Forschungs- und Innovationsprojekt
D4Dairy – Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying

D4Dairy Logo Kuh in rot mit Signal-Symbol

Neue Technologien sind dabei, die Milchwirtschaft zu revolutionieren.

Neben züchterischen Errungenschaften in der Genomik halten auch die Informations- und Kommunikationstechnologien (z. B. Internet of Things, Sensortechnik) Einzug in den modernen Kuhstall. Statt punktueller Messungen erfassen Sensoren in Echtzeit das Wohlbefinden der Tiere oder streamen aktuelle Stallbedingungen. Die großen Datenmengen, die durch das Monitoring anfallen ("Big Data"), versprechen völlig neue Einsichten in die Tiergesundheit. Die Digitalisierung bedeutet eine große Chance, aber auch eine große Herausforderung für die bäuerliche Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie.

Ziel

Das transdisziplinäre, branchenübergreifende COMET-Projekt D4Dairy hat sich zum Ziel gesetzt, digital unterstütztes Management für Milchbetriebe weiterzuentwickeln, das durch datengestützte, vernetzte Informationssysteme zu einer weiteren Verbesserung der Tiergesundheit, des Tierwohls und der Produktqualität beiträgt.

Die konkreten Vorhaben von D4Dairy sind:

  1. Erfassung und Nutzung der enormen Mengen an unterschiedlichen Daten am Milchviehbetrieb und entlang der Wertschöpfungskette
  2. Datenintegration und Datenaustausch, Validierung und Standardisierung, Bewertung verschiedener Methoden des Datenaustauschs bei Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Verbesserung der Interoperabilität
  3. Durchführung komplexer Analysen, um anhand von MIR-Spektraldaten, genomischer Studien, Mykotoxin-Nachweisen, neuer Erkenntnisse über Auswirkungen von Klima- und Haltungsbedingungen auf Tiergesundheit und Tierwohl sowie durch die Nutzung von Big-Data-Methoden Risikofaktoren und neue Parameter zur Früherkennung von Krankheiten zu identifizieren
  4. Entwicklung von datengestützten Strategien zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes und zur Durchführung von Qualitätssicherungsprogrammen
  5. Bereitstellung der aus den Analysen gewonnenen Erkenntnisse, um sie in einfach zu bedienenden Softwaretools für Landwirte einzusetzen, um so klare Aussagen und Handlungsempfehlungen treffen zu können – wenn möglich automatisiert und in Echtzeit

Methoden: das D4Dairy-Konzept

  • Digitalisierung: Optimierung der Produktionsprozesse in der Milchwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette durch Nutzung der neuen digitalen Möglichkeiten.
  • Datenintegration: Integration von Daten am Betrieb (RDV/LKV-Daten, Sensoren, Fütterung, Stallklima, ...) und Integration weiterer externer Daten (z. B. Schlachthofdaten, ...) mit dem Ziel der Schaffung von aussagekräftigen Tools für die Vorsorge und Produktionssteuerung, Qualitätssicherung aber vor allem auch zur Arbeitserleichterung.
  • Detection (Entdeckung/Früherkennung): Mit neuen Methoden (Big-Data-Analysen), Analysenergebnisse (Infrarot-Spektren der Milch, Resistenzuntersuchungen), Daten zur Erforschung von Risikofaktoren und aussagekräftigen Parametern zur Früherkennung von Erkrankungen bzw. zur Verbesserung von Behandlungserfolgen nutzen.
  • Decision making (Unterstützung für Entscheidungsfindung): Daten basierte Entscheidungshilfen werden entwickelt z. B. ein elektronischer Vorschlag ob ein Tier mit einem Antibiotikum trockengestellt werden soll oder nicht (Datengrundlagen wie Erregerstatus auf dem Betrieb, Krankengeschichte des Tieres, Umweltfaktoren, etc. werden elektronisch aufbereitet und ein Vorschlag wird für den Tierarzt erstellt).

Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkte D4Dairy

Um die Akzeptanz eines integrierten Systems bei Landwirten sowie allen beteiligten Partnern zu erreichen, muss sichergestellt werden, dass die Daten vor unautorisierter oder missbräuchlicher Verwendung geschützt sind. Dazu müssen Fragen zu Dateneigentum und Datensicherheit umfassend bearbeitet und beantwortet werden.

Erwarteter Nutzen

  • Datenaustausch (einheitliche Standards, …) – Interoperabilität der Systeme, Daten (Kalbedatum, Belegung, etc.) nur einmal erfassen
  • neue Erkenntnisse zur Entstehung und Vermeidung von Erkrankungen
  • einfache aussagekräftige Werkzeuge für Landwirte aus der Fülle der Daten
  • neue und bessere Parameter in der Zucht
  • bessere Werkzeuge für Früherkennung von Erkrankungen und Optimierung des Herdenmanagements (Fütterung,..)
  • Monitoring der Produktqualität
  • Verbesserung der Umweltwirkung durch Einsparungen bei den Ressourcen
  • Verbesserung Tiergesundheit und Tierwohl
  • Effizienzsteigerungen
Um diese komplexen und interdisziplinären Herausforderungen in Angriff nehmen und erfolgreich bewältigen zu können, knüpft D4Dairy ein international wettbewerbsfähiges, transdisziplinäres Netzwerk aus in- und ausländischen Universitäten, Kompetenzzentren und Forschungseinrichtungen, sowie Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Milch (Landwirte, Zuchtorganisationen, Milchverarbeiter, Tiergesundheitsdienste, Interessensvertretungen u.a.) und nationalen und internationalen Technologieanbietern (Sensoren, Fütterung, Klimamessung, Datenverarbeitung). Das Konsortium besteht aus 31 Wirtschaftspartnern und 13 Wissenschaftspartnern.
Projektinformation
Projektleitung: Dr. Christa Egger-Danner (ZuchtData, Wien)
Projektbearbeiter: Prof. Dr. K.-U. Götz, D. Krobmeier (LfL-ITZ), Prof. Dr. H. Spiekers, M. Schäffler (LfL-ITE)
Laufzeit: 01.10.2018 bis 30.09.2022
Projektpartner:
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, Wien
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
AgHiTech Kft., Budapest
Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH
ARGE Rind eGen
Berglandmilch eGen
BIOMEDICA Medizinprodukte GmbH & Co KG
bioMerieux Austria GmbH
Biomin Holding GmbH
Complexity Science Hub Vienna CSH
Erzeugergemeinschaft Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel
European Milk Recording EEIG
FFoQSI GmbH, Tulln
Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Wien
Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum
Höhere Bundeslehr- und Foschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein
ILV Kärnten Veterinärmedizinische Untersuchungen
Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV)
Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V.
Landwirtschaftskammer Niederösterreich
Landwirtschaftskammer Oberösterreich
LKV Austria Gemeinnützige GmbH
Medizinische Universität Wien Section for Science of Complex Systems
Milchprüfring OÖ
ÖFK Österreichische Fleischkontrolle Ges.m.b.H.
Pessl Instruments GmbH
Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs
Qualitätslabor Niederösterreich
SCR by Allflex
smaXtec animal care GmbH
Technische Universität Graz
Tiergesundheitsdienst für landwirtschaftliche Nutztiere für das Burgenland (TGD-B)
NÖ Tiergesundheitsdienst (NÖ TGD)
Oberösterreichischer Tiergesundheitsdienst -OÖ TGD
Tiergesundheitsdienst Salzburg (TGD-S)
Universität für Bodenkultur Wien, Department für Nachhaltige Agrarsysteme
Veterinärmedizinische Universität Wien
Wasserbauer GmbH
Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter
Logo des FFG

Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG

Logo des österr. Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort

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Land Niederösterreich

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