Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit spezieller Silage-Verdichtungstechnik
Verdichterrad für Silage der Firma Stehr
Um stabile und qualitativ hochwertige Silagen zu erzeugen ist es notwendig einige wichtige Silierregeln zu beachten. Neben einer raschen und schmutzarmen Ernte, ausreichendem Trockenmassegehalt im Bereich von 30 - 38 % TM, sowie einer sorgfältigen Folienabdeckung, spielt auch die Verdichtung im Silo eine entscheidende Rolle.
Eine gute Verdichtung von Silagen hat einen deutlichen Einfluss auf die aerobe Stabilität nach dem Öffnen des Silos. Nur wenn gut verdichtet wird kann gewährleistet werden, dass wenig Sauerstoff, welcher die Vermehrung von Hefen und Schimmelpilzen mit der Folge von Nacherwärmung fördert, in den Silostock eindringt. Daher wurde an der Versuchsstation Grub bei der Maisernte 2010 ein Vergleich von Verdichtungsverfahren durchgeführt.
Versuchsanstellung
Das rechte Silo wurde Anfang Dezember 2010 geöffnet und die Silage mit einem wöchentlichen Vorschub von ca. 2 m je Woche entnommen. Die Dichtebohrungen und Probenahme für die Laboranalysen erfolgten am 31.01.2011. Beim linken Silo, das Mitte März 2011 geöffnet wurde, betrug der Vorschub ca. 2,3 m je Woche. Dichtebohrungen und Probenahme erfolgten erstmals am 07.04.2011 und ca. 1 m vor Ende des Silos nochmal am 03.06.2011.
Ergebnisse
Um das Risiko einer Nacherwärmung und Schimmelbildung so gering wie möglich zu halten sollte bei einer Maissilage mit 35 % TM-Gehalt die Lagerdichte bei mind. 260 – 275 kg TM/m3 liegen. Diese Werte wurden von beiden Verfahren erreicht, im oberen Bereich der Silos jedoch verfehlt (Tabelle 2). Die geringen ermittelten Lagerdichten am Ende des linken Silos fallen besonders auf. Hier konnte der Walzschlepper mit Verdichterrad bei Vorwärtsfahrt nicht ausreichend verdichten. Dazu wäre ein zusätzliches Wendemanöver nötig gewesen, welches aufgrund der erwähnten Probleme beim Verteilen jedoch nicht in Frage kam.
Silo links (Verdichterrad) | Silo rechts (Radlader) | ||
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Einheit | |||
Mittl. Silobreite | m | 5,7 | 5,7 |
Silohöhe | m | 3,1 | 3,1 |
Silolänge | m | 27,5 | 27,5 |
Füllmenge | dt | 3846 | 3957 |
Silierdauer | h | 11,5 | 10 |
Silo links (Verdichterrad) | Silo rechts (Radlader) | ||||
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Termine der Messungen | Verdichtung in kgTM/m3 | Temperatur in °C | Verdichtung in kgTM/m3 | Temperatur in °C | |
07.04.11 (links), 31.01.11 (rechts) | Oben mitte | 264 | 12,1 | 268 | 10,6 |
Mitte mitte | 283 | 14,3 | 300 | 16,9 | |
Unten rechts | 295 | 12,6 | 295 | 9,7 | |
Oben links | 240 | 14,9 | 252 | 15,8 | |
03.06.11 (links) | Oben mitte | 215 | 24,8 | ||
Mitte mitte | 277 | 15,7 | |||
Mittlere TM-Verluste in Bilanznetzen* (in % TM) | -2,3 | -2,8 |
Silo links (Verdichterrad) | Silo rechts (Radlader) | ||
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Inhaltsstoffe der Silagen (in der Trockenmasse) | Einheit | ||
Trockenmasse | g/kg FM | 354 | 349 |
Rohasche | g/kg | 35 | 34 |
Rohprotein | g/kg | 72 | 77 |
Rohfaser | g/kg | 162 | 151 |
Rohfett | g/kg | 35 | 35 |
NEL | MJ/kg | 7,3 | 7,3 |
Milchsäure | g/kg | 74,1 | 69,0 |
Essigsäure | g/kg | 14,7 | 11,7 |
Propionsäure | g/kg | 0,0 | 0,0 |
Buttersäure | g/kg | 0,0 | 0,0 |
pH-Wert | 3,7 | 3,8 | |
DLG-Punkte | 100 | 100 |
Fazit
Der Einsatz des Verdichterrades ermöglicht gute Verdichtungen die sogar über den angestrebten Orientierungswerten liegen können. Als Einsatzgebiet sind allerdings große, nach vorne und hinten offene Silos, mit ausreichend Bewegungsraum für das Gespann besser geeignet als die Versuchssilos. Bei einem engen Silo mit Rückwand stößt dieses im wahrsten Sinne des Wortes an seine Grenzen, insbesondere im (rück-)wandnahen Bereich war es nicht möglich ausreichend zu verdichten. Beim Räumschild sehen wir Nachbesserungsbedarf, damit weniger Zeit bei der Verteilarbeit auf der Strecke bleibt. Mögliche Vorteile gegenüber anderen Walzfahrzeugen könnte das Verdichterrad eventuell in weiterführenden Versuchen unter Beweis stellen, wenn es bei entsprechenden Siloformen häufiger „Bodenkontakt“ hat.
Publikationen:
- Rößl, G.; Thurner, S.; Ostertag, J.: „Mit Stampffüßen ins Fahrsilo“. R12-13, top agrar 9/2011.
- Küper, J.-M.: „Tonnage für die Silage“. S. 138-141, top agrar 4/2012.