Pressemitteilung – 17. Oktober 2024, Freising / Poing-Grub, Landkreis Ebersberg
Tierzucht-Institutsleiter Prof. Dr. Kay-Uwe Götz in den Ruhestand verabschiedet
Der langjährige Leiter des LfL-Instituts für Tierzucht, Prof. Dr. Kay-Uwe Götz, tritt nach mehr als 30 Jahren im Dienst der Bayerischen Landesanstalt Ende Oktober in den Ruhestand. LfL-Präsident Stephan Sedlmayer würdigte bei der Verabschiedung die großen Verdienste des erfolgreichen 64-jährigen Wissenschaftlers um die bayerische, deutsche und europäische Tierzucht sowie um die LfL und ihren Standort Grub.
LfL-Präsident Stephan Sedlmayer (l.) würdigte das Wirken und den vielfältigen Einsatz von Prof. Dr. Kay-Uwe Götz (Foto: Birgit Gleixner, LfL).
Der Tierzucht-Experte und gebürtige Hesse Kay-Uwe Götz steht bereits seit 1993 im Dienst der Bayerischen Landesanstalt, damals noch der für Tierzucht. Zunächst als Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Zuchtwertschätzung beim Schwein und Zuchtplanung, später als Abteilungsleiter für Tiergenetik und Datenverarbeitung. Seit die Ressortforschung 2003 neu aufgestellt und die heutige Landesanstalt für Landwirtschaft gegründet wurde, war Prof. Götz Leiter des Instituts für Tierzucht. "Geradlinigkeit, Präzision, Zuverlässigkeit und konsequente Führung", so umschrieb Präsident Sedlmayer die Eigenschaften, die den Erfolg des "strukturiert denkenden und analytischen Denkers" Prof. Götz ausmachten.
Mit Engagement, großer Fachkompetenz, Empathie und Verhandlungsgeschick habe Prof. Götz die länderübergreifende Zuchtwertschätzung für Fleckvieh und Braunvieh zu einem echten Erfolgsmodell gemacht. "Diese länderübergreifende Zusammenarbeit ist dank Prof. Götz beispielhaft, zukunftsorientiert und sehr erfolgreich", so Sedlmayer. Sein Einsatz für das LfL-Institut sei ebenso bedeutsam: "Unter Ihrer Leitung hat sich das Institut für Tierzucht als national und international herausragende Forschungsstätte in Fragen der Rinder- und Schweinezucht etabliert, die auch ein begehrter und hochgeschätzter Partner für nationale und internationale Netzwerkprojekte ist", sagte der LfL-Präsident.
Ein wichtiger Aspekt des Wirkens von Prof. Götz sei der Bezug zur Praxis. "Die Themen der Nutztierhaltung wurden von Grub aus erfolgreich in die Agrarverwaltung und die Landwirtschaft hineingetragen", so Sedlmayer. Auch der Gedanke der Zweinutzung beim Rind und die eigenständige Schweinezucht in Bayern sei aus Grub heraus besonders konsequent und erfolgreich verfolgt worden. Schwarzenau wurde zum Zentrum der Schweinezucht, -haltung und Fütterung entwickelt. Das gesellschaftlich wichtige Thema Tierwohl habe Götz ebenfalls in der LfL und anderen Gremien vorangebracht.
Der LfL-Präsident würdigte auch das vielfältige Engagement des scheidenden Institutsleiters in bedeutsamen bundesweiten Gremien, etwa in der Deutschen Forschungsallianz und im Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz der Bundesregierung. In der LfL war Prof. Götz jahrelang Mitglied im Präsidium und in der Leitungskonferenz. Seine akademische Laufbahn führte Götz nach Promotion und Lehrtätigkeit in Göttingen, an der FH Weihenstephan, der Universität Halle und der TU München schließlich 2013 zur Honorarprofessur der TU München. Vor kurzem wurden die Leistungen von Prof. Götz zudem mit der Verleihung der renommierten Hermann-von-Nathusius-Medaille gewürdigt, die seit 1930 bedeutende Persönlichkeiten in der Tierzucht erhalten.
Designierter Nachfolger als Leiter des Instituts für Tierzucht ist Dr. Johann Ertl. Der 38-Jährige ist derzeit Geschäftsführer Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen (ASR) in Grub. Er wird im April kommenden Jahres die Nachfolge als LfL-Institutsleiter antreten.
Weitere Informationen:
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.