Unkraut-Steckbrief
Orientalisches Zackenschötchen
Familie: Brassicaceae
Bayer-Code: BUNOR
Besondere Merkmale
40-150 cm hohe, stark verzweigte Pflanze; untere Laubblätter gestielt, fiederspaltig mit großem Endabschnitt, obere Laubblätter kleiner, ungestielt, lanzettlich mit gezähntem Rand; Blüten mit vier gelben Kronblättern von 5-6 mm Länge in vielblütigen Trauben. Früchte bestehen aus ca. 10 mm langen, gelbbraun bis braunschwarzen Schötchen mit ein bis zwei Samen, Form unregelmäßig von schiefkeilförmig über birnenförmig bis eiförmig, meist stark runzelig mit schnabelartigem Fortsatz.
Ökologisches Profil
Mehrjährig (bis 10 Jahre); Vermehrung durch Samen, aber auch Austrieb von Wurzelsprossen möglich; Blütezeit von Mai bis August, 2000-5000 Samen/Pflanze, Keimzeit von Herbst bis spätem Frühjahr des Folgejahres; Blüte bereits im Jahr nach der Keimung möglich. Bevorzugt wärmere, nährstoffreiche, offene Standorte. Herkunftsgebiet Sibirien bis Südosteuropa, in Mitteleuropa seit über 100 Jahren bekannt, in letzter Zeit starke Ausdehnung.
Bedeutung
Neophyt; bisher vor allem Einzelvorkommen an Ruderalstandorten. Seit etwa 20 Jahren verstärkte Verbreitung mit Massenvorkommen an Straßenrändern und Flussufern. Einwanderung auch in landwirtschaftliche Nutzflächen, v.a. Weinberge und extensives Grünland, aber auch Ackerflächen. Verdrängung der ursprünglichen Vegetation, Minderung des Grünlandwerts. Auf Ackerflächen erhöhter Bekämpfungsaufwand, vor allem im Rapsanbau aufgrund der engen Verwandtschaft schwer bekämpfbar.