Anoplophora chinensis
Warnung vor der Verschleppung des Citrusbockkäfers
Der aus Asien stammende Citrusbockkäfer (Anoplophora chinensis) kann ein breites Spektrum von Laubgehölzen befallen und gesunde, vitale Bäume innerhalb weniger Jahre abtöten. In Europa ist der Citrusbockkäfer als Quarantäneschaderreger eingestuft. Die Einfuhrvorschriften für Wirtspflanzen sowie die Bekämpfungsmaßnahmen bei einem Auftreten in der EU sind mit dem Durchführungsbeschluss 2012/138/EU geregelt.
Befallsmerkmale und Aussehen
Die Larven des Käfers leben ein bis zwei Jahre verborgen im Holz der Bäume. Daher sind befallene Pflanzen oft nur an den Nagespänen der Larven oder an den ca. 1 - 1,5 Zentimeter großen Ausbohrlöchern an den Wurzelteilen oder im unteren Bereich des Stammes zu erkennen.
Der adulte Käfer ist bis zu 35 mm groß, schwarz mit weißen Zeichnungen auf den Flügeldecken und dem Halsschild. Typisch ist die gekörnte Schulter der Flügeldecken.
Einschleppung und Ausbreitung
Bereits im Jahr 2000 wurde in Norditalien in der Stadt Parabiago (nahe Mailand) das Auftreten des Citrusbockkäfers festgestellt.
Es wird vermutet, dass die Einschleppung aus Asien mit befallenen Bonsaipflanzen erfolgte, da der erste Fund in einer großen Baumschule entdeckt wurde. Mittlerweile hat sich der Käfer in diesem Gebiet so weit ausgebreitet, dass eine Ausrottung wahrscheinlich nicht mehr möglich ist.
In Norditalien befinden sich zahlreiche Baumschulen. Sofern aus dem Befallsgebiet Italiens Gehölze in Töpfen oder Ballen nach Bayern exportiert werden, besteht das Risiko für eine Verschleppung des Citrusbockkäfers.
Weitere Freilandfunde erfolgten in Dänemark, Frankreich und den Niederlanden. In allen drei Ländern gilt der Käfer inzwischen als ausgerottet.
Fund in Bayern
Im Juni 2008 meldete ein Gartenbesitzer in der Nähe von München den Fund eines Citrusbockkäfers. Im Landkreis Ebersberg wurde im August 2014 ein Käfer entdeckt. In beiden Fällen war der Käfer kurz zuvor aus einem zugekauften Fächerahorn geschlüpft. Jeweils am Fuß der Bäumchen befand sich ein kreisrundes Ausbohrloch.
In den eingerichteten Überwachungszonen wurde ein intensives Monitoring durchgeführt. Bisher gab es keine Anzeichen auf einen Freilandbefall in Bayern.
Helfen Sie mit und melden jeden Verdacht eines Befalls mit dem Citrusbockkäfer. Je früher ein Befall mit dem Käfer entdeckt wird, desto größer ist die Chance einer erfolgreichen Bekämpfung zum Schutz unserer Bäume.