Austausch und Informationen zum "Senioren-Wohnen auf dem Bauernhof"

Die beiden Veranstaltungen zum Thema "Senioren-Wohnen auf dem Bauernhof" (2023 und 2024) haben einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung dieses zukunftsfähigen Geschäftsmodells geleistet. Ziel war es, praxisnahe Impulse zu setzen und den Austausch zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Experten aus den Bereichen Pflege und Soziales, Bauen und Finanzierung sowie Regionalentwicklung zu fördern. Weiterhin sollten konkrete Lösungen zur weiteren Bearbeitung des Themas erarbeitet werden.

Stakeholder Forum 2 (2024)

Im zweiten Stakeholder Forum (2024) wurde das Thema weiter vertieft. Praxisorientierte Einblicke zeigten, wie landwirtschaftliche Betriebe erfolgreich auf Senioren-Wohnen umsteigen können. Ein besonderes Beispiel war die Familie Häfele, die ihren Milchviehbetrieb umstrukturiert und ein Senioren-Wohnprojekt plant. Zudem wurde das Konzept der gemeinnützigen GmbH "Herbstzeit" mit Betreutem Wohnen in Familien bzgl. einer möglichen Übertragung nach Bayern diskutiert.
Ein weiteres Thema war die Rolle der Kommunen und wie sie vom Konzept Senioren-Wohnen auf dem Bauernhof profitieren können, etwa durch eine verbesserte soziale Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.

Nachbericht zum Stakeholder Forum 2 Externer Link

Stakeholder Forum 1 (2023)

Das erste Stakeholder Forum (2023) konzentrierte sich auf die Grundlagen des Senioren-Wohnens auf dem Bauernhof. Erfolgreiche Praxisbeispiele wie das Service-Wohnen auf dem Hof von Johanna Brauneis wurden vorgestellt. Christian Müller vom Ministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention hob das Potenzial der Pflege im ländlichen Raum hervor.
In Workshops wurden zentrale Herausforderungen, wie fehlende Bekanntheit von Sozialer Landwirtschaft und Probleme mit Baurecht und Finanzierung erörtert. Ein wichtiger Punkt war die Forderung nach besserer Vernetzung und politischer Unterstützung.
Im Nachgang zum Stakeholder Forum wurden erste Erkenntnisse in die Tat umgesetzt: Es gab eine Lehrfahrt, Workshops sowie Vernetzungstreffen für interessierte Landwirtinnen und Landwirte, neue Informationsmaterialen wurden erstellt und das Netzwerk mit wichtigen Akteuren ist gewachsen.

Nachbericht zum Stakeholder Forum 1

Erkenntnisse beider Foren

Netzwerkbildung
Wichtige Akteure aus verschiedenen Bereichen ("Stakeholder") müssen auf allen Ebenen besser vernetzt werden, um den Austausch und die Zusammenarbeit zu fördern.
Bauen
Die baurechtlichen Hürden für landwirtschaftliche Betriebe, die in das Senioren-Wohnen einsteigen wollen, müssen gesenkt werden.
Kommunen
Senioren-Wohnen auf dem Bauernhof kann einen wichtigen Beitrag zur Belebung des ländlichen Raums und zur sozialen Daseinsvorsorge leisten. Kommunen spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung und Umsetzung solcher Projekte.
Bewohner
Ältere Menschen auf dem Land profitieren von alternativen Wohnformen und kleinen Einheiten im gewohnten sozialen Umfeld.
Kleine Einheiten
Konzepte wie das Betreute Wohnen in Gastfamilien und kleine Wohneinheiten bieten großes Potenzial, da sie kostengünstig umsetzbar sind und einen Einstieg erleichtern.
Arbeitsplätze in der Pflege
Das Modell schafft neue Perspektiven für Arbeitskräfte aus der Pflege- und Sozialbranche.
Die Foren bestätigten die zunehmende Bedeutung von Senioren-Wohnen auf dem Hof und zeigten, dass eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Kommunen und sozialen Einrichtungen erforderlich ist, um die Nachfrage zu decken.