Pressemitteilung - 07. Juni 2019
Feldtag: Winterungen und Dauerkulturen – Biodiversität und Erosionsschutz

Pflanzenbau-Experten des Projektes „Informations- und Demonstrationszentren Energiepflanzenbau und Bioökonomie“ der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zeigten beim Feldtag am 5. Juni in Unterfranken, wie sich die Vielfalt auf dem Energieacker für die Erzeugung von Biogas steigern lässt. Insbesondere die Einbindung von vielfältiger Fruchtfolgegestaltung, Wildpflanzen und Dauerkulturen führt zu einem reichhaltigeren Blühangebot, das Nahrungsquelle und Lebensraum für viele Lebewesen ist.

Mais als ertragreiche Biogaspflanze ist allseits bekannt, aber oft in der Diskussion. Er wird angebaut als Gärsubstrat zur Strom- und Wärmegewinnung in Biogasanlagen, weshalb er unter anderem als Energiepflanze einzustufen ist. Doch gibt es noch weitaus mehr energetisch nutzbare Kulturen als bisher bekannt. Das haben Mitarbeiter der LfL, des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) und der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) auf der Schaufläche in Unterfranken, nahe dem Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum (LVFZ) Schwarzenau dargestellt.

Nach einer kurzen Begrüßung mit Projektvorstellung durch Koordinatorin Viktoria Ammer (LfL) wurden die auf der Fläche etablierten Kulturen reihum vorgestellt. Ulrich Deuter (TFZ) ging vor allem auf die Vorteile der Dauerkulturen für Flora und Fauna im Hinblick auf Nahrungsquelle, Lebensraum und Rückzugsmöglichkeit ein. Durch den Blütenreichtum der Veitshöcheimer Wildpflanzenmischungen, wird die Akzeptanz der Gesellschaft gegenüber Energie- oder Biogaspflanzen gesteigert. Durch gezielten Getreidemischanbau ist es möglich, Blühakzente zu setzen und durch die Verwendung von Leguminosen die Stickstoffdüngung zu reduzieren. Deren Knöllchenbakterien fixieren den Luftstickstoff und machen ihn so für landwirtschaftliche Kulturen verfügbar. Ebenfalls eindrucksvoll ist die Etablierung der Durchwachsenen Silphie unter dem Maisbestand. Das Verfahren dient der Überbrückung des ersten Jahres, in welchem Silphie keinen Ertrag liefert. Eine weitere Möglichkeit des Maismischanbaus, der Bodenbedeckung und somit des Erosions-schutzes, bietet der Anbau von Stangenbohnen im Maisfeld. Die Leguminosen setzen Blühakzente und können den Protein-Gehalt in der Silage erhöhen, was für die Tierfütterung interessant ist. Die Erträge des Mischanbaus liegen auf ähnlich hohem Niveau wie beim Reinabau.

Nach der Führung über die Energiepflanzenfläche stellte Thomas Kuntscher (LfL) den Getreide-Ganzpflanzensilage-Sortenversuch für Wintertriticale und Winterrog-gen vor. Mit dem Versuch soll eine Aussage zu den Ertragsstärken erreicht werden, wobei 20 bis 40 dt/ha Unterschied zwischen den Sorten möglich sind. Der Feldtag endete mit einem Vortrag über „Anwenderschutz bei Pflanzenschutzmaßnahmen“ von Herrn Sehm, Geschäftsführer des Erzeugerrings Unterfranken.

Zuhörer vor Pflanzen auf einem Feld

Energiepflanze-Feldtag nahe Schwarzenau

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Zuhörer auf einem Feld

Energiepflanze-Feldtag nahe Schwarzenau

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