Mit optimaler Weideführung den Ampfer in Schach halten
Der Ampfer (Rumex obtusifolius) nimmt in der Unkrautregulierung des Grünlandes eine zentrale Stellung ein. Vor allem Flächen mit Bewirtschaftungsauflagen (z.B. Kulap) oder ökologisch bewirtschaftete Flächen stellen die Landwirte oftmals vor eine enorme Herausforderung. Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung, das Beweiden der Fläche fördere die Ausbreitung des Ampfers, konnte bei optimaler Weideführung der gegenteilige Effekt beobachtet werden.
Das Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft in Grub führt seit dem Jahr 2006 ein Pilotprojekt zur Weidehaltung durch. In diesem Projekt „Vollweide mit Winterkalbung“ nehmen 6 private Milchviehbetriebe und 2 Mutterkuhbetriebe aus dem Grünlandgürtel Oberbayerns teil. Zusätzlich werden die Mutterkuhherden der LLA in Bayreuth sowie dem LVFZ in Kringell in der Weideführung begleitet.
Fazit
In den bisherigen zwei Versuchsjahren konnte auf den Weiden der Pilotbetriebe eine fast vollständige Verdrängung der Unkräuter einschließlich des Ampfers erreicht werden. Frühzeitiger Weideaustrieb zu Vegetationsbeginn im Frühjahr sowie optimale Weideführung im System der „Kurzrasenweide“, welche sich in einer durchschnittlichen Aufwuchshöhe von 5-7 cm wiederspiegelt, sind die Voraussetzung zur erfolgreichen Grünlandsanierung.
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Die Kurzrasenweide zeichnet sich durch eine großflächige Weideführung bei variabler Flächengröße oder Tierzahl aus. Die Bemessung der Weidegröße erfolgt so, dass der Grasaufwuchs mit dem Futterverzehr der Tiere übereinstimmt. Die Einhaltung der vorgegebenen Aufwuchshöhen garantiert einen ausgeglichenen und hochwertigen Aufwuchs sowie minimale Futterverluste.
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Maßnahmen zur Senkung der Futterkosten sind das Mittel der Wahl, um die Produktionskosten eines Betriebes zu reduzieren. Hier bietet sich die Weidehaltung an, insbesondere bei Jungrindern stellt sie eine kostensenkende und tiergerechte Aufzuchtvariante dar.
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