Sikkation im Getreidebau nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen
Der Wirkstoff Glyphosat steht seit geraumer Zeit in einer sehr kritischen Diskussion. Insbesondere die Vorerntebehandlung bzw. Sikkation wird in diesem Zusammenhang von der Öffentlichkeit und in den Medien kaum noch akzeptiert.
- Lagerndes Getreide, das von Unkraut überwachsen ist und so nicht mehr beerntet werden kann.
- Lagerndes oder stehendes Getreide mit einem extremen Anteil an Zwiewuchs (grüne, unreife Seitentriebe), das ebenfalls nicht mehr mit dem vorhandenen Mähdrescher beerntet werden kann.
In beiden Fällen ist nur eine Teilflächenbehandlung der direkt betroffenen Feldfläche erlaubt. Da der Einsatz in Saat- und Braugetreide nicht zulässig ist, kann behandeltes Getreide nicht mehr als Saatgut oder Braugetreide vermarktet werden.
Unter den vorstehenden Bedingungen behandelte Weizenbestände werden in der Regel keine ausreichenden Qualitätseigenschaften als Konsumgetreide erreichen. Grundsätzlich wird eine Verwertung als Futtergetreide empfohlen.
Aus Vorsorgegründen ist nicht nur bei der Sikkation, sondern auch bei der Behandlung von Altunkräutern und Ausfallkulturen vor der Neuansaat oder nach dem Wiederergrünen zu beachten, ob blühende Trachtpflanzen wie z.B. Ackerbohne, Buchweizen, Kornblume, Klee, Luzerne, Löwenzahn, Ölrettich, Phacelia, Raps, Serradella oder Sonnenblume in größerem Umfang vorhanden sind. Eine Verschleppung des Wirkstoffs durch Bienen ist soweit wie möglich zu verhindern, indem solche Flächen nicht behandelt werden.
Unkrautmanagement im Getreidebau
Die erfolgreiche Unkrautbekämpfung ist nicht nur eine der ersten, sondern auch eine der wichtigsten Produktionsmaßnahmen im Getreidebau. Informationen und Empfehlungen zum Herbizideinsatz in Getreide, Mischbarkeit von Getreideherbiziden und Unkrautbekämpfung in Sommergetreide unterstützen bei der Arbeit. Mehr