Pilzkrankheiten in Sommergerste – Monitoring

Aktuelle Hinweise vom 08.05.2025

Tiefdruckausläufer sorgten, nach den noch sommerlichen Temperaturen der Vorwoche, zu Wochenbeginn für einen merklichen Temperaturrückgang. Vor allem brachten sie aber bayernweiten Regen, wenngleich der nicht überall ausreichend war. Im Mittel der LfL-Stationen fielen von Samstag bis Montag 16 mm Regen, bei einer weiten Spanne von 5 bis 50 mm. Einstellige Regensummen und damit weiterhin viel zu wenig für die ausgetrockneten Böden, gab es verbreitet in Unter- und Oberfranken. Große Teile Schwabens und Oberbayerns können dagegen zumindest kurzfristig aufatmen, bei meist 20 bis 30 mm Niederschlag, am Bodensee und im südlichen Oberbayern auch noch mehr. Im Süden gab es bis heute noch einzelne, leichte Schauer. Ab dem Wochenende und für die kommende Woche ist erneut trockenes Hochdruckwetter vorhergesagt, bei wieder leicht steigenden Temperaturen, in den Nächten ist bei Aufklaren dagegen lokal mit Frost in Bodennähe zu rechnen.
Die Mehrzahl der Sommergersten hatte zu Wochenbeginn das 1-Knoten-Stadium (BBCH 31) erreicht, mildere Standorte oder frühere Saattermine, darunter heuer auch eine „Herbstgerste“, bereits BBCH 32. Ab BBCH 31 starten die Untersuchungen im Monitoring. Spätestens dann sollten auch in der Praxis regelmäßig Bestandskontrollen erfolgen. Zur Überprüfung der Bekämpfungsschwellen sind, wie schon bei der Wintergerste, bis zum Spitzen des Fahnenblattes (BBCH 37) nach Pilzbefall auf den beiden Blattetagen F-3 und F-4 zu suchen. In BBCH 31 ist das in der Regel das zweite und dritte voll entwickelte Blatt von oben. Kontrollen der sehr kleinen Pusteln des Zwergrostes sollten am gesamten Haupttrieb erfolgen. Die Schwellen sind erreicht, wenn jede fünfte Pflanze Befall mit Netzflecken aufweist, jede zweite mit Mehltau oder Rhynchosporium-Blattflecken, oder drei von zehn Haupttriebe ersten Zwergrost-Befall zeigen.
Einzelne Standorte zeigen ersten geringem Befall mit Netzflecken, Zwergrost, Rhynchosporium-Blattflecken oder Mehltau. Lediglich ein Bestand im Landkreis Kulmbach mit der Sorte Amidala stand bei Zwergrost kurz vor der Schwellenüberschreitung. Sollten die Tageshöchsttemperaturen wieder über 20 °C ansteigen und zudem Taubildung auftreten, ist mit einer Zunahme dieses leicht zu bekämpfenden Erregers zu rechnen. Auf Basis der Monitoringdaten genügen in den überwiegend noch sehr gesunden Beständen aktuell regelmäßige Kontrollen.
Weitere Hinweise zu Strategien und Fungiziden finden Sie in den untenstehenden Informationen: