Das große Potenzial des ökologischen Landbaus in Forschung und Lehre zeigte der Öko-Landbautag der LfL und der HSWT. Rund 30 Vorträge und 12 Poster boten einen tiefen Einblick in Innovationen und aktuelle Forschungsergebnisse des ökologischen Landbaus. Gut 170 in- und ausländische Fachleute aus Praxis, Forschung, Beratung, Verbänden und der Landwirtschaftsverwaltung besuchten die richtungsweisende Veranstaltung am 20. September 2018 am Grünen Campus in Freising-Weihenstephan.
Bei der bisher siebten Ökolandbau-Tagung haben die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) eng zusammengearbeitet. Die Fachbereiche Pflanzenbau und -züchtung, Tier und Grünland, Ressourcenschutz und Sozioökonomie sowie Spezialkulturen standen bei der Tagung im Fokus. Die Palette der Themen reichte von neuen Anbaukulturen wie der Blauen Lupine über die Erhaltung seltener Ackerwildkräuter bis zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der ökologischen Rinderzucht.
Die beiden Veranstalter spürten das gesteigerte Interesse an der Forschung im ökologischen Landbau. Konrad Schmid, Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stellte heraus, wie positiv sich der Ökolandbau in Bayern seit dem ersten LfL-Öko-Landbautag im Jahr 2003 entwickelt hat. Motor dieser Entwicklung sei neben dem Landesprogramm „BioRegio Bayern 2020“ auch die angewandte Forschung der LfL und vieler Partner, so Schmid. Die HSWT sieht den wachsenden Trend hin zur ökologischen Bewirtschaftung auch in ihrem Bachelorstudiengang Landwirtschaft. Seit dem Wintersemester 2015/16 wird neben der herkömmlichen Studienrichtung „Landwirtschaft“ die Studienrichtung „Ökologische Landwirtschaft“ angeboten. Im ersten Jahrgang entschied sich ein Viertel der Studierenden des dritten Semesters für die „Ökologische Landwirtschaft“, im zweiten Jahrgang war es bereits ein Drittel. Ein praktisches Semester auf einem ökologischen landwirtschaftlichen Betrieb sowie ökologische Lehreinheiten bereiten die Studierenden bestmöglich auf die Praxis und Forschung im Bereich Ökolandbau vor.
LfL-Präsident Jakob Opperer betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der ökologische Landbau ein besonders forschungsintensiver Bereich der Landwirtschaft sei. Dazu koordiniert das Kompetenzzentrum Ökolandbau der LfL derzeit 25 Forschungsprojekte. Dr. Eric Veulliet, Präsident der HSWT, sah die Tagung als Startpunkt an, um neue Ideen im ökologischen Landbau anzupacken.
Die im zweijährigen Rhythmus stattfindende Fachtagung wurde in Zusammenarbeit mit den Öko-Erzeugerringen (Bioland-, Naturland-, Biokreis- und Demeter-Erzeugerring im LKP), der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) und der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLFA) durchgeführt.
Weitere Informationen
Den siebten Öko-Landbautag eröffneten (v. r.) Konrad Schmidt, Dr. Eric Veulliet, Jakob Opperer und Prof. Dr. Gerhard Bellof
Konrad Schmid, Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, bei seinem Grußwort