Pilzkrankheiten in Triticale – Monitoring
Aktuelle Hinweise vom 16.05.2024
Ein steter Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten prägte die bisherige Witterung im Mai. Konnten die trocken-warmen Tage zuletzt für Feldarbeiten genutzt werden, ist ab Ende dieser Woche wieder verbreitet mit lokalen, teils auch heftigen Gewittern zu rechnen, dies alles bei anhaltend sommerlich-milden Temperaturen. Dort wo die Regenschauer ausreichend Feuchte bringen, erhöht sich erneut der Krankheitsdruck in den Getreidebeständen und bleibt damit ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr um diese Zeit. 2023 folgte allerdings sehr abrupt, ab Mitte Mai, eine mehrwöchige Trockenperiode, die das Krankheitsgeschehen damals nahezu vollständig zum Erliegen brachte. Für heuer deuten die Vorhersagen dies jedoch nicht an. Vielmehr soll das wechselhafte Wetter auch über die Pfingstfeiertage hinaus anhalten.
Triticale hatte zu Wochenbeginn bayernweit den Blattapparat vollständig ausgebildet, viele Bestände standen im Ährenscheiben (BBCH 51-55). Frühe Bestände werden daher um Pfingsten mit der Blüte beginnen (BBCH 61). Die Untersuchung dieser Woche aus den unbehandelten Monitoringflächen belegen den schon seit Mitte April vorherrschenden erhöhten Krankheitsdruck in dieser Kultur. Bis auf einen weiterhin relativ gesunden Bestand im Landkreis Amberg-Sulzbach mit der Sorte Charme, zeigen alle Standorte deutliche Schwellenüberschreitungen, teils auch für mehrere Krankheitserreger, vor allem für Gelbrost, Rhynchosporium und Mehltau. Nötige Behandlungen im Blattbereich sollten mittlerweile abgeschlossen sein. Bei der weit verbreiteten Sorte Lombardo ist, je nach Art und Zeitpunkt der Erstbehandlung, noch auf möglichen späten Braunrostbefall zu achten. Ansonsten gilt es, bei Regen zur Blüte, auf Risikoflächen einer möglichen Fusariuminfektion mit einer gezielten Behandlung zu begegnen. Dies gilt insbesondere bei mittel oder stärker anfälligen Sorten, wie Brehat, Lombardo, Presley, Ramdam, Trias oder Tributo. Zur Fusariumbehandlung mit zusätzlicher Schutzwirkung auf den oberen Blattapparat eignen sich reine Azolpräparate, wie zum Beispiel 1,0 l Caramba + 0,5 l Curbatur, 1,25 l Input Classic oder 1,0 l Prosaro oder in Triticale zugelassene Prothioconazol- oder Tebuconazol-Solopräparate. Eine moderate Fusariumwirkung bringt zudem 1,5 l Delaro Forte mit. Dort wo noch kein Carboxamid eingesetzt wurde, sind breitwirksam gegen Fusarium ebenso Elatus Era, Siltra Xpro oder Skyway Xpro möglich, sowie unabhängig von der Vorbehandlung, auch Univoq.
Weitere Hinweise zu Strategien und Fungiziden finden Sie in den untenstehenden Informationen.
Mit der Blüte endet das Monitoring in Triticale.
Prognose Halmbruchkrankheit (SIMCERC)
Prognose Triticalekrankheiten (SIG)
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