Warm-/Sauertränke – ein arbeitssparendes Tränkeverfahren

Kalb im Iglu
Um gemeinsame Empfehlungen zu vermitteln, erarbeiten die Fachzentren Rinderhaltung der ÄELF, das LKV Bayern und das Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft gemeinsame Merkblätter. Hier wird das Verfahren der Warm- bzw. Sauertränke beschrieben.

Prinzip

In kuhwarmer Milch wird der ph-Wert durch Säurezusatz oder Zusatz von milchsäurebildenden Bakterien auf ca. 5,5 abgesenkt. Die Milch ist dadurch bis zu einem halben Tag lagerbar.

Durchführung

  • Erste Biestmilchgabe nicht ansäuern, Ansäuerung erst ab der zweiten Gabe mit halbierter Säuremenge zur langsamen Angewöhnung
  • lauwarme Milch direkt von Milchpumpe (25 – 30 °C), je wärmer, desto stärker die Gerinnung
  • säuerndes Produkt unter ständigem Rühren langsam zumischen
  • Fertiges Präparat Dosierung nach Herstellerangabe
  • Grundsätzlich muss das Ansäuerungsmittel als Futtermittel deklariert sein.
  • pH-Wert evtl. mit Indikatorpapier kontrollieren

Vorteile

  • Reduzierung der Durchfallgefahr durch:
    • Keimhemmung (Lagerdauer für Separationsmilch bei AMS-Betrieben)
    • Wahrscheinlichkeit, dass Milch im Labmagen vollständig gerinnt ist größer, dadurch geringere Gefahr, dass ungeronnene Milch in den Darm gelangt
    • Tiere saugen langsamer
  • keine nicht-geronnene Milch in Pansen
  • Tiere saugen langsamer, dadurch Reduzierung der Durchfallgefahr
  • lauwarme Fütterung möglich, kein Erwärmen auf 39 °C nötig
  • leicht warme Milch und nur geringe Säuerung nötig, dadurch weniger Akzeptanzprobleme
  • längere Haltbarkeit, Arbeitseinsparung

Beachte

  • Vorsicht bei Umgang mit Säuren: stark ätzend
  • gerade bei wechselndem Personal sind Fertigpräparate unproblematischer im täglichen Umgang und leichter zu dosieren.
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