Biogasanlagen in Bayern 2006 - Ergebnisse einer Umfrage

Im Jahr 2006 führte die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit den Fachberatern für Landtechnik, Energie- und Umwelttechnik an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eine Vollerhebung der Bayerischen Biogasanlagen durch.

Ergebnisse

Zahl der Anlagen und Leistung

Ende 2006 gab es in Bayern 1.354 Biogasanlagen, von denen ca. die Hälfte Neuanlagen sind, die erst in den letzten drei Jahren (2004 – 2006) errichtet wurden. Ausschlaggebend dafür waren in vielen Fällen die verbesserten Rahmenbedingungen durch die Novelle des EEG vom 1. August 2004.
Die durchschnittliche installierte elektrischen Anlagenleistung beträgt 191 kWel. Daraus ergibt sich eine installierte Gesamtleistung von rund 235 MWel. Unter Berücksichtigung einer Dunkelziffer kann man eine Gesamtleistung von 258 MWel für das Jahr 2006 ansetzen. Daraus lässt sich mit gewissen Annahmen eine erzeugte Strommenge von 1.327 GWh abschätzen. Damit decken Bayerns Biogasanlagen im Jahr 2006 im Durchschnitt rund 1,9 % des bayerischen Stromverbrauchs ab.

Regionale Zuordnung

Die regionale Zuordnung der Biogasanlagen zeigt eine deutliche Anlagenkonzentration im Allgäu und in Schwaben, in Mittelfranken und in Südostbayern. Legt man eine Karte der Viehdichte und der Biogasanlagenstandorte übereinander, wird deutlich, dass sich in viehstarken Regionen auch die Biogasanlagen konzentrieren.

Wärmenutzung

Alle Biogasanlagen verwenden die bei der Verstromung entstehende Abwärme in der Biogasanlage zur Aufrechterhaltung des Prozesses. Darüber hinaus gaben fast alle Biogasanlagen (96 %) an, Abwärme im eigenen Betrieb zu verwerten. Bei 71 % der Anlagen erfolgt die Nutzung ausschließlich im eigenen Betrieb. 25 % der Anlagenbesitzer versorgen darüber hinaus noch betriebsfremde Einheiten, meist angrenzende Wohnhäuser oder öffentliche Gebäude.

Substrateinsatz

8,2 % der Anlagen vergären ausschließlich Wirtschaftsdünger und 8,5 % der Anlagen setzen ausschließlich nachwachsende Rohstoffe ein. Der Großteil der Anlagen (74,5 %) wird mit einer Kombination aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdünger betrieben. Ausschließlich organische Abfälle setzen nur 1,7 % der Anlagenbetreiber in Bayern ein. Mais- und Grassilage sind die am häufigsten eingesetzten nachwachsenden Rohstoffe, gefolgt von Ganzpflanzensilagen (i. d. R. Getreide) und Körnern; Rindergülle liegt bei den Wirtschaftsdüngern an erster Stelle mit deutlichem Abstand vor Rindermist und Schweinegülle.