Fresseraufzucht

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Fresser sind Kälber mit einem Lebendgewicht von 200 – 250 kg, die entwöhnt sind und mit hofeigenem Grobfutter weitergemästet werden können.

Für die Fresseraufzucht werden meist männliche Kälber in einem Alter von ca. 5 - 6 Wochen und einem Gewicht von ca. 80 – 90 kg zugekauft. Diese Kälber sind an Tränke, aber nur bedingt an Grobfutter gewöhnt. Die eigentlichen Ziele der folgenden Aufzuchtperiode von ca. 14 – 15 Wochen sind daher die Entwöhnung der Kälber und ihre Entwicklung zum Wiederkäuer, damit die Tiere mit hofeigenem Grobfutter weitergemästet werden können. Zur Fütterung in diesem Gewichtsabschnitt gibt es eine Reihe von Versuchsergebnissen.

Eiweißversorgung

Rapsschrot auf einer roten Schaufel
In der Praxis gibt es unterschiedliche Aussagen zur Art und Menge des Einsatzes von Eiweißfuttermitteln. Neben Sojaextraktionsschrot bieten sich Rapsextraktionsschrot, Schlempe oder Leinextraktionsschrot als Alternativen an. Vor dem Hintergrund der schwierigen Erlössituation in der Fresseraufzucht und Rindermast, die neben den Kälberpreisen vor allen Dingen durch die stark schwankenden Futterkosten bedingt sind, bietet der Einsatz von Raps- statt Sojaextraktionsschrot eine Möglichkeit zur Kostenreduzierung. Auch die absolute Höhe der Proteinversorgung war Inhalt einer Untersuchung.

Einsatz unterschiedlicher Rohproteingehalte in der Fresseraufzucht pdf 117 KB

Rapsextraktionsschrot

Getreideschlempe

Leinextraktionsschrot

Fütterungsstrategien

Braunvieh- und Fleckviehfresser im Stall
Milchaustauscher können in der Fresseraufzucht einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen. Vor diesem Hintergrund wurde in Versuchen geprüft, ob mit niedrigeren Einsatzmengen pro Tier oder mit Produkten mit reduzierter Magermilchpulveranteil gute Aufzuchtergebnisse erzielt werden können. Zusätzlich wurde vor einiger Zeit der Einsatz von pelletiertem Milchaustauscher untersucht.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist der optimale Kraftfutteranteil sowie die Zusammensetzung des Kraftfutters. In einem Versuch werden zwei unterschiedliche Strategien verglichen. Auch die Einsatzwürdigkeit von Kraftfutterautomaten wurde getestet.

Futterzusätze

Tabelle mit Dokumentation auf Sack mit Harnstoff
Der Einsatz von Futterzusatzstoffen soll laut Herstellerangaben verschiedene postive Effekte haben. So verspricht der Einsatz von SUCRAM eine höhere Futteraufnahme, Inulin und Lactulose versprechen eine prebiotische Wirkung, Kolostrumpräparate sollen leistungsfördernd wirken. Mit dem Einsatz von Futterharnstoff können eventuell andere Eiweißfuttermittel eingespart werden. In verschiedenen Versuchen wurde versucht, einen wissenschaftlichen Nachweis über die Wirkung zu erbringen.