LÜRV-A Klärschlamm 2019: Zusammenfassung
Der diesjährige „Länderübergreifende Ringversuch Klärschlamm nach Fachmodul Abfall (LÜRV-A Klärschlamm 2019)“ fand auf Basis der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vom 27.09.2017 und dem im Mai 2018 herausgegebenen Fachmodul Abfall (FMA) statt.
Zeitplan
- 22.10.2018: Treffen von Notifizierungsstellen und Ringversuchsausrichtern in Kassel mit Beschluss und Vorgaben für länderübergreifende Ringversuche zum Vollzug der AbfKlärV und BioAbfV
- Jan. 2019: Bekanntmachung der Ausschreibung/Ankündigung des LÜRV-A 2019 in allen Bundesländern durch die jeweiligen
Notifizierungsstellen mit direkten Anschreiben, im Staatsanzeiger oder im Internet
- 02.04.2019: Ende der Anmeldefrist für die Teilnehmer bei der zentralen Anmeldestelle LTZ Augustenberg
- ab 06.05.2019: Versendung der Klärschlammproben mit Festsetzung des Termins für die Rücksendung der Analysenergebnisse
- 14.05.2019: Einsendeschluss für Ergebnisse des Parameters Ammonium-Stickstoff
- 06.06.2019: Einsendeschluss für Ergebnisübermittlung aller Parameter
- Juli 2018: Übernahme der Werte in das Programm ProLab
- Juli/August 2019: Auswertung des Ringversuchs und Erstellung der Ergebnisberichte
- Ende August 2019: Mitteilung der Ergebnisse an die Teilnehmer und an die Notifizierungsstellen
Veranstalter und Parametergruppen
Der Ringversuch wurde getrennt nach den Teilbereichen Anorganik und Organik durchgeführt. Erstmalig wurden die Teilnehmer im Bereich Anorganik ausschließlich von der Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising betreut. Der Ausrichter für den Bereich Organik war die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt in Speyer.
Jeder Ringversuchsveranstalter hat für seinen Teilnehmer- bzw. Parametergruppenbereich den Ringversuch hinsichtlich Generierung, Homogenitätstest und Versand der Ringversuchsproben eigenständig durchgeführt bis hin zur separaten Auswertung der Ergebnisse des jeweiligen Teilnehmerkreises und Erstellung eines eigenen Ringversuchsberichts.
Teilbereich: Klärschlamm Anorganik
Veranstalter: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Freising Parametergruppe im Fachmodul Abfall | Parameter | Parameter (Kurzschreibweise) |
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FMA 1.2 | Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Eisen, Kupfer, Nickel, Thallium, Quecksilber, Zink | As, Pb, Cd, Cr, Fe, Cu, Ni, Tl, Hg, Zn |
Chrom (VI) fakultativ | | Cr (VI) |
FMA 1.3 | Adsorbierte organisch gebundene Halogene | AOX |
FMA 1.4 | Trockenrückstand, organische Substanz, pH-Wert, basisch wirksame Stoffe, Gesamt-Stickstoff, Ammonium-Stickstoff, Phosphor
| TS, Org. Subs., pH, BWS, Ges-N, NH4-N, P |
Thallium
Obwohl die untere Toleranzgrenze unterhalb der Bestimmungsgrenze lag, wurde in diesem Jahr der Parameter Thallium ausgewertet. Dies geschah auch im Hinblick darauf, keine Labore zu beachteiligen die gut quantifizierbare Ergebnisse abgegeben hatten. Die Bewertung des Parameters Thallium erhöhte die Analysenzahl in der Parametergruppe FMA 1.2 (Schwermetalle) auf 20 abzugebende Werte und hatte somit auch eine Erhöhung erlaubten Fehleranzahl von 3 auf 4 in dieser Gruppe zur Folge.
Chrom (VI)
Im Ringversuch LÜRV-A Klärschlamm 2019 wurde der Parameter Chrom (VI) erneut fakultativ angeboten. Es fand jedoch keine Auswertung statt, da nach DIN 38402-45 Kap.10.5 der relative Anteil von Teilnehmern mit Ergebnissen unter der Bestimmungsgrenze über 25% lag. Eine im Ringversuch durchgeführte Methodenabfrage ergab, dass eine überwiegende Mehrheit von 31 Laboren das Verfahren A (Wasserextraktion) aus der DIN EN 16318:2016-07 durchführt.
Phosphor
Im vergangenen Jahr wurden die Ergebnisse für Phosphor noch von einigen Laboren im P2O5–Format eingereicht. In diesem Jahr lässt sich jedoch von 148 abgegebenen Werten nur noch 1 Wert auf die Oxidform zurückführen. Somit sind von nahezu allen Laboren, die Ergebnisse ordnungsgemäß in der Elementform als P abgegeben worden.
pH-Wert
Bereits in der Ausschreibung wurde folgende Handlungsweise empfohlen: Bitte die Vorgabe aus der „DIN EN 15933 (11.12), 8.1 Herstellen der Suspension“ beachten: „Bei flüssigem Schlamm wird die Suspension ohne die Zugabe von Wasser erstellt. Die Messungen in flüssigem Schlamm werden direkt in dieser flüssigen Suspension vorgenommen.“ Daher gab es in diesem Jahr beim pH-Wert keine Probleme!
Königswasseraufschluss
Um Aufschluss über die von den Laboren angewandten Verfahren zu erhalten, wurde 2019 eine Methodenabfrage bezüglich des Königswasseraufschlusses durchgeführt.
Angewandte Methode | | | Anzahl Labore
|
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DIN EN 13346:2001-04 | Verfahren A | Rückfluss | 35 |
DIN EN 13346:2001-04 | Verfahren C | Mikrowelle offen | 1 |
DIN EN 16174:2012-11 | Verfahren A | Rückfluss | 46 |
Somit arbeitet die Mehrheit der Labore mit dem Königswasseraufschluss unter Rückfluss.
Teilnehmer und Erfolgsquoten
Mit 93 Teilnehmern im Jahr 2019 ist die Teilnehmerzahl im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. Verglichen mit 2011 ist ein Rückgang der Teilnehmerzahl um 63 Labore zu beobachten. Von der Gesamtheit der teilnehmenden Labore haben im diesjährigen Ringversuch LÜRV-A Klärschlamm 86% (FMA 1.2), 76% (FMA 1.3) und 81% (FMA 1.4) den Ringversuch erfolgreich abgeschlossen.
Bezüglich der Erfolgsquoten war 2019 in allen Parametergruppen ein Rückgang im Vergleich mit 2018 zu verzeichnen. Dies muss jedoch nicht zwingend mit einer Verminderung der Qualität der abgegeben Ergebnisse zu tun haben. Auffällig war beispielsweise, dass sich die Anzahl der nicht abgegeben Werte von 2018 auf 2019 nahezu verdoppelt hat und zwar von 2,0% auf 3,9%. Hier sind in der Parametergruppe 1.4 (Nährstoffe und physikalische Parameter) die größten Lücken zu verzeichnen. Da nicht abgegebene Werte als Fehler in der Ringversuchsauswertung zu bewerten sind, hat dies auch einen direkten Einfluss auf die Gesamtbewertung und damit die Erfolgsquoten.
Zum Rückgang der Erfolgsquote in der Parametergruppe FMA 1.3 (AOX) sollte zudem angemerkt werden, dass in dieser Gruppe seit 2015 hier eine Null-Fehler Toleranz gilt, welche sichtlich zum Rückgang der Erfolgsquoten der letzten Jahre beigetragen hat.
Erfolgreiche Teilnahmen Klärschlamm AnorganikJahr | Anzahl Labore | FMA 1.2 | FMA 1.3 | FMA 1.4 |
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2011 | 156 | 84% | 96% | 80% |
2012 | 145 | 83% | 94% | 82% |
2013 | 145 | 84% | 93% | 83% |
2014 | 130 | 85% | 94% | 86% |
2015 | 132 | 87% | 89% | 83% |
2016 | 118 | 89% | 87% | 84% |
2017 | 118 | 82% | 86% | 80% |
Revision der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vom 27.09.2017 und Änderung des Fachmoduls Abfalls (FMA).
Erfolgreiche Teilnahmen Klärschlamm AnorganikJahr | Anzahl Labore | FMA 1.2 | FMA 1.3 | FMA 1.4 |
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2018 | 105 | 89% | 85% | 84% |
2019 | 93 | 86% | 76% | 81% |
Klärschlamm-Organik
Veranstalter: Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt, SpeyerParametergruppe im Fachmodul Abfall | Parameter | Parameter (Kurzschreibweise) |
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FMA 1.5 | Polychlorierte Biphenyle | PCB |
FMA 1.6 | Polychlorierte Dibenzodioxine und –furane sowie dioxinähnliche polychlorierte Biphe-nyle (dl-PCB) | PCDD, PCDF und dl-PCB |
FMA 1.7 | Benzo(a)pyren | B(a)P |
FMA 1.8 | Polyfluorierte Verbindungen mit den Einzelsubstanzen Perfluoroctansäure und Perfluoroctansulfonsäure
| PFC (PFOA+PFOS) |
Im Bereich Klärschlamm-Organik wurden alle 70 Teilnehmer von der LUFA-Speyer betreut.
Die Bewertung eines Parameters erfolgte nur wenn mindestens 75% der abgegebenen Werte quantifizierbar waren. Dies traf für die Proben-Parameter-Kombination KS A: F_94, F_124, D48, D_54 und PFOA und bei KS C: D_48 und bei KS D: PFOA nicht zu.
Bei der Parametergruppe 1.7 Benzo(a)pyren lag bei Probe KS C die untere Toleranzgrenze unter der Mindestbestimmungsgrenze. Deshalb wurde nach AQS-Merkblatt A03 (August 2013) diese Proben-Parameter-Kombination zwar ausgewertet aber nicht in die Bewertung einbezogen.
Folgende Tabelle zeigt die Erfolgsquoten seit 2011:
Erfolgreiche Teilnahmen Klärschlamm OrganikJahr | Anzahl Labore | FMA 1.5 PCB
| FMA 1.6 PCDD, PCDF
| B(a)P | PFC | dl-PCB |
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2011 | 121 | 86% | 92% | 95% | 92% | |
2012 | 96 | 81% | 86% | 97% | 91% | |
2013 | 96 | 87% | 87% | 93% | 95% | |
2014 | 87 | 83% | 91% | 98% | 83% | 76% |
2015 | 84 | 84% | 79% | 83% | 73% | 75% |
2016 | 82 | 81% | 77% | 91% | 87% | 67% |
2017 | 77 | 77% | 90% | 78% | 85% | 75% |
Revision der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) vom 27.09.2017 und Änderung des Fachmoduls Abfalls (FMA).
Erfolgreiche Teilnahmen Klärschlamm OrganikJahr | Anzahl Labore | FMA 1.5 PCB
| FMA 1.6 PCDD, PCDF und dl-PCB
| FMA 1.7 B(a)P
| FMA 1.8 PFC
|
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2018 | 71 | 84% | 85% | 91% | 72% |
2019 | 70 | 82% | 76% | 92% | 82% |
Mit 70 Teilnehmern 2019 ist die Teilnehmerzahl im Vergleich zu den Vorjahren geringfügig zurückgegangen. Seit 2011 nahm die Teilnehmerzahl im Bereich Klärschlamm-Organik insgesamt um 51 Labore ab.
Erfolgsquoten nach Parametergruppen in Bereich Klärschlamm-Organik:
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