Praxisinformationen
Analysen zum Zuchtprogramm 2023 bei Fleckvieh und BrownSwiss

Bei der jährlich stattfindenden Besamungsinformationstagung werden aktuelle Tendenzen in der Zucht über ausführliche Auswertungen zu Veränderungen in den Zuchtwerten und Informationen über die aktuellen Besamungsbullen in Bayern besprochen. Zusätzlich gibt es neue Informationen aus dem Bereich der Exterieurbewertung, Auswertungen zum Stand der Inzucht- und Verwandtschaftskoeffizienten und der Gesundheitsmerkmale. Über die genetischen Trends wird in allen berechneten Merkmalen ein kritischer Blick auf die zukünftige Entwicklung der Zuchtwerte genommen. Die Auswertungen erfolgen dabei getrennt nach nachkommengeprüften Vererbern und genomischen Jungvererbern und nach dem Hornstatus. Ebenso erfolgt eine Analyse der erfolgreichsten Bullenväter der letzten zehn Jahre.

Besamungsinformationstagung für Fleckvieh

Fleckviehbullen stehend nach rechts gedrehtZoombild vorhanden

Hokuspokus von der Station BVN ist seit Jahren der begehrteste geprüfte Vererber in Bayern. Foto: BVN (KeLeKi)

Aus dem großen Angebot der zur Verfügung stehenden Genomischen Jungvererber erfolgt die Auswertung nur mit den Bullen, die jünger als 30 Monate sind. Hier werden in Bayern von den Stationen derzeit 389 Bullen angeboten, die einen mittleren Gesamtzuchtwert (GZW) von 135 Punkten aufweisen. Bereits mehr als die Hälfte dieser Bullen sind dabei natürlich hornlos. Diese 204 angebotenen Hornlos-Vererber liegen mit 133,4 Punkten im GZW nur etwa drei Punkte niedriger als die gehörnten Jungvererber, was die enorme Entwicklung in diesem Bereich belegt. Dazu bereichern weitere 146 geprüfte Vererber das breite Angebot in der Fleckviehzucht. Durch die seit Jahren zunehmend sicherere Berechnung und Gewichtung der Fitness- und Gesundheitszuchtwerte ist bei der Rasse Fleckvieh auch in der Nutzungsdauer eine deutliche Verbesserung zu erwarten. Gerade im Vergleich zur deutschen und auch zur weltweiten Holstein- und Brown-Swiss-Zucht liegt Fleckvieh bei der Berechnung des mittleren Inzuchtkoeffizienten noch auf einem überaus günstigen Niveau.

Rassefachgespräch für BrownSwiss Bayern

BrownSwiss-Bulle stehend nach rechts gedrehtZoombild vorhanden

AG Jakarta war auch im Besamungsjahr 2023 der am häufigsten eingesetzte geprüfte Vererber. Foto: Luca Nolli

Auch bei der Rasse BrownSwiss hat sich der Anteil der von den Stationen Memmingen und Greifenberg angebotenen Bullen deutlich zugunsten der Jungvererber verschoben. Die dominierenden Linien auf der Vater- und Mutterseite sind Vigate, Emory und Simon. Bei den verbreiteten Linien liegt der Verwandtschaftskoeffizient bei annähernd 20 Prozent, gemessen an den Kühen im Bullenmuttersegment. Deshalb ist es wichtig, eine breite Palette an Vererbern für die Zukunft anzubieten. Die im vergangenen Jahr von der Zuchtwertprüfstelle bewerteten Jungkühe weisen eine mittlere Kreuzhöhe von 147,5 cm auf, seit Jahren mit einer leicht steigenden Tendenz. Erfreulich die weiterhin positive Entwicklung der Eutervererbung, die -berechnet über die genetischen Trends- sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Auch bei BrownSwiss wird ein hoher Wert auf Fitness- und Gesundheitszuchtwerte gelegt. Die Besamungen mit original Braunvieh-Bullen sind leicht ansteigend. Nach wie vor spielt auch der Einsatz von Bullen aus der Gebrauchskreuzung bei der RasseBrown Swiss eine deutliche Rolle.

Besamungsinformationstagung 2023 - Zusammenstellungen für Fleckvieh und BrownSwiss
Im Gegensatz zu früheren Jahren werden die Detailinformationen zu den Veranstaltungen nicht mehr als Download angeboten. Diese Zusammenstellungen können formlos unter folgender E-Mail-Adresse angefordert werden.

Bitte formlos anfordern unter
E-Mail: tierzucht@LfL.bayern.de