Hanfkuchen
1. Herstellung
Foto: BLE
Hanfkuchen fällt bei der Herstellung von Hanföl an. Die Hanfsaat wird dazu zerkleinert und erwärmt, was die Ölausbeute beim anschließenden Auspressvorgang erhöht. Das Auspressen geschieht meist über rotierende Schnecken („Expellerpressen“), daher auch die Bezeichnung „Hanfexpeller“. Normale Farbe nach dem Pressen ist dunkelgraugrün. Kuchen, die zu hoch erhitzt wurden, sind dunkelbraun und als minderwertig anzusehen.
2. Inhaltsstoffe pro kg TM im Vergleich zu Rapskuchen (nach Gruber Tabelle 2020, DLG-Futterwerttabelle 1997 und Handbuch der Futtermittel 1965)
Hanfkuchen (8 % Rohfett) | Rapskuchen (8 % Rohfett) | |
---|---|---|
Trockenmasse [g] | 880 | 910 |
Rohasche [g] | 84 | 73 |
Rohprotein [g] | 299 | 370 |
nXP [g] | 150 | 180 |
UDP [%] | 30 | 15 |
NEL [MJ] | 4,62 | 7,88 |
ME [MJ] | 8,26 | 12,89 |
Rohfett [g] | 87 | 88 |
Rohfaser [g] | 309 | 135 |
Kalzium [g] | 11,8 | 8,2 |
Phosphor [g] | 11,3 | 11,9 |
Kalium [g] | 11,9 | 14,6 |
3. Beachte
- Hanfkuchen darf nur aus Samen von in der EU zugelassenen Sorten gewonnen werden. Es sind nur Sorten zulässig, die max. 0,2 % Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten (darüber Rauschmittel!). Der Anbau ist genehmigungspflichtig.
- Begrenzend für den Einsatz von Hanfkuchen ist neben seinem geringen Energiegehalt (Schalenanteil!) der Gehalt an Rohfett. Der Gesamtfettgehalt der Ration sollte auch bei langsamer Gewöhnung 4 – 4,5 % in der TM nicht übersteigen.
- Bei größeren Mengen als der Einsatzempfehlung können Störungen in der Verdauung sowie im Befinden der Tiere auftreten.
- Mögliche Verunreinigungen, die auch die Qualität mindern können, sind ein hoher Aschegehalt und Unkrautbesatz.
4. Einsatzempfehlungen (pro Tier und Tag)
Nutzungsrichtung | Einsatzempfehlung | erprobte Höchstmenge |
---|---|---|
Aufzuchtrind, Fresser | 150 g FM pro 100 kg LM | 0,5 - 1 kg FM |
Milchkuh | 1 kg FM | 2 kg FM |
Mastrinder ab 200 kg | 150 g FM pro 100 kg LM | 2 kg FM |
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