LfL-Forschungsschwerpunkt
Nachhaltigkeit im Landwirtschaftlichen Betrieb bewerten

Der LfL Klima-Check Landwirtschaft ist ein anerkanntes Programm zur Berechnung von Treibhausgasemissionen und ökonomischen Kennzahlen in landwirtschaftlichen Betrieben. Dieses Tool soll schrittweise um weitere Indikatoren der Nachhaltigkeit ergänzt werden. Hierfür wurde der Forschungsschwerpunkt "Nachhaltigkeit im landwirtschaftlichen Betrieb bewerten" eingerichtet. Dort bringen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Instituten und Abteilungen der LfL ihre Kompetenzen ein. Wichtig ist ihnen, die Anforderungen aus der landwirtschaftlichen Praxis aufzugreifen und gleichzeitig eine Bewertung auf wissenschaftlicher Grundlage zu ermöglichen.
Nahrungskonkurrenz und Flächenkonkurrenz vermeiden

Damit für die wachsende Weltbevölkerung ausreichend Nahrung zur Verfügung steht, sollten Tiere mit Menschen möglichst wenig um Nahrung konkurrieren. Um die Nahrungskonkurrenz durch Tiere beurteilen zu können, wurde von Wissenschaftlern der hef-Faktor (human-edible fraction) entwickelt. Dieser weist den potenziell vom Menschen verzehrbaren Anteil an einer Futterration aus. In Kürze werden der hef-Faktor und ein Faktor für Flächenkonkurrenz im LfL Klima-Check Landwirtschaft ausgewiesen.
Biodiversität fördern

Die Art der Bewirtschaftung beeinflusst die Vielfalt von Arten im Boden sowie bei Pflanzen und Tieren. Doch wie lässt sich beurteilen, welche Leistungen eine bestimmte Wirtschaftsweise für die Artenvielfalt erbringen kann? Der Forschungsschwerpunkt entwickelt zusammen mit Partnern hierfür ein Bewertungsinstrument.
Weitere Indikatoren
Die Steuergruppe im Forschungsschwerpunkt befasst sich außerdem damit, wie die Bindung von Kohlenstoff über neue Hecken, Streuobstbestände und Agroforstsysteme in der betrieblichen THG-Bilanz ausgewiesen werden kann. Auch der Umgang mit der Freisetzung von CO2 bei der Bewirtschaftung von ehemaligen Mooren sowie Bewirtschaftungseffekte auf den Humusgehalt im Boden stehen auf der Agenda der Steuergruppe. Indikatoren zum Wasserverbrauch sowie zu sozialen Kriterien sollen zudem in Zukunft den LfL Klima-Check Landwirtschaft ergänzen.