Pilzkrankheiten in Sommergerste – Monitoring
Aktuelle Hinweise vom 28.05.2025
Mit den flächendeckenden Regenfällen am heutigen Mittwoch und den, für kommende Woche vorhergesagten, weiteren Gewitterschauern, endet die mehrwöchige Trockenphase. Zudem sollen sich, nach einem bislang eher kühlen Mai, ab dem Wochenende sommerliche Temperaturen einstellen. Damit steigt nochmals spät in der Saison der Infektionsdruck in den Beständen spürbar an.
Die Mehrzahl der Sommergersten stand zu Wochenbeginn am Beginn des Ährenschiebens, auf ersten, frühen Standorten beginnt bereits die Blüte, bei späterer Saat oder kühleren Lagen ist dagegen erst der Blattapparat vollständig geschoben.
Die Proben der unbehandelten Monitoringflächen vom Montag zeigen weiterhin einen nur moderaten Krankheitsbefall. Nur jeder vierte Schlag erreichte eine Bekämpfungsschwelle, zuletzt noch für die Netzflecken in der Oberpfalz und an einem oberfränkischen Standort mit der Sorte Amidala für Zwergrost. Mit der zurückgekehrten Wärme und neuem Regen steigt nun aber auch das Infektionsrisiko in der Sommergerste deutlich an. Bei Befall über den Schwellen, insbesondere für Netzflecken, sollte umgehend eine Abschlussmaßnahme erfolgen. Doch auch in noch recht gesunden Beständen, wie sie vor allem in Südbayern vorherrschen, wird spätestens zum Ende des Ährenschiebens ein Fungizidschutz gegen die Ramularia-Sprenkelkrankheit empfohlen.
Dies gilt unter der Voraussetzung, dass der für die nächsten Tage angekündigte Regen auch eine vorzeitige, trockenheitsbedingte Abreife wirksam verhindert.
Zur Absicherung gegen Ramularia sollten hierzu 750 g des Kontaktwirkstoffes Folpet eingesetzt werden, enthalten in Folpan 500 SC oder Amistar Max. Die Aufwandmengen breitwirksamer Partner lassen sich gegenüber der Wintergerste um etwa 20 Prozent reduzieren. Zu 1,5 l Folpan 500 SC oder Amistar Max eigenen sich zum Beispiel 1,0 l Ascra Xpro, 1,2 l Balaya, 0,8 l Elatus Era, 1,2 l Jordi 1,2 l Revytrex, sowie der Avastel-Pack (1,2 l Pioli + 0,6 l Soratel), bei reduzierter Wirkung auch reine Azolpräparate wie 1,2 l Navura oder 200 g Prothioconazol über eines der zahlreichen Prothioconazol-Solomittel. Bei etwas geringerer und unsicherer Wirkung lässt sich Folpet auch durch gut formulierten Schwefel, wie zum Beispiel 4,0 l Thiopron ersetzen (Aufwandmengen jeweils je ha).
Mit Beginn der Blüte endet das Monitoring in der Sommergerste.
Weitere Hinweise zu Strategien und Fungiziden finden Sie in den untenstehenden Informationen:
Prognose Sommergerstenkrankheit (SIG)
Weitere Informationen