Integrierter Pflanzenschutz
Maisschädlinge

Käfer auf Maispflanze

Mais ist bezogen auf die Anbaufläche die wichtigste landwirtschaftliche Kultur in Bayern.

Gerade deshalb spielt der Pflanzenschutz eine wichtige Rolle und es gibt Pflanzenschutzfragen zu klären. Eine Reihe von Schädlingen und Krankheiten setzen dem Mais zu. Schadvögel, Drahtwürmer, Maiszünsler, Westlicher Maiswurzelbohrer und Co machen dem Mais zu schaffen. Der Integrierte Pflanzenschutz bietet etliche Möglichkeiten. Die LfL hilft, die Schädlinge zu erkennen und stellt die richtigen Maßnahme vor.

Einzelne Steckbriefe

Schadvögel (Fasane, Sperlinge, Tauben u.a.)

Bedeutung
Bei auflaufender, ungeschützter Maissaat können Vögel erhebliche Ausfälle verursachen. An den reifenden Kolben schädigen vor allem Sperlinge in Ortsnähe stellenweise beträchtlich.
Schadbild
Mit Beginn des Maisaufgangs finden sich entlang der Saatreihen Löcher, aus denen die keimenden Pflanzen herausgepickt wurden. Im 2- bis 3-Blattstadium liegen die Pflänzchen meist abgezwickt neben dem Loch, während das Korn und der weiße Stängelgrund aufgefressen sind. Ab Ende des 3-Blattstadiums ist das Saatkorn leer und der Fasan nimmt den Mais nicht mehr an. Tauben und Krähen befallen Mais nur gelegentlich. Dabei werden die Keimpflänzchen oberirdisch abgezwickt, zum Teil aufgefressen, ohne das die Vögel aber dabei viel nach den Saatkörnern suchen und Löcher in den Boden hacken.
Im September werden die reifenden Kolben von Sperlingen angefressen. Zunächst hacken sie die Lieschen auf und picken die Körner heraus. Durch die geöffneten Lieschen eindringendes Wasser kann zur Verpilzung führen. Niedrig sitzende Kolben werden im Herbst auch von Fasanen vom Boden her angesprungen, zum Teil abgknickt und angefressen.
Feldmäuse fressen die dann auf dem Boden liegenden Kolben völlig aus.
Bekämpfung
Eine Inkrustierung des Saatgutes mit fraßabschreckenden Spezialpräparaten ist zielführend. Diese Mittel halten auch die Fritfliege ab und haben eine Nebenwirkung gegen Drahtwürmer. Der Schaden am Kolben kann nicht abgewehrt werden.

Drahtwürmer (Larven der Agriotes-Arten)

Bedeutung
Besonders in den ersten Jahren nach dem Grünlandumbruch sind Drahtwürmer bedeutende Schädlinge des Maises.
Schadbild
Ab 20 bis 30 cm Höhe bleiben die Pflanzen in ihrem Wachstum stehen und zeigen braun verfärbte Blätter. Greift der Drahtwurm die Pflanze im Boden von der Seite her an, sterben zunächst die äußeren Blätter ab. Beißt sich der Drahtwurm senkrecht von unten nach oben aufsteigend durch den Wurzelkopf in den Trieb ein, dann sterben zunächst die jüngeren Blätter und das Herzblatt ab. Dieses Schadbild kann mit Fritfliegenschaden verwechselt werden. Im weiteren Verlauf vertrocknet die befallene Pflanze und geht ein.
Biologie
Drahtwürmer sind die Larven von Schnellkäfern und benötigen für ihre gesamte Entwicklung drei bis fünf Jahre. Im ersten Jahr sind sie auf reichlich Humusstoffe im Boden angewiesen. Deshalb werden Grünland, mehrjährige Futterpflanzenschläge oder stark humose Böden zur Eiablage bevorzugt. Die Entwicklungszeit bedingt, dass die größte Schadwirkung unter Umständen erst ein bis zwei Jahre nach dem Grünlandumbruch erreicht wird.
Befallsermittlung
Die Befallsermittlung ist äußerst schwierig. Probegrabung müssen bis auf 20 cm Tiefe durchgeführt werden. Kontrollieren Sie die Vorfrucht (Getreide) auf Befallsanzeichen. Die Kontrolle eingegrabener Kartoffelscheiben funktioniert nur auf humusärmeren, trockeneren Böden.
Schadensschwelle
Die Schadensschwelle liegt bei maximal zwei Drahtwürmern pro Quadratmeter.
Bekämpfung
Bauen Sie zwei bis drei Jahre nach dem Grünlandumbruch nur Getreide an. Bei Verdacht auf Drahtwurmbesatz nur inkrustiertes Saatgut verwenden, die Wirkung kann jedoch bei höherem Befall nicht ausreichen. In aufgelaufenem Mais ist keine Bekämpfung mehr möglich!

Fritfliegen (OscineIla frit)

Bedeutung
In allen Anbaulagen können alljährlich leichte bis schwere Schäden entstehen.
Schadbild
Ab dem 4-Laubblattstadium werden auf den jüngeren Blattspreiten Löcher und parallel zu den Blattadern verlaufende Fraßgänge in die Blatttüte hinein sichtbar. Im weiteren Verlauf entstehen Schlingenbildung der Blätter und Verkrüppelung bis zur völligen Zerstörung der Pflanzen. Häufig bilden sich am Stängelgrund Seitentriebe, die nur geringe Kolben bilden. Folgen des mittelschweren bis schweren Befalls sind verminderte Produktion von Pflanzenmasse, keine oder minderwertige Kolben sowie erhöhte Anfälligkeit gegenüber Maisbeulenbrand.
Biologie
Nur die erste Generation der Fritfliege befällt den Mais im 1- bis 2-Laubblattstadium. Besonders gefährdet sind Spätsaaten im Mai. Ab dem 4. Laubblatt findet keine Eiablage mehr auf dem Mais statt.
Befallsermittlung
Die nur 2 bis 3 mm große Fliege ist vom Praktiker nicht erkennbar, deshalb kann keine Anflugkontrolle durchgeführt werden.
Verwechslungsmöglichkeit
Eine Verwechslung mit dem Lochfraß von Schmetterlingsraupen ist möglich.
Bekämpfung
Eine Bekämpfung ist nur vorbeugend sinnvoll. Wenn Schadsymptome sichtbar werden, kommt jede Bekämpfungsmaßnahme zu spät. Die sicherste Abwehrmaßnahme ist die Saatgutinkrustierung mit Spezialpräparaten, die auch gegen Vogelfraß wirken. Diese sind nur fertig gebeizt am Saatgut erhältlich und die Ausbringung ist nur mit dafür zugelassenen Sägeräten erlaubt. Unsicherer hinsichtlich der Wirkung ist die Spritzung von Kontaktinsektiziden, die im 1- bis 2-Laubblattstadium ausgebracht werden müssen. Spätere Behandlungen sind zwecklos.

Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci)

Bedeutung
Stärkere Schäden beschränken sich jahrgangsweise auf bestimmte Befallsflächen.
Schadbild
Ab 10 bis 15 cm Höhe beginnen Maispflanzen nesterweise schräg zu wachsen. Im weiteren Verlauf verlieren sie zunehmend an Standfestigkeit, versuchen aber immer wieder sich aufzurichten. Es entsteht dadurch ein gekrümmter Maisstängel in Form eines Hockeyschlägers. Schließlich fällt die Pflanze um und bleibt nur noch über ein bis zwei dünne Wurzeln mit dem Boden verbunden. Das ganze Wurzelwerk einschließlich der Stützwurzeln ist verschwunden. Die Pflanze bleibt zwar noch längere Zeit grün, vertrocknet aber papierartig. Die Kolbenansätze verkümmern. An der Stängelbasis entstehen tief reichende trocken-zundrige Ver- morschungsstellen.
Biologie
Die Rüben-Mais-Rasse des Stängelälchens Ditylenchus dipsaci dringt unmittelbar nach der Keimung des Maises vom Boden her über die Wurzeln bis zum Stängelgrund vor. Voraussetzung ist ausreichende Bodenfeuchtigkeit bei der Keimung, damit sich die Nematoden zu den Keimwurzeln hinbewegen können. Die stärksten Schäden entstehen, wenn nach der Einwanderung der Nematoden und der dadurch eingetretenen Zerstörung der Wurzeln Trockenheit im Frühsommer folgt.
Verwechslungsmöglichkeit
Eine Verwechslung mit pilzparasitärem Stängelbruch ist möglich.
Bekämpfung
Bauen Sie auf Befallsflächen nicht Rüben und Mais gemeinsam in der Fruchtfolge an. Aushungern durch Streckung der Fruchtfolge ist nicht möglich, weil viele Unkräuter Wirtspflanzen darstellen. Eine chemische Bekämpfung ist nicht möglich.

Blattläuse

Bedeutung
Blattläuse sind regelmäßig in Mais zu finden. Die durch reine Saugschäden verursachten Ertragseinbußen sind meistens zu vernachlässigen, vor allem wenn die Besiedelung des Maises spät erfolgt. Das Schadrisiko nimmt jedoch zu, wenn durch Insektizidmaßnahmen, beispielsweise gegen den Maiszünsler, die Nützlinge ausgeschaltet werden und dadurch eine Massenvermehrung der Läuse früh einsetzt und lange anhält. Läuse übertragen Virosen auf den Mais und von dort auch auf das Getreide. Schadwirkung jedoch schwer einzuschätzen.
Schadbild
Die besogenen Blattteile hellen vorzeitig auf und rollen sich leicht ein. Bei hohen Populationsdichten kommt es zu Honigtau- und Rußtaubildung (Schwärzepilze). Der Alterungsprozess der Blätter wird beschleunigt.
Biologie
Mais wird vorrangig von den gleichen Blattlausarten heimgesucht, die in der Region auch auf Getreide siedeln. Es sind in erster Linie Haferblattlaus (olivgrün, ca. 2 mm groß), Große Getreideblattlaus (gelblichgrün oder rotbraun bis schwarz, bis zu 3 mm groß), Bleiche Getreideblattlaus (hellgrün mit dunklen Mittelstreifen und 2,5 mm groß) und Maisblattlaus (dunkelgrün bis bläulichschwarz, bis 2 mm lang). Gefördert wird die Massenvermehrung durch warme und vor allem trockene Witterung. Mit der Getreidereife beginnt der Höhepunkt der Maisbesiedelung, weil viele Läuse überwandern.
Bekämpfung
Ein Insektizideinsatz ist nur bei starkem Befall erforderlich.

Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)

Bedeutung
Die Bedeutung ist jahrgangsweise sehr unterschiedlich, in klimatisch günstigen Schwerbefallsgebieten kommt es zum Teil zu erhebliche Schäden.
Schadbild
Zunächst findet ein geringer Lochfraß an den Blättern statt. Anschliessend kommt es zu Bohrlöchern im Stängel, aus denen Kotkrümel und Bohrmehl quillen, sowie Fraßgängen im Stängelinneren nach oben bis in den Fahnenschaft und nach unten bis zum Stängelgrund. Weitere Fraßgänge finden sich in der Kolbenspindel und zwischen den Körnern. Im Spätsommer knicken Fahnenschäfte ab. Schwerwiegender ist der Stängelbruch unter dem Kolben, weil dadurch die Beerntung der Pflanze erheblich schwieriger wird. Alle Fraßstellen neigen stark zur Verpilzung.
Biologie
Von Juni bis Mitte Juli erscheinen die Falterweibchen zur Eiablage an den mittleren und oberen Maisblättern. Die aus den dachziegelartig angelegten Eigelegen schlüpfenden Räupchen verteilen sich rasch über die benachbarten Blätter und bohren sich in den Haupttrieb ein.
Bekämpfung
Indirekte Maßnahmen:
Tiefes Unterpflügen der befallenen Maisstoppel verhindert im nächsten Jahr eine Rückkehr der Falter an die Bodenoberfläche.
Biologische Bekämpfung mit der Trichogramma-Schlupfwespe:
Über Maisblätter werden Kärtchen geschoben oder auf den Boden werden Kapseln geworfen. Beide enthalten von Trichogramma parasitierte Mehlmotteneier. Die daraus schlüpfenden winzigen Wespen belegen ihrerseits die Eigelege des Maiszünslers mit Eiern und zerstören diese dadurch. Eine chemische Bekämpfung mit Insektiziden muss zum Zeitpunkt des Flughöhepunktes der Falter oder bei Schlupf der ersten Raupen erfolgen. Warndienst sind genau zu genau beachten.

Erdraupen (Noctuiden – Larven)

Bedeutung
Jahrgangsweise entstehen lokal begrenzt leichte bis sehr schwere Schäden.
Schadbild
Ab Anfang Juli findet sich Lochfraß an den Blättern. Bald danach beginnen die Pflanzen von den älteren zu den jüngeren Blättern hin zu welken. Die Pflanzen knicken leicht im Bereich des Wurzelkopfes und fallen schließlich um. Dicht unter der Bodenoberfläche finden sich im Wurzelkopf umfangreiche FraßsteIlen, die sich als Fraßgänge stängelaufwärts weit in den Stängelschaft erstrecken können. Der Befall beschränkt sich meist auf Nester innerhalb eines Feldes, kann aber in Schwerbefallsjahren über ganze Landstriche festgestellt werden.
Biologie
Erdraupen sind die Larven von Eulenschmetterlingen (vor allem der Wintersaat- und der Ypsilon-Eule). Die Schmetterlinge legen im Juni ihre Eier an den Wirtspflanzen und an Unkräutern ab. Der erste Larvenfraß erfolgt an den oberirdischen Pflanzenteilen. Nach mehreren Häutungen werden die unbehaarten graubraunen Larven lichtscheu, wandern in den Boden ab und greifen nun als "Erdraupen" die Pflanzen an den Wurzeln und am Stängelgrund an. Die Überwinterung erfolgt als Raupe im Boden. Im folgenden Frühjahr schädigen die Raupen vor ihrer Verpuppung nicht mehr.
Bekämpfung
Befallsverhindernde vorbeugende Methoden gibt es nicht. Eine direkte Bekämpfung ist nur unmittelbar nach Befallsbeginn mit Fraßinsektiziden möglich, solange sich die Larven noch überwiegend an den oberirdischen Pflanzenteilen aufhalten. Sind die Larven in den Boden abgewandert, ist praktisch keine Bekämpfung mehr möglich. Fraßköder haben im Mais kaum Erfolgsaussichten.
Bekämpfungsschwelle
Die Bekämpfungsschwelle liegt bei drei Erdraupen pro Quadratmeter.

Baumwollkapselwurm (Helicoverpa armigera)

Bedeutung
Die Larve ist in den Tropen und Subtropen sowie in den Mittelmeer-Anrainerstaaten ein wichtiger Schädling in Mais und vielen anderen Kulturen. Nördlich der Alpen sind die Raupen im Freiland nur in klimatisch günstigen Jahren an Maiskolben zu finden. Nennenswerte Schäden waren in Deutschland an Mais bisher nicht zu beobachten.
Schadbild
Die Raupen verursachen Bohrlöcher im Maiskolben sowie Fraßgänge unter den Lieschenblättern und zwischen den Maiskörnern. Schaden entsteht auch durch die anschließende Besiedelung der Fraßstellen und Bohrgänge durch Fusarium-Pilze. Dadurch leidet die Qualität des Erntegutes. Die Larven des Maiszünslers verursachen ein ähnliches Schadbild am Kolben.
Biologie
Der Baumwollkapselwurm ist die Larve eines zu den Eulenfaltern (Noctuidae) zählenden Nachtschmetterlings. Eine Überwinterung im Freiland ist unter unseren Klimabedingungen bisher nicht beobachtet worden. Aus diesem Grund muss der etwa 35 mm große und unscheinbar bräunlich gefärbte Falter alle Jahre neu von Süden her zufliegen. Die Weibchen legen die Eier einzeln an der Wirtspflanze ab. Nach etwa einer Woche schlüpft die zunächst gelb-grünliche Larve. Es folgen sechs Larvenstadien, wobei mit zunehmendem Alter die Farbe der Raupen sehr variabel ist. Typisch für die bis zu 4 cm groß werdenden Larven sind mehrere wellige, farblich abgesetzte Längsstreifen entlang des Körpers. Die Verpuppung erfolgt im Boden. Je nach Klimaregionen werden zwei bis sechs Generationen gebildet.
Bekämpfung
Unter unseren Klimabedingungen ist eine Bekämpfung nicht notwendig.

Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)

Bedeutung
In Nordamerika ist der Westliche Maiswurzelbohrer der wichtigste Maisschädling. Im Jahre 1992 wurde er erstmals in Europa (um Belgrad) festgestellt. Seither breitet er sich sehr stark in Südost- und Osteuropa aus. Ein Auftreten in ganz Europa ist nur noch eine Frage der Zeit.
Schadbild
Der Fraß der Käfer an den Narbenfäden beeinträchtigt die Befruchtung, weshalb weniger Körner im Kolben gebildet werden. Die Larven fressen von außen an den Wurzeln und bohren sich auch in diese ein. Bei starkem Befall wird ein Großteil der Wurzelmasse zerstört und der Maisstängel knickt um. Bei ausreichender Feuchte regenerieren die Pflanzen durch Sekundärwurzelbildung und versuchen sich wieder aufzurichten. Dabei entsteht das für diesen Schädling charakteristische "Gänsehals- Symptom".
Biologie
Der 5−7 mm lange Käfer ist gelb bis rostbraun gefärbt. Auf den Flügeldecken sind drei dunkle Streifen, die auch zusammenfließen können. Die Eiablage findet von Juli bis September hauptsächlich im Boden von Maisfeldern statt. Die Larven schlüpfen ab Anfang Juni des folgenden Jahres. Sie besitzen drei Beinpaare, sind weißlich mit brauner Kopfkapsel und im dritten und letzten Larvenstadium bis zu 15 mm lang. Nach drei bis vier Wochen verpuppen sich die Tiere im Boden. Eine Woche später erscheinen die neuen Käfer. Es gibt nur eine Generation pro Jahr.
Bekämpfung
Schäden sind nur dort zu erwarten, wo Mais in Monokultur angebaut wird. Fruchtfolge ist die effizienteste Bekämpfungsmethode. Eine chemische Bekämpfung mit Boden- und Blattinsektiziden ist technisch aufwendig und muss in Maismonokulturen alle Jahre erfolgen.

Schnecken

Bedeutung
Durch vermehrten Zwischenfruchtanbau und Reduzierung tiefwendender Bodenbearbeitung hat die Bedeutung der Ackerschnecken generell zugenommen. Zu Massenauftreten und Fraßschäden kommt es in Mais jedoch nur, wenn einem milden Winter ein feuchtes Frühjahr folgt.
Schadbild
Zu erkennen ist der Schaden an einem unregelmäßigen Loch- oder Blattrandfraß beginnend an den unteren Blättern. Die stärkeren Adern bleiben verschont. Charakteristisch für das Auftreten von Schnecken sind silbrig glänzende Schleimspuren an den Blättern und am Boden.
Biologie
Die Schnecken sind Zwitter. Vor Beginn der Eiablage erfolgt eine wechselseitige Begattung. Die kugeligen, glasigen Eier von 2 mm Durchmesser werden in Gelegen von 10 bis 30 Stück von Frühjahr bis Herbst im Boden oder in verrottende organische Substanz abgelegt. Pro Schnecke ist mit bis zu 500 Eiern pro Jahr zu rechnen und die Fortpflanzungsfähigkeit der Jungtiere ist unter günstigen Bedingungen 6 bis 10 Wochen nach dem Eischlupf erreicht. Die Lebensdauer liegt bei 6 bis 8 Monaten und die Überwinterung erfolgt vorwiegend als Ei, ist aber auch als Schnecke möglich.
Bekämpfung
Eine Bekämpfung ist indirekt durch Stoppelbearbeitung und Pflugfurche bei trockenen Bedingungen in der Vorfrucht möglich. Kontrollieren Sie das Auftreten von Schnecken nach der Maisaussaat mittels Schneckenfolie oder Jutesack. Wird an fünf Kontrollstellen durchschnittlich eine Schnecke gefunden, ist eine Behandlung mit Schneckenkorn anzuraten. Mais ist nur bis zum 4-Blattstadium stark gefährdet.

Wildschwein (Sus scrofa)

Bedeutung
Vor allem in der näheren Umgebung von großen zusammenhängenden Waldgebieten ist das Wildschein ein wichtiger Maisschädling.
Schadbild
Wildschweine fressen den Mais nesterweises ab, zertreten und brechen Maispflanzen um. Angefressene, beziehungsweise abgenagte Maiskolben liegen am Boden. Besonders ab dem Zeitpunkt der Milchreife halten sich die Tiere (Rotte) im Mais zur Nahrungsaufnahme auf. Je stärker die Rotten sind, umso größer beläuft sich der Schaden.
Biologie
Wildschweine sind Allesfresser und leben gesellig in Wäldern. Bei der Nahrungssuche durchwühlen sie den Boden nach allem essbaren wie Wurzeln, Engerlingen, Mäusen, Pilzen, Schnecken oder Würmern. Sie fressen alle Feldfrüchte, die bei uns angebaut werden. Durch die Wühlerei richten die Tiere jedoch meist den grösseren Schaden an. Die Wildschweinpopulationen haben in den letzten Jahren zugenommen. Ein Grund dafür dürfte die Ausweitung des Maisanbaus sein.
Bekämpfung
In Waldnähe sollte kein Mais angebaut werden. Die Anlage von Ablenkungsfütterung oder Wildäckern im Wald ist empfehlenswert. Auch Verwitterung mit geeigneten Duftmarkierungen ist geeignet. Die gefährdeten Flächen sollten umzäunt werden (z. B. Elektrozaun). Eine intensive Bejagung durch den Jagdausübungsberechtigten ist anzustreben. Um den Wildschweinschaden in der Folgekultur gering zu halten, sind auf dem Feld zurückgebliebene Maiskolben sorgfältig zu beseitigen.