Pilzkrankheiten in Sommergerste – Monitoring

Aktuelle Hinweise vom 07.06.2023:

Erste Schauer und Gewitter brachten am Montag, vor allem im Süden und Osten Bayerns, lokal bis zu 20 mm Niederschlag und beendeten dort die teils mehr als drei Wochen anhaltende Trockenphase. Weitere Regenschauer sind bis zum kommenden Wochenende bayernweit vorhergesagt. Allerdings bleibt bei den sehr kleinräumigen Schauern zu befürchten, dass viele Regionen auch weiterhin kaum oder gar keinen Regen erhalten werden. Dort wird sich, je nach Bodengüte, der Trockenstress in den Kulturen entsprechend verstärken. Wo allerdings nennenswerter Regen fiel, kann dagegen mit den anhaltend sommerlichen Temperaturen das späte Infektionsrisiko durch Schadpilze im Getreide nochmals deutlich ansteigen. Dies gilt es bei den letzten Maßnahmen zu beachten.
Während im März gesäte Sommergerstenbestände zu Wochenbeginn bereits blühten, standen Saaten von Ende April noch am Ende der Schossphase. Wo bisher noch nicht geschehen, empfiehlt sich für Bestände die im Ährenschieben stehen, im Laufe dieser Woche die Abschlussbehandlung mit Fokus Ramularia-Sprenkelkrankheit. Der aktuelle Wechsel mit kurzen Schauern gefolgt von Hochstrahlungsphasen fördert diesen eigentlich schwachen Krankheitserreger besonders. Aber auch Netzflecken und Zwergrost, die seit dieser Woche im Monitoring häufiger zu finden sind, profitieren von diesem Wetter-Mix.
Zur Absicherung gegen Ramularia und weitere Krankheiten eigenen sich, ab dem voll entwickelten Blattapparat der Sommergerste, Mischungen von 1,5 l Folpan 500 SC mit breitwirksamen Partnern, wie zum Beispiel Ascra Xpro, Balaya, Elatus Era, Jordi, Revytrex oder der Avastel-Pack (Pioli + Abran), bei reduzierter Wirkung auch nur 175 bis 200 g Prothioconazol über eines der zahlreichen Prothioconazol-Solomittel (Aufwandmengen jeweils je ha). Ab dem Ährenschieben können die Aufwandmengen der Partner um etwa 20 Prozent vermindert werden.
Dort wo in den zurückliegenden Jahren Ramularia in der Sommergerste selten auftrat oder der Regen ausblieb und auf schwächeren Standorten mit Trockenschäden zu rechnen ist, kann in bislang gesunden Beständen auf eine Maßnahme verzichtet werden. Weitere Hinweise dazu finden Sie in den Fungizidstrategien, unten auf dieser Seite.
Mit dem Ährenschieben, spätestens zum Beginn der Blüte (BBCH 61) endet auch das Monitoring in der Sommergerste.