Abteilung für Qualitätssicherung und Untersuchungswesen
Jahresbericht 2016/2017 – Mikro- und Molekularbiologie
In den verschiedenen Ökosystemen beruhen die stofflichen Umsetzungen ganz wesentlich auf Leistungen von Mikroorganismen. Hierzu zählen auch die anaeroben Biogasprozesse, die nicht nur in der Landwirtschaft biotechnologisch stofflich und energetisch genutzt werden.
Diagnose und Optimierung von Biogasprozessen
Zur Diagnose und Optimierung dieser Prozesse untersucht die Aufgabengruppe „Mikro- und Molekularbiologie“ Proben der Substrate (z.B. verschiedene Güllen und nachwachsende Rohstoffe), aus den Fermentern bzw. der Gärgemische sowie der Gärprodukte oder Gärreste, die in der Landwirtschaft als hochwertige Dünger dienen oder auch biotechnologisch weiterverwendet und aufbereitet werden können. Die Produktion von Methan im Rahmen solcher Biogasprozesse spielt auch eine wichtige Rolle für die „Energiewende“. Bestimmte Bakterien, Pilze oder Viren sind auch für Erkrankungen von Menschen, Tieren oder Pflanzen, für Verderb von Lebens- und Futtermitteln verantwortlich. Manche Mikroorganismen können auch gefährliche Toxine bilden.
Aus diesen Bereichen untersuchen wir mit unterschiedlichen Zielsetzungen Proben, vorwiegend im Rahmen von Forschungsvorhaben, auch mit externen Partnern. Zur Analytik werden Methoden mit Kultivierung von Mikroorganismen sowie zur Untersuchung ihrer Erbsubstanz (DNA und RNA) eingesetzt; dabei werden auch neue Entwicklungen evaluiert. Die Ergebnisse dienen zum einen methodischen Verbesserungen und Neuerungen, sowie zum Erkenntnisgewinn im Rahmen der Forschung. Zudem sind die Ergebnisse ein wichtiger Bestandteil der Beratung für die Praxis. Eine Plattform hierfür ist beispielsweise das Biogas Forum Bayern.
Forschungsprojekte AQU 1c
Die Projekte, an denen die Aufgabengruppe Mikro- und Molekularbiologie beteiligt ist, sind auf der Internetseite der Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen vorgestellt.
Zentrale Analytik - Abteilung Qualitätssicherung und Untersuchungswesen
Das Verbundvorhaben Biogas-Marker (Entwicklung von molekularen Markern und Nachweisverfahren auf Basis der quantitativen realtime PCR zum Monitoring von prozessrelevanten Mikroorganismen als Frühwarnsysteme für Prozessstörungen) wurde 2016 abgeschlossen. Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse des Arbeitsteils von AQU 1c findet sich hier.
Das Forschungs- und Innovationsprojekt MikMeth (Bedarfsgerechte Energiebereitstellung durch mikrobiologische Methanisierung) wurde 2017 abgeschlossen. Eine kurze Zusammenfassung von Ergebnissen des Arbeitsteils von AQU 1c findet sich hier.
Mikrobiologische Methanisierung in anaeroben Rieselbettreaktoren
Im gerade bewilligten einjährigen Folgeprojekt „OptiMeth“ werden gezielt noch offene Fragestellungen weiterbearbeitet.
Im Jahr 2016 wurden von AQU 1c im Bereich Forschung und Beratung knapp 100 Proben mit knapp 700 Einzelanalysen untersucht. Im Jahr 2017 waren es bereits über 150 Proben mit über 1.100 Einzelanalysen.