Braucht es eine eigene Tierzucht für den ökologischen Landbau?
Podiumsdiskussion bei der LfL-Jahrestagung 2023
Foto: Alexey Testov
Jahrestagung der Landesanstalt für Landwirtschaft am 5. Dezember 2023 im Forum Grub
Die LfL stellte zur Jahrestagung am 5. Dezember 2023 in Grub die Besonderheiten der Pflanzenzüchtung und Tierzucht für den Ökolandbau in den Mittelpunkt und stellte die Frage zur Diskussion, inwieweit eine eigene Ökozüchtung für diese Bereiche notwendig ist. Dieser zweite Teil des Nachberichtes zur Jahrestagung 2023 fasst die Vorträge aus dem Bereich der Tierzucht im ökologischen Landbau zusammen. Organisiert hatten diese das Institut für Tierzucht (ITZ), die Moderation übernahm Institutsleiter Prof. Dr. Kay-Uwe Götz.
Öko-Hühnerzucht: unbedingt notwendig
Inga Günther und Carsten Scheper von der Ökologischen Tierzucht gGmbH plädierten für eine ökologische Tierzucht in der Geflügelzucht, da die konventionelle Züchtung weltweit von wenigen Zuchtunternehmen dominiert wird. Zudem sind in den Richtlinien der IFOAM die übergeordneten Werte Gesundheit, Ökologie, Gerechtigkeit und Sorgfalt definiert. Die EG-Öko-Verordnung schlägt vor, "um intensive Aufzuchtmethoden zu vermeiden", dass die Tiere von langsam wachsenden, an die Freilandhaltung angepassten Rassen bzw. Linien stammen müssen. Zudem verweisen auch Richtlinien der nationalen Ökoverbände auf die Notwendigkeit eigener Zuchtlinien.
Bei der ökologischen Zuchttierhaltung bei Hühnern gelten grundsätzlich diese Regelungen:
- keine Käfighaltung der Zuchthennen
- keine Einzeltierhaltung der Zuchthähne
- 100 Prozent ökologische Fütterung der Zuchttiere
- 100 Prozent ökologische Haltung der Zuchttiere (einschließlich Auslauf)
- Zertifizierung nach Binnenmarkt-Tierseuchenschutzverordnung (Brüterei)
Als Ausgangsbasis für die ökologische Hühnerzucht wird derzeit vorwiegend mit den Rassen "White Rock", einer legestarken, weißen leichten Henne, der Rasse "New Hampshire", einer legestarken, rotbraunen mittelschwere Henne, und mit "Bresse Gauloise", einer fleischbetonten frühreifen Rasse, gearbeitet. Hierbei sollen die Eigenschaften von Hochleistungstieren der Legerichtung mit denen aus der Mastrichtung kombiniert werden. Die "Goldene Mitte" ist ein Zweinutzungshuhn, das mit ca. 230 Eiern pro Jahr und rund 2,7 Kilo Lebendgewicht in 17 Wochen eine ausgewogene Leistung bei einer etwas niedrigeren Futterverwertung und einem niedrigeren Anspruch ans Futter erbringen könne.
Inga Günther und Carsten Scheper von der Ökologischen Tierzucht gGmbH
Foto: Alexey Testov
Günther und Scheper stellten die Zuchtergebnisse am ÖTZ-Zuchtbetrieb Hommersum, dem Biolandhof und Junghennen-Aufzuchtbetrieb von Jens und Andrea Bodden, vor.
Aus den Elterntieren der Rassen ÖTZ Bresse Gauloise und New Hampshire wurde die Ökorasse "ÖTZ Coffee" mit einer Legeleistung von 200 bis 230 hellbraunen Eiern pro Jahr gezüchtet. Der Futterverbrauch in der Legephase liegt bei 135 bis 145 g pro Tier und Tag, in der Aufzucht bis zur 15. Lebenswoche bei 8,4 bis 8,6 kg. Das Schlachtgewicht der Hähne in der 20. Lebenswoche liegt bei 2 kg, das der Althennen bei 1,5 kg bis 1,7 kg.
Aus den Elterntieren ÖTZ Bresse Gauloise und White Rock entstand die Rasse "ÖTZ Cream" mit einer Legeleistung von 200 bis 230 hellbraunen Eiern pro Jahr. Der Futterverbrauch in der Legephase liegt bei 135 bis 145 g pro Tier und Tag, in der Aufzucht bis zur 15. Lebenswoche bei 7,8 bis 8,0 kg. Das Schlachtgewicht der Hähne in der 18. Lebenswoche liegt bei 1,9 kg, das der Althennen bei 1,3 kg bis 1,6 kg.
Die weitere Ökorasse "ÖTZ Caramel" entstand aus den Rassen Deutscher Lachshahn und White-Rock-Hennen.
Inzwischen gibt es Brütereien und Aufzuchtbetriebe dieser Rassen in Deutschland und in der Schweiz. Beim Vertrieb der Tiere gilt das Prinzip, dass zu jeder Henne ein Hahn mit abgenommen werden muss. Durch die Ökozüchtung dieser Zweinutzungsrassen sollen kleinbäuerliche Strukturen und regionale Netzwerke gestärkt werden.
Öko-Ziegenzucht: längst üblich, ausbaufähige Zuchtprogramme
Dr. Petra Herold vom Landesamt für Geoinformation und Zuchtwertschätzung Baden-Württemberg stellte die Ziegenzüchtung im ökologischen Landbau vor. In Bayern und Baden-Württemberg sind mehr als 80 Prozent der Milchziegenbetriebe Öko-Betriebe in Beständen von 80 bis maximal 500 Milchziegen. Meist überwiegt in den Herden noch der Natursprung, da die offiziellen Strukturen wie föderale Leistungsprüfungen und Zuchtprogramme für die Ziegenzüchtung gering entwickelt sind. Zudem gibt es keinen Austausch zwischen vorhandenen Datenbanksystemen.
Dr. Petra Herold vom Landesamt für Geoinformation und Zuchtwertschätzung Baden-Württemberg
Foto: Alexey Testov
In verschiedenen Forschungsprojekten wurden Zuchtziele definiert und eine Leistungsprüfung etabliert, unter anderem in den Projekten GoOrganic (2016 bis 2022) und GesundeZiegen (seit 2021). Hier wurden geeignete Merkmale für die Milchlebensleistung sowie für Gesundheit und Robustheit – insbesondere bei Weidehaltung – abgeleitet.
Die Entwicklung eines gemeinsamen Zuchtwertschätzsystems für die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg wurde 2011 beschlossen, in 2014 wurden erste Zuchtwerte für Milchmerkmale veröffentlicht. Das Onlineprogramm für Gesundheits- und Robustheitsmonitoring GMON Ziege und ein Herdenmanager waren 2015 über die Landeskontrollverbände verfügbar. In 2016 startete das Projekt "GoOrganic", das zwei Jahre später erste Zuchtwerte für Exterieur veröffentlichte. Seit 2020 wird die Zuchtwertschätzung auf Basis von Merkmalen der Lebensleistung entwickelt (Nutzungsdauer, Effektivität je Melktag, Lebensleistung, Lebenseffektivität). 2021 startete das Projekt "GesundeZiegen", das die Züchtung auf Gesundheit und Robustheit bei Milchziegen ausbauen will.
Milchziegen können ohne erneute Belegung bis zu zwei Jahre lang gemolken werden. Um eine Zuchtwertschätzung der Lebensleistung zu erreichen, werden Dauermelk-Laktationen und Hilfsmerkmale berücksichtigt. Um das Zuchtziel Gesundheit und Robustheit zu ermöglichen, musste ein Gesundheits- und Robustheitsmonitoring etabliert werden. Ein zentraler Tiergesundheitsschlüssel wurde für Ziegen, Böcke und Zicklein entwickelt und daraus ein vereinfachter Diagnoseschlüssel.
Bei der Ziegenzüchtung arbeiten aktuell viele Organisationen zusammen, so der LKV Bayern, LKV Baden-Württemberg, die Schafherdengesundheitsdienste in Bayern und Baden-Württemberg, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) sowie der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ) und das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schaf (TWZ).
"Die Ziegenhaltung in Bayern und Baden-Württemberg ist eine kleine, aber wachsende Nische. Zuchtwertschätzstellen sowie verschiedenen Projekte zur Ziegenzüchtung unterstützen die Ziegenzuchtverbände sowie Ziegenhalterinnen und Ziegenhalter in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen. Es gibt hervorragende Serviceleistungen der LKV Bayern und Baden-Württemberg in den Bereichen Milchleistungsprüfung und Herdenmanager Ziege", stellte Dr. Herold abschließend fest. "Somit ist Zuchtfortschritt im Sinne einer nachhaltigen und tiergerechten Züchtung möglich."
Züchtung für die Öko-Schweinehaltung: Grundlagenarbeit vonnöten
Sabine Obermaier vom Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Foto: Alexey Testov
Sabine Obermaier und Sylvia Künz vom LfL-Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau stellten die Ergebnisse ihres Projekts "Funktionale Merkmale ferkelführender Sauen" vor. Am Projekt wesentlich beteiligt war auch Elisabeth Sinz, die nun für die kantonale Landwirtschaftsberatung des Kantons Graubünden tätig ist. Dabei wurden Zuchtsauen insbesondere auf ihre Mütterlichkeit für die Nachzucht untersucht und Ferkel auf ihre Vitalität und die Homogenität der Würfe. Wichtig werden diese Kriterien für freie Abferkelsysteme, wie sie insbesondere im ökologischen Landbau verpflichtend sind.
Während in den vergangenen Jahrzehnten vor allem auf Wurfgröße, Mastleistung und Magerfleischanteil gezüchtet wurde, sind heute in ökologisch wirtschaftenden, aber auch in konventionellen Betrieben die Umgänglichkeit und das Verhalten der Sau zu den Ferkeln und ihr Geburtsverhalten wichtige Zuchtmerkmale für die Ferkelerzeugung. Elf ökologische und acht konventionelle Betriebe waren Partner im Projekt.
Die Ergebnisse waren eindeutig:
- Sind die Würfe einer Sau homogen und ihre Ferkel vital, ist die Anzahl der aufgezogenen Ferkel signifikant höher.
- Sauen, die ruhig und selbstständig abferkeln, haben weniger Ferkelverluste. Wobei die Geburtshilfe keinen signifikanten Einfluss auf die Ferkelverluste oder den Anteil erdrückter Ferkel hat, aber das Geburtsverhalten.
- Wichtig sind das Vorabliegeverhalten und das kontrollierte Abliegen der Sau, wenn sie mit den Ferkeln zusammen ist. Ein gutes Vorabliegeverhalten heißt, sie bringt die Ferkel dazu, den Gefahrenbereich durch Scharren, Wühlen, Anstupsen zu verlassen oder im Kopfbereich in einer Ecke zu versammeln. Ein kontrolliertes Abliegen bedeutet, die Sau legt sich kontrolliert in fünf Schritten ab, wobei sie in jedem Moment den Vorgang abbrechen und wieder nach oben gehen könnte, um Ferkel vor dem Erdrücken zu schützen. Es konnte gezeigt werden, dass Sauen, die ein gutes Vorabliegeverhalten ausüben, sich auch kontrollierter ablegen und somit weniger Ferkel erdrücken.
- Es zeigte sich, dass "aggressive Sauen" keine höhere Anzahl aufgezogener Ferkel erzielten als "umgängliche Sauen". Aggressive Sauen können somit aus dem Bestand genommen werden, ohne dass es zu Leistungseinbußen kommt.
Die LfL bietet weitere Informationen zum Projekt unter www.lfl.bayern.de/oekoSauMuet und hat zusammen mit dem FiBL eine Website zum Thema Eigenremontierung unter www.eigenremontierung-sauen.info/ erstellt.
Dr. Jörg Dodenhoff vom Institut für Tierzucht
Foto: Alexey Testov
Dr. Jörg Dodenhoff vom LfL-Institut für Tierzucht präsentierte eine gemeinsame Projektskizze der LfL zusammen mit BaySG, TUM und dem LSZ Boxberg für ein Forschungsprojekt "BayernGO Öko", durch das neue Ansätze für die Züchtung von Ökoschweinen gesucht werden sollen. In Bayern gibt es bislang keine organisierte Schweinezucht, die speziell auf die Bedürfnisse von Ökobetrieben ausgerichtet ist, so dass diese aus konventionellen Zuchtbetrieben zukaufen müssen. Die Selektion der Jungsauen ist nur auf der Basis sehr beschränkter Informationen aus der eigenen Nachzucht möglich. Für eine "eigene" Öko-Zuchtwertschätzung fehlt aber noch eine ausreichende Datengrundlage. Das LKV Bayern betreut zurzeit 17 Öko-Ferkelerzeuger mit 900 Sauen.
Vorarbeiten für eine eigene Ökozuchtwertschätzung sind jedoch durch den Bayerischer Öko-Index (BÖI) geschaffen worden. Im August 2021 hatte die Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hybridzuchtschweine in Bayern (EGZH) auf Anregung des Arbeitskreises Schweinehaltung im Ökologischen Landbau das Zuchtziel für die bayerische Schweinezucht um den Bayerischen Öko-Index (BÖI) erweitert. Der BÖI ist ein Selektionskriterium, das auf Mütterlichkeit, Ferkelvitalität und Wurfhomogenität anstelle einer möglichst hohen Fruchtbarkeit setzt und so den Anforderungen der ökologischen Ferkelerzeugung entspricht.
Dr. Dodenhoff zeigte, wie man aus den Erfahrungen und Strukturen des Forschungsprojekts "BayernGO" ein Folgeprojekt "BayernGO Öko" aufsetzen könnte, um eine eigene Ökozuchtwertschätzung zu entwickeln. BayernGO hatte zum Ziel, die bayerischen Ferkelerzeugung durch nachhaltigkeits- und tierwohlorientierte Selektionsmaßnahmen im eigenremontierenden Ferkelerzeugerbetrieb zu stärken. Ein Projekt "BayernGO Öko" könnte mit einer initialen Genotypisierung der Sauen und Jungsauen auf den teilnehmenden Betrieben eine genomische Zuchtwertschätzung entwickeln und zudem den Bayerischen Öko-Index überarbeiten.
Dies würde insgesamt viele Vorteile für die Ökoschweinezüchtung bringen:
- Die Öko-Betriebe können von der großen Datenbasis der konventionellen Betriebe profitieren.
- Die Daten der eigenen Betriebe werden berücksichtigt.
- Bei der Auswahl der Tiere können eigene züchterische Schwerpunkte gesetzt werden.
- Die bäuerliche Zuchtarbeit wird gestärkt.
- Die Ökoschweinezüchter werden unabhängiger von Zukäufen.
Rinderzucht berücksichtigt schon Öko-Zuchtwerte
Dr. Dieter Krogmeier vom Institut für Tierzucht
Foto: Alexey Testov
Dr. Dieter Krogmeier vom LfL-Institut für Tierzucht gab einen Überblick über die ökologische Rinderzucht in Bayern und aktuelle Entwicklungen. Für die ökologische Milchviehhaltung wurde schon 1999 der Ökologische Zuchtwert (ÖZW) für die Rassen Braunvieh, Fleckvieh und Gelbvieh entwickelt. Dieser ermöglicht eine ökologische Rinderzucht innerhalb der konventionellen Zuchtsysteme mit künstlicher Besamung und so können die ökologischen Milchviehbetriebe geeignete Bullen aus dem breiten Angebot der Besamungsstationen selektieren.
Im Zuchtziel des ÖZW sind die ökologisch wichtigen Merkmale stärker gewichtet: Mehr Fitness, Langlebigkeit, Gesundheit und weniger Milchleistung, aber auch zusätzliche ökologisch bedeutende Merkmale wie Leistungssteigerung. Für die Kennzeichnung empfohlener Bullen existiert ein eigenes ÖZW-Logo, das auch zur Werbung genutzt werden kann. Der ÖZW kann auch in den Bayerischen Zuchtwert-Informationen (BaZI) abgerufen werden und als einfaches Anpaarungsprogramm genutzt werden. Mit OptiBull-Öko steht auch eine automatisierte Anpaarungsplanung für ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe zur Verfügung.
Die Ökorinderzucht konnte durch die Zusammenarbeit der Verbände und Institutionen im Arbeitskreis Ökorinderzucht der LfL in Österreich, Bayern und Baden-Württemberg vorangetrieben und gestärkt werden. So gilt der ÖZW für alle Besamungsbullen und Kühe auf ökologischen Betrieben als auch für alle Kandidaten beim Bullenankauf, wodurch ein hohes Nachfragepotenzial möglich wird. Ein eigenes, geschlossenes "ökologisches Zuchtprogramm" ist daher laut Dr. Krogmeier aktuell weder umsetzbar noch nötig. Die ökologische Rinderzucht müsste sich jedoch mehr in die Rinderzucht einbringen, um ihre eigenen Ziele stärker zu verwirklichen.
Aktuell werden neue Zuchtwertschätzungen eingeführt, so der Zuchtwert Klauengesundheit und demnächst der Zuchtwert Stoffwechselstabilität. In Baden-Württemberg wird an Zuchtwerten für Lebendgewicht, Energieeffizienz, Lebenseffizienz gearbeitet. Zudem wird über die Züchtung versucht, die Methanemissionen der Kuh zu verringern. In der Züchtung werden Merkmale wie Anspruchslosigkeit, ausdauernde, gleichmäßige Milchleistung, Effizienz, Fitness und Langlebigkeit, Methanemission zukünftig grundsätzlich an Bedeutung gewinnen.
"Ökologische und konventionelle Zuchtziele werden sich weiter annähern", sagte Dr. Krogmeier, "Die Nahrungskonkurrenz zwischen Mensch und Tier ist heute ein gesellschaftliches Thema, aber nur die Kuh als Wiederkäuer kann Milch und Fleisch auf absoluten Grünlandstandorten, die nicht direkt der menschlichen Ernährung dienen, erzeugen."
Fazit in der Abschlussdiskussion
Die Frage, ob die ökologische Tierzucht eigene Zuchtprogramme benötigt, beantworteten in der abschließenden Podiumsdiskussion die Fachleute je nach Tierart unterschiedlich. Für den Schweinebereich hält Elisabeth Fischer von Bayern Genetik kein eigenes Zuchtprogramm für notwendig, insbesondere aufgrund der zu geringen Datenbasis. In der Rinderzucht bewerten Dr. Johann Ertl von der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen (ASR) und Dr. Thomas Nibler vom Rinderzuchtverband Oberpfalz die genetische Bandbreite in der Züchtung als ausreichend, um auch die Wünsche ökologischer Betriebe zu erfüllen. Johanna Mehringer von der LfL sieht bei der Ziegenhaltung auch keinen Bedarf für einen eigenen Öko-Zuchtwert, da diese meist schon ökologisch gehalten werden. Einen anderen Standpunkt vertrat Inga Günther von der ÖTZ, die für Öko-Geflügel auf jeden Fall eigene Zuchtprogramme notwendig hält und dies auch für Rinder und Schweine befürwortet