Getreideschlempe aus der Bioethanolproduktion in der Milchviehfütterung
Auf Grund der Mineralölsteuerbefreiung wird verstärkt Bioethanol aus Weizen und Roggen produziert. Als Koppelprodukt fällt Schlempe an. Dieses heimische Eiweißfutter bietet sich für die Fütterung von Rindern an. Um den Einsatz erfolgreich zu gestalten sind Untersuchungen zum Energie- und Eiweißwert und Fütterungsversuche erforderlich. Diese wurden in einer "konzertierten Aktion" mit der Futterwirtschaft in einem Mehrländerprojekt der Landesanstalten für Landwirtschaft in Angriff genommen.
Die Gewinnung des Bioethanols erfolgt in erster Linie aus der Stärke. In der Schlempe reichern sich somit das Protein, das Fett, die Faser und auch die Mineralstoffe an. Die Gehalte der Schlempen hängen stark vom verwendeten Getreide und dem Verfahren ab. Am Markt sind heute Pressschlempe aus Roggen und getrocknete Schlempe aus Weizen. Bei der Pressschlempe wird durch Abpressen ein Trockenmassegehalt von über 30% eingestellt. Das Produkt wird in der Regel mit Konservierungsmittel ausgeliefert und wie Biertreber und Pressschnitzel "einsiliert". Bisher liegen die Rohproteingehalte des Produkts unter 20% in der Trockenmasse. In der Fütterung kommt es somit als Ersatz von Biertreber- und Pressschnitzelsilage in Betracht.
Ergebnisse aus den Landesanstalten
Bei der Pressschlempe wird durch Abpressen ein Trockenmassegehalt von über 30% eingestellt. Das Produkt wird in der Regel mit Konservierungsmittel ausgeliefert und wie Biertreber und Pressschnitzel "einsiliert". Bisher liegen die Rohproteingehalte des Produkts unter 20% in der Trockenmasse. In der Fütterung kommt es somit als Ersatz von Biertreber- und Pressschnitzelsilage in Betracht.
Am Zentrum für Tierhaltung und Technik in Iden wurde ein entsprechender Versuch an hochleistenden Milchkühen durchgeführt.
Versuch: Pressschlempe in der Milchviehfütterung 152 KB
Von den Produzenten der Pressschlempe wird eine Anhebung der Rohproteingehalte durch Veränderung des Verfahrens angestrebt. Grundsätzlich sind bei Roggenschlempe jedoch geringere Rohproteingehalte als bei Weizenschlempe gegeben. Bei der Weizenschlempe liegen die Rohproteingehalte mit rund 34% in der Größenordnung von Rapsextraktionsschrot. Ähnlich ist es bei der Verdaulichkeit, die nach ersten Untersuchungen bei etwa 75% für die organische Substanz liegt. Es resultiert ein Energiegehalt von etwa 6,5 MJ NEL je kg. Durch die Trocknung und Verarbeitung steigt auch der Anteil an unabbaubaren Rohprotein. Je nach Messverfahren und Passagerate resultieren Werte zwischen 30 und 50% UDP. Die Weizenschlempe ist vom Futterwert dem Rapsextraktionsschrot daher sehr nahe.
getrocknete und pelletierte Weizenschlempe
Die vorliegenden Ergebnisse erlauben eine erste Einordnung der Futter und zeigen die Einsatzmöglichkeiten. Durch die Erzeugung von Bioethanol stehen gleichzeitig wertvolle heimische Futtermittel zur Verfügung. Diese verbreitern in gewünschter Weise das Angebot an Futtermitteln.
Für die Zukunft ist eine weitergehende Standardisierung der Produkte und die Nutzung der Forschungsergebnisse im Interesse der Landwirtschaft zu fordern.
Fazit der Versuche
Die vorgestellten Versuche zeigen, dass sowohl Schlempe auf Basis von Roggen (Pressschlempe) als auch auf Basis von Weizen mit Erfolg eingesetzt werden kann. Aufgrund der Unterschiede im Futterwert insbesondere beim Protein ist jedoch zwingend zwischen Roggen- und Weizenschlempe zu unterscheiden. In weiteren Versuchen wird der Futterwert näher bestimmt.
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