Praxisinformationen
Analysen zum Zuchtprogramm 2024 bei Fleckvieh und BrownSwiss

Bei der jährlich stattfindenden Besamungsinformationstagung werden aktuelle Tendenzen in der Zucht über ausführliche Auswertungen zu Veränderungen in den Zuchtwerten und Informationen über die aktuellen Besamungsbullen in Bayern besprochen. Zusätzlich gibt es neue Informationen aus dem Bereich der Exterieurbewertung, Auswertungen zum Stand der Inzucht- und Verwandtschaftskoeffizienten und der Gesundheitsmerkmale. Über die genetischen Trends wird in allen berechneten Merkmalen ein kritischer Blick auf die zukünftige Entwicklung der Zuchtwerte genommen. Die Auswertungen erfolgen dabei getrennt nach nachkommengeprüften Vererbern und genomischen Jungvererbern und nach dem Hornstatus. Ebenso erfolgt eine Analyse der erfolgreichsten Bullenväter der letzten zehn Jahre.

Besamungsinformationstagung für Fleckvieh

Fleckviehbulle stehend nach rechts gedrehtZoombild vorhanden

Wallfahrer P*S war im vergangenen Jahr mit rund 11.000 Erstbesamungen der am häufigsten eingesetzte Bulle. Foto: Bayern-Genetik

Von den bayerischen Besamungsstationen werden derzeit 293 Genomische Jungvererber unter 30 Monaten im freien Einsatz angeboten – daneben noch eine große Anzahl von Jungvererbern, die älter als zweieinhalb Jahre sind, aber noch nicht den Status „geprüfter Vererber“ haben. Die Qualität der Jungvererber ist wieder etwas angestiegen – der mittlere GZW dieser Gruppe liegt bei 137 Punkten. Auffallend auch die Entwicklung im Hornlossegment: mit 153 Bullen, die das Hornlosgen tragen, liegt der Anteil inzwischen bei deutlich über der Hälfte. Trotzdem weisen auch die Hornlosbullen einen mittleren GZW von 136 auf. Die genetischen Trends zeigen die Richtung und die Geschwindigkeit des Fortschritts in den verschiedenen Zuchtwerten. Besonders durch die hohe Anzahl von Milchviehbetrieben in Bayern, die in dem Projekt „Gesundheit und Robustheit GuR“ Daten zur Gesundheit und Klauengesundheit ihrer Herde melden, kombiniert mit der Typisierung der ganzen Herde, besteht die Möglichkeit, gerade in diesem Bereich in der Zukunft besser zu werden. Als Konsequenz zeigt z.B. der genetische Trend für die Nutzungsdauer wesentlich deutlicher nach oben wie in den vergangenen Jahren.

Rassefachgespräch für BrownSwiss Bayern

BrowZoombild vorhanden

Bei der Rasse Brown Swiss führt die Liste der am häufigsten eingesetzten Bullen ein Jungvererber Dacapo an.
Foto: HaKa

Verglichen mit dem Angebot bei Fleckvieh setzt die Rasse Brown Swiss im Bullenangebot noch deutlicher auf die Sparte der Genomischen Jungvererber. So sind derzeit im Vergleich zu neun geprüften Vererbern über fünfzig Jungvererber im freien Einsatz. Die dominierenden Linien auf der Vater- und Mutterseite sind Vigate, Emory und Simon. Bei den verbreiteten Linien liegt der Verwandtschaftskoeffizient bei annähernd 20 Prozent, gemessen an den Kühen im Bullenmuttersegment. Deshalb ist es wichtig, eine breite Palette an Vererbern für die Zukunft anzubieten. Die im vergangenen Jahr von der Zuchtwertprüfstelle bewerteten Jungkühe weisen eine mittlere Kreuzhöhe von 147,8 cm auf – damit hat die Größe bei den Jungkühen allein in den letzten vier Jahren bereits wieder über 1,2 cm zugelegt. Erfreulich die weiterhin positive Entwicklung der Eutervererbung, die -berechnet über die genetischen Trends- sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Auch bei BrownSwiss wird ein hoher Wert auf Fitness- und Gesundheitszuchtwerte gelegt.

Besamungsinformationstagung 2024 - Zusammenstellungen für Fleckvieh und BrownSwiss
Im Gegensatz zu früheren Jahren werden die Detailinformationen zu den Veranstaltungen nicht mehr als Download angeboten. Diese Zusammenstellungen können formlos unter folgender E-Mail-Adresse angefordert werden.

Bitte formlos anfordern unter
E-Mail: tierzucht@LfL.bayern.de