Leinextraktionsschrot

1. Herstellung

Leinextraktionsschrot
Leinextraktionsschrot (bzw. Leinmehl) ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Leinöl. Die Ölgewinnung erfolgt in zwei Schritten:
Die Leinsaat wird geschrotet und erwärmt, was die Ölausbeute beim anschließenden mechanischen Auspressvorgang erhöht. Der dabei entstehende Leinkuchen hat noch einen Restölgehalt von ca. 6 %.
Mit einem Lösungsmittel (z.B. Hexan) wird der Großteil des restlichen Öls extrahiert (Restfettgehalt 2 - 3 %).

2. Inhaltsstoffe pro kg TM im vgl. zu Sojaextraktionsschrot (nach ZIFO 2012)

je kg TrockenmasseLeinextraktionsschrot (LES)Sojaextr.-Schrot (SES) (44 % XP)
Trockenmasse [g]880880
Rohasche [g]6659
Rohprotein [g]385440
nXP [g]238256
UDP [%]3030
Lysin [g]1427
Methionin [g]7,76,0
NEL [MJ]7,37,6
ME [MJ]12,012,1
Stärke und Zucker [g]45157
Rohfett [g]2714
Rohfaser [g]10360
Kalzium [g]4,52,7
Phosphor [g]9,56,2
Natrium [g]1,10,2
Kalium [g]12,019,4

3. Beachte

  • Leinkuchen enthält hohe Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
  • Leinprodukte sind relativ lysinarm.
  • Außer den Nährstoffen enthalten die Leinsamen das blausäurehaltige Glykosid Linamarin. Sobald die Leinprodukte den Labmagen des Kalbes erreicht haben, wird das Enzym zur Blausäurebildung (Linamarase) durch das saure Milieu zerstört und damit wirkungslos. Wird das Leinextraktionsschrot jedoch in feuchten Räumen über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten gelagert, kann es unter dem Einfluss von Fermenten zur Spaltung des Glykosids Linamarin in Glucose, Aceton und Blausäure kommen. Eine trockene Lagerung von Leinschrot ist daher zur sicheren Erhaltung der Qualität dringend notwendig.

4. Einsatzempfehlungen

NutzungsrichtungEinsatzempfehlung
(bei 6% Restfett)
erprobte Höchstmenge
Aufzuchtrind/Fresser10 % im Kraftfutter15 % im Kraftfutter
Ein Einsatz bei Milchkühen und Mastrindern ist möglich, bei den derzeitigen Preisen aber nicht wirtschaftlich.