züchtung legt den Grundstein für Biolebensmittel – Staatsministerin Kaniber überreicht Symboltafel zur Gründung der Ökozüchtungsplattform

Die ökologische Landwirtschaft liegt aktuell voll im Trend, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) unterstützt die Biobauern in vielen Bereichen. Die Bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber gab gestern den Startschuss für ein Forum zur Förderung der ökologischen Pflanzenzüchtung in Bayern. Die dringend notwendige Entwicklung neuer Sorten speziell für den Ökolandbau, genau dieser Aufgabe haben sich die Mitglieder des Forumsverschrieben. Über die Zusammenarbeit aller Beteiligten innerhalb einer Wertschöpfungskette wie beispielsweise Braugerste für Biobier, werden die Zuchtziele gemeinsam erarbeitet und festgelegt. Gesunde Gerstenkörner münden in eine hochwertige Bierspezialität und alle Marktpartner erhalten faire Erlöse.

Ein Mann und eine Frau halten eine große Urkunde in der Hand.Zoombild vorhanden

Urkundenunterzeichnung: LfL-Präsident Stephan Sedlmayer und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. (Judith Schmidhuber/ StMELF)

Die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe hat sich in den letzten zehn Jahren auf fast 11.000 verdoppelt, die von diesen Betrieben bewirtschaftete Fläche ist mit ca. 385.000 ha ebenfalls doppelt so groß wie noch 2012. An der LfL wird seit Jahren Forschung zur Öko-Züchtung für zahlreiche etablierte Fruchtarten betrieben. Neu ist die Beteiligung der abnehmenden Hand bereits an der Züchtung des Saatguts. Im LfL-Projekt „Etablierung einer partizipativen Kooperationsplattform der LfL mit den bayerischen Züchtern, Verarbeitern, Anbauverbänden und Landwirten zur Unterstützung der Sortenentwicklung für den Ökolandbau“ am Standort Ruhstorf werden hauptsächlich die Kulturen Winterroggen als Brotgetreide, Sommergerste für die Malzherstellung und Mais für verschiedene Zwecke etabliert.

Für die Feldversuche stehen bereits einige Öko-Flächen zur Verfügung, die von den Bayerischen Staatsgütern (BaySG) und von den Versuchszentren der Landwirtschaftsämter betreut werden. In Ruhstorf konnten für Züchtungsversuche sehr gut geeignete Öko-Flächen angepachtet werden. Hier wird Zuchtmaterial unter ökologischen Bedingungen auf Anbaueigenschaften, Resistenzen, Qualität und Ertrag geprüft. Insgesamt werden an fünf Standorten in Bayern Versuche durchgeführt.

Durch fruchtartbezogene Arbeitskreise, die vom LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau koordiniert werden, besteht schon seit geraumer Zeit eine sehr gute Plattform zum Austausch über Bedarf und Aktivitäten in der ökologischen Pflanzenzüchtung. „Im neu gegründeten Forum besteht nun die Möglichkeit, wichtige Themen vertieft zu bearbeiten und Informationen für die Entscheidungsträger in der Wertschöpfungskette zu bündeln und bereitzustellen. Durch die enge Kommunikation der verschiedenen Gremien ist so eine besonders schnelle Umsetzung von Zielen in der Ökozüchtung möglich“, erklärte Staatsministerin Michaela Kaniber.

Züchtung kann nur schnell und effizient sein, wenn sie ganzjährig bearbeitet werden kann, also wird auch in den Wintermonaten gekreuzt und angebaut. Dazu wurde die Gewächshausanlage in Freising nach einer umfassenden Sanierung zur CO2-Einsparung feierlich eröffnet.

Ein Mann und eine Frau halten eine große Urkunde in der Hand.

Urkundenunterzeichnung: LfL-Präsident Stephan Sedlmayer und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. (Judith Schmidhuber/ StMELF)

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Ein Mann steht an einem Rednerpult

Der LfL-Präsident bei seiner Rede. (Judith Schmidhuber/ StMELF)

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Eine Frau steht in einem Gewächshaus.

Ministerin Michaela Kaniber in einem Gewächshaus. (Judith Schmidhuber/ StMELF)

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Zwei Frauen und ein Mann stehen um einen Tisch herum.

Die LfL-WissenschaftlerInnen des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung. (Judith Schmidhuber/ StMELF)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.