Forschungs- und Innovationsprojekt
Verbundprojekt "Modellierung der N-Ausscheidung von Milchrindern zur Verbesserung der nationalen Emissionsinventare und der einzelbetrieblichen Einschätzung"

Kühe am Fressgitter mit Futter.

Das Verbundprojekt "Modellierung der N-Ausscheidung von Milchrindern zur Verbesserung der nationalen Emissionsinventare und der einzelbetrieblichen Einschätzung" (kurz: MoMiNE) wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für drei Jahre gefördert.

Protein ist ein wichtiger Aminosäurenlieferant für den Körper und damit ein lebenswichtiger Bestandteil der menschlichen und tierischen Ernährung. Zu wenig Protein in der Ration für Milchkühe reduziert die Leistungsfähigkeit der Tiere und senkt damit die Ressourceneffizienz. Bei überhöhten Rohprotein- bzw. Stickstoffanteilen in der Rationsgestaltung von Milchkühen werden die Stickstoffüberschüsse ungenutzt überwiegend in Form von Harnstoff über den Harn ausgeschieden. Dieser kann leicht als Ammoniak in die Luft freigesetzt werden und trägt zur negativen Umweltwirkung bei.

Zielsetzung

Ziel des Projekts ist die Verbesserung des Tierwohls und die Verminderung von negativen Umweltwirkungen durch eine Optimierung der Proteinversorgung in der deutschen Milchkuhfütterung. Das Forschungsvorhaben soll klären, wie sich die Versorgung von Milchkühen mit (nutzbarem) Rohprotein in den vergangenen Jahren in Deutschland verändert hat und welche Effekte dies auf die Emissionen von Ammoniak hat. Darüber hinaus sollen Ansätze zur verbesserten Abschätzung hinsichtlich der Emissionen erarbeitet und mögliche Minderungsmaßnahmen abgeleitet werden. Das Verbundprojekt wird vom Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in Braunschweig koordiniert. Die LfL-Tierernährung beschäftigt sich in erster Linie mit der Protein- bzw. Stickstoff-Effizienz. Weitere Partner sind neben der LfL die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern in Dummerstorf (LFA-MV) und die Tierernährung des Friedrich-Loeffler-Instituts in Braunschweig (FLI).

Methoden

Gegenstand des Projekts ist es, die Wirkung der Proteinversorgung auf die Stickstoffausscheidung bzw. Ammoniak-Emissionen in der deutschen Milchviehhaltung einzuschätzen. Hierzu wird an der LfL eine umfassende Literaturrecherche sowie eine Kalkulation der Stickstoffausscheidungen auf Tier- und Betriebsebene, basierend auf deutschlandweiten Daten des eMissionCow-Projekts, geleistet. Auf diesen Grundlagen werden Empfehlungen zur Mess- und Steuerbarkeit hinsichtlich Futter und Fütterung abgeleitet. Eine proteinangepasste Fütterung vermindert die Stickstoffausscheidungen der Milchkühe und trägt so zum Klima- und Ressourcenschutz unter Aufrechterhaltung der Leistung und der Tiergesundheit bei.

Ergebnisse

Ergebnisse liegen nach Auswertung aller Daten vor und werden nach Projektende veröffentlicht.

Projektinformation
Projektleitung: Prof. Dr. Hubert Spiekers, Dr. Thomas Ettle
Projektkoordinator: Dr. Roland Fuß, Thünen-Institut für Agrarklimaschutz Braunschweig
Projektbearbeiter: Dr. Aniela Honig, Dr. Thomas Ettle
Laufzeit: 01.10.2022 bis 31.10.2025
Projektpartner: Johann Heinrich von Thünen–Institut (TI), Bundesforschungsanstalt für Ländliche Räume, Wald und Fischerei – Institut für Agrarklimaschutz, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit – Institut für Tierernährung, Landesforschungsinstitut für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA MV) – Institut für Tierproduktion
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Projektträger: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Förderkennzeichen: 28N204804

Kombilogo BMEL und BLE. Text: Gefördert durch Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags | Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.