Pressemitteilung – 11. Mai 2021, Grub
Schafe sind unverzichtbare Landschaftspfleger

Der Vorsitzende des Dachverbands der Bayerischen Schaf- und Ziegenzuchtverbände Joseph Grasegger traf bei seinem Antrittsbesuch den LfL-Präsident Stephan Sedlmayer in Grub. Die Schaf- und Ziegenhaltung ist in Bayern ein wichtiger Garant für die Erhaltung der vielfältigen und reizvollen Kulturlandschaft. Die Herausforderungen sind vielfältig, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) unterstützt die bayerischen Schaf- und Ziegenhalter mit Beratungsempfehlungen in allen Bereichen bis hin zur Zuchtwahl, wirkt mit bei der Ausbildung des Nachwuchses sowie bei der gezielten Zucht bedrohter Haustierassen wie beispielsweise dem Alpinen Steinschaf. Ein wichtiger Bereich ist der Herdenschutz gegen die sich wieder ansiedelnden großen Beutegreifer wie den Wolf.

Ob an den Wacholderhängen im fränkischen oder oberpfälzischen Jura oder auf den Almen und Alpen – Schafe und Ziegen halten in traditioneller Weidehaltung diese wertvollen Flächen offen. Für den Naturschutz spielen Hüteschafe eine besondere Rolle: Der selektive Biss der Schafe beim Fressen führt zu einzigartigen Pflanzengesellschaften. In ihrer Wolle können die Schafe Samen und Insekten transportieren und damit von einer Fläche zur nächsten tragen, getrennte Biotope werden auf diese Weise miteinander vernetzt. Schaf- und Ziegenweiden sind unverzichtbare Rückzugsgebiete für Insekten, Vögel und Kleinsäuger.

Stephan Sedlmayer, Präsident der LfL, unterstrich den Wert der täglichen Arbeit der Schäferinnen und Schäfer für die von Erholungssuchenden so geschätzte bayerische Landschaft. Deshalb unterstützt die LfL, zusammen mit den Fachberatern an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die bayerischen Schafhalter mit kompetenter Beratung. Die Landschaftspflege gibt es nicht zum Nulltarif, die Wertschöpfung muss über geeignete Lebensmittel und Produkte wie spezielle Schafwollkleidung möglich sein. Gerade für die Schaf- und Ziegenhalter gilt es, eigene Marktnischen zu finden und unverwechselbare Produkte mit eigenem Gesicht für einen speziellen Kundenkreis zu erzeugen.

Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.