Was tun gegen Viren im Gartenbau?
Virusbefall kann zu großen wirtschaftlichen Verlusten führen und ist deshalb ein ernstes Problem im Pflanzenbau.
Der Befall kann sich in einem Betrieb rasch ausbreiten und auch Nachbar- und Folgekulturen gefährden, denn die meisten gartenbaulich bedeutsamen Viren sind nicht strikt auf einen bestimmten Wirt spezialisiert. Das Schadbild wird durch eine Vielzahl von Faktoren (Sorte, Virusstamm, Temperatur, Ernährungszustand der Pflanzen ...) beeinflusst. Virusbefall kann auch latent auftreten, das bedeutet, dass mit dem Auge keine Symptome zu erkennen sind.
Eine sichere Diagnose ist nicht per Auge, sondern nur durch Untersuchungen im Labor möglich.
So kann Virusbefall bei aussehen:
Kohlschwarzringflecken-Virus
Bekämpfung
Viren sind nicht direkt bekämpfbar. Deshalb ist es besonders wichtig,
- einem Virusbefall im Betrieb vorzubeugen,
- einen schon vorhandenen Virusbefall durch konsequente Gegenmaßnahmen möglichst schnell wieder loszuwerden.
Folgende Regeln sollten unbedingt befolgt werden:
- Mit Betriebshygiene dem Virusbefall vorbeugen
- Kontrolle und Bekämpfung tierischer Virusüberträger (Blattläuse, Thripse ...)
- Unkrautbekämpfung
- Gründliche Reinigung der Stellflächen
- Umfassende Desinfektionsmaßnahmen
- Ultrafiltration von Nährlösungen
- Kein Rauchen im Gewächshaus (Gefahr der Verschleppung des Tabakmosaik-Virus)
- Vorsicht bei geschlossenen Bewässerungssystemen sowie bei rezirkulierenden Nährlösungen
- Bei der Stecklingsvermehrung: Gesunde, am besten untersuchte Mutterpflanzen verwenden!
- Messer- und Händedesinfektion oder Tragen von Einmalhandschuhen bei der Stecklingsvermehrung
- Geprüftes Saatgut verwenden!
- Umgang mit neuen Pflanzen
- Pflanzen isoliert aufstellen
- Genau beobachten! Treten verdächtige Symptome auf?
- Untersuchen auf Vektoren und diese ggf. bekämpfen
- Bei auffälligen oder verdächtigen Symptomen --> virologische Untersuchung
- Maßnahmen bei Virusbefall
- Infizierte und verdächtige Pflanzen umgehend aus dem Betrieb entfernen bzw. vernichten – Kompostierung ist oft nicht ratsam
- Weitere Virusuntersuchungen im Betrieb
- Die restlichen Pflanzen genau beobachten
- Vektorenbekämpfung
- Gründliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen: Stellflächen, Erde, Pflanzgefäße, Bewässerungssysteme
- Erneuerung oder Ultrafiltration von Nährlösungen
- Zeitweilige "Kulturpause" zum Unterbrechen der Infektionskette
- Unkrautbekämpfung
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