Pilzkrankheiten in Triticale – Monitoring

Aktuelle Hinweise vom 18.04.2024

Nach den sommerlichen Temperaturen am letzten Wochenende, bringen seit Montag Tiefdruckausläufer reichlich Feuchte, stürmischen Wind und deutlich sinkende Temperaturen nach Bayern. Zum Ende der Woche ist lokal mit Schnee bis in mittlere Lagen, sowie bei längerem Aufklaren Frostgefahr in Bodennähe zu rechnen. Bis einschließlich Mittwoch fielen bayernweit bereits 17 mm Niederschlag, in Franken etwas weniger, im Allgäu und am Bodensee dagegen bis zu 50 mm. Die Kälte bremst das teils rasante Wachstum der Getreidebestände wieder etwas ein. Mit der Feuchte steigt zwar die Infektionsgefahr in den Beständen. Für kältetolerantere Schadpilze, wie etwa dem Halmbrucherreger, waren bei ausreichend Regen lokal auch Neuinfektionen möglich. Bei niedrigen einstelligen Temperaturen kommen aber selbst diese an ihre Grenzen. Von wärmeliebenden Pilzen, wie Rost, Mehltau oder DTR geht dagegen bei solcher Kälte keine Gefahr aus. Lassen Wind und Regenschauer nach sollten die eigenen Bestände erneut kontrolliert werden, um bei Befall über den Bekämpfungsschwellen gezielt Fungizide einzusetzen.
Triticale hatte zu Wochenbeginn meist BBCH 32/33 erreicht, in günstigeren Lagen oder bei früheren Saatterminen spitzte das Fahnenblatt (BBCH37). Unter den Krankheiten breitet sich vor allem Gelbrost auf bislang unbehandelten Flächen weiter aus und findet sich mit teils schon stärkerem Befall auf zwei von drei Monitoringschlägen, bei den Sorten Cedrico, Lombardo, Rivolt oder Tender PZO. Praxisbestände mit sichtbaren Befallsnestern werden seit zwei Wochen aus vielen Regionen gemeldet. Auch die Rhynchosporium-Blattflecken haben sich weiter ausgebreitet und lagen zu Wochenbeginn an fünf der 14 Monitoringschläge über der Bekämpfungsschwelle, bei den Sorten Belcanto, Lombardo und Rivolt. Gleiches gilt für den Mehltau auf vier Schlägen bei den Sorten Belcanto, Cedrico und Rivolt. Wenn nach Ende der Kälteperiode, in noch nicht so weit entwickelten Beständen, eine vorgezogene Schossbehandlung, etwa gegen Gelbrost geplant ist, gilt es, wie schon in Weizen, auch für Triticale ein möglicherweise erhöhtes Halmbruchrisiko zu berücksichtigen.
Gelbrost allein lässt sich zum Beispiel mit 1,2 l Orius oder 1,0 l Tebucur 250 EW sicher kontrollieren. Breiter wirksam, einschließlich Rhynchosporium, Mehltau und Halmbruch sind für die Schossphase zum Beispiel 1,0 l Input Classic, 1,0 l Input Triple, 0,8 l Verben, 1,0 l Revystar + 0,5 l Flexity oder 0,5 kg Unix + 0,5 l Pecari 300 EC (Aufwandmengen jeweils je ha).
Ab BBCH 39 lässt sich Triticale, auf Standorten ohne Fusariumrisiko, mit einer Maßnahme ausreichend schützen. Dazu eignen sich breitwirksame Azol-Mischungen mit Carboxamid- oder Strobilurin-Anteil, sowie Univoq. Bis auf das neue Delaro Forte, das stets mit 1,5 l eingesetzt werden sollte, lassen sich die Regelaufwandmengen gegenüber Weizen um bis zu 20 Prozent reduzieren. Eine Spritzfolge wird dagegen in der Regel nötig, wenn zusätzlich ein erhöhtes Fusarium-Risiko über eine Ährenbehandlung abzusichern ist (Hinweise dazu finden Sie in den unten aufgeführten Fungizidstrategien).

Prognose Halmbruchkrankheit (SIMCERC)

Prognose Triticalekrankheiten (SIG)