Pilzkrankheiten in Triticale – Monitoring
Aktuelle Hinweise vom 17.05.2023:
Die deutliche Zweiteilung der Niederschlagsverteilung in Bayern setzt sich fort. Im Mittel aller LfL-Stationen betrug die Monatssumme für den Mai bis einschließlich Dienstag bayernweit 52 mm, bei einer weiten Spanne von 16 bis 120 mm. Regensummen von meist 20 bis 40 mm finden sich in Franken und der Oberpfalz, 60 bis 90 mm waren es dagegen im südlichen Oberbayern, in Schwaben und weiten Teilen Niederbayerns. Stationen mit mehr als 100 mm finden sich in den Landkreisen Unterallgäu, Günzburg, Fürstenfeldbruck, Starnberg, Weilheim, Mühldorf und Rosenheim. Ab Christi Himmelfahrt stellt sich nun bayernweit sonniges Hochdruckwetter mit deutlich steigenden Temperaturen ein, das dann auch im Süden die Oberböden spürbar abtrocknen und manch aufgeschobene Feldarbeit endlich ermöglichen wird. In Triticale sorgt die bisherige Feuchte in vielen Anbaulagen weiterhin für einen so hohen Krankheitsdruck, wie er zu diesem Zeitpunkt der Saison seit mehreren Jahren nicht mehr zu beobachten war. Ab Mitte nächster Woche sind bereits erneute Gewitterschauer vorhergesagt.
Die Spanne der Entwicklung von Triticale reichte zu Wochenbeginn vom vollständig geschobenen Fahnenblatt (BBCH 39) bis zum Beginn des Ährenschiebens (BBCH 51). In den unbehandelten Monitoringschlägen haben sich die Krankheiten weiter ausgebreitet. Der Befall ist, wie angesichts der Witterung auch zu erwarten, deutlich höher als in den Vorjahren. Wie teils schon in den Vorwochen, überschreiten mittlerweile vor allem die Rhynchosporium-Blattflecken bayernweit und unabhängig von den Sorten die Bekämpfungsschwellen, der Mehltau vor allem bei der Sorte Cedrico und zuletzt auch wieder verstärkt der Gelbrost, vor allem bei der Sorte Lombardo. Wie im Weizen sollten mittlerweile auch in Triticale bei bekämpfungswürdigem Befall Behandlungen erfolgt sein, ab BBCH 39 ist dies ohne Fusariumrisko mit einer abschließenden Maßnahme möglich. Dazu eignen sich die auch für Weizen empfohlenen breitwirksamen Azol-Mischungen mit Carboxamid-, Picolinamid- und/oder Strobilurin-Anteil. Die Regelaufwandmengen lassen sich dabei moderat um bis zu 20 Prozent reduzieren. Eine gezielte Ährenbehandlung bei erhöhtem Fusarium-Risiko kann mit der zurückgekehrten Wärme bei ersten Beständen, mit dem Beginn der Blüte (BBCH 61), bereits ab der kommenden Woche nötig werden. Ausführliche Hinweise dazu finden Sie in den Fungizidstrategien, unten auf dieser Seite.
Prognose Halmbruchkrankheit (SIMCERC)
Prognose Triticalekrankheiten (SIG)
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