Kälber-Trocken-TMR

Die Fütterung einer Kälber-Trocken-TMR bietet viele Vorteile bei der Arbeitswirtschaft, der Futteraufnahme und der Futterhygiene. Die wichtigsten Infos und Empfehlungen rund um die Trocken-TMR wurden von den Fachzentren Rinderhaltung der ÄELF, dem LKV Bayern und dem Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft hier zusammengefasst.
Prinzip
Kälber Trocken-TMR besteht zu 10 – 20 % aus Grobfutter (Heu Stroh, Luzerneheu) und zu 80 – 90 % aus Kraftfutter. Der mechanische Reiz aus dem Grobfutter führt zu Größenwachstum des Pansens, die Stärke aus dem Kraftfutter fördert die Pansenzotten. Diese Mischung wird den Kälbern als Alleinfutter angeboten.
Vorteile
- Arbeitszeitersparnis, da nur ein Futter vorgelegt werden muss und auf Vorrat gemischt werden kann (bis zu 4 Wochen)
- Sicherstellung, dass Kraft- und Grobfutter im gleichen Verhältnis aufgenommen werden
- Schnelle Futterakzeptanz durch schmackhafte Komponenten wie Melasse
- gute Futterhygiene, da keine feuchten Futtermittel
Futterkomponenten und Herstellung
- Max. 2 cm langes Heu oder Stroh verwenden, kein staubiges oder verpilztes Heu oder Stroh
- Es können alle Eiweißfutter verwendet werden, jedoch kein Harnstoff. Ein Einsatz von Leinextraktionsschrot ist nicht unbedingt notwendig.
- Beim Einsatz von Körnermais kann ein Teil davon auch aus ganzen Körnern bestehen
- Melasse verbessert den Geschmack und vermindert zusätzlich eine Entmischung. Für diesen Zweck sollten mindestens 5 %, besser jedoch 10 – 12 % enthalten sein. Darüber hinaus nimmt die Haltbarkeit der Mischung ab.
- Öl kann zugesetzt werden und dient der Staubbindung (ca. 1 – 2%)
- Milchaustauscher kann zur Verbesserung der Schmackhaftigkeit eingesetzt werden (ca. 3 %)
- Die Trocken TMR kann im Mischwagen hergestellt werden. Dieser muss zuvor jedoch komplett leer sein und darf keine Silagereste enthalten!
- Mischreihenfolge: Stroh/Heu – Melasse - Kraftfutter
- Bei trockener Lagerung bis zu 4 Wochen lagerbar
- Geschlossene Lagerung (z.B. Bigbag) vorteilhaft wegen Fliegen
Einsatz
- Vorlage zu freien Aufnahme, spätestens ab der 2. Lebenswoche, während der gesamten Tränkephase
- Kann die letzten 1 - 2 Wochen vor dem Abtränken mit der Kuhration verschnitten werden
- Sollte 2 – 3 Wochen über das Absetzen hinaus beibehalten werden, um Umstellungsstress zu vermeiden.
- Wichtig: Kälber müssen immer Zugang zu frischem Wasser haben!
Futtermittel (% FM) | mit Heu | mit Stroh | mit Luzerneheu | mit Heu (Bio) |
---|---|---|---|---|
Heu | 20 | / | / | 20 |
Gerstenstroh | / | 11 | / | / |
Luzerneheu | / | / | 15 | / |
Weizen | 15 | 19 | 21 | 16 |
Körnermais | 28 | 30 | 30 | 30 |
Melasse | 10 | 10 | 10 | 10 |
Rapsextraktionsschrot | 23 | 26 | 20 | / |
Sojakuchen | / | / | / | 20 |
Min.-F., 20 % Ca, 0/2 % P1) | 4 | 4 | 4 | 4 |
Gesamt: | 100 | 100 | 100 | 100 |
Inhaltsstoffe (TM) | ||||
Rohprotein, % | 17,5 | 17,7 | 17,9 | 18,0 |
aNDFom, % | 25,5 | 25,0 | 23,7 | 23,9 |
ME, MJ/kg | 11,5 | 11,5 | 11,7 | 12,0 |
1) 0 % Phosphor bei Rapsextraktionsschrot, sonst 2 %
Als Ziel sollte ein Energiegehalt von über 11,0 MJ ME und ein Rohproteingehalt von 18 % in der TM erreicht werden.
Wachsende Tiere haben einen erhöhten Ca-Bedarf. Deshalb ein Mineralfutter mit erhöhtem Ca-Gehalt, z.B. 20 % Ca, 0 bzw. 2 % P, 8 % Na zulegen.
Wachsende Tiere haben einen erhöhten Ca-Bedarf. Deshalb ein Mineralfutter mit erhöhtem Ca-Gehalt, z.B. 20 % Ca, 0 bzw. 2 % P, 8 % Na zulegen.