Pressemitteilung – 15. Juli 2024, Freising
„Wie schmeckt unser Acker“ – Veranstaltung rund um Öko-Pflanzenzüchtung für die menschliche Ernährung

Pflanzenzüchtung hat nicht nur die Ertragssteigerung im Blick, sondern auch die Entwicklung von gesunden, qualitativ hochwertigen und geschmackvollen Rohstoffen für die menschliche Ernährung. Mit der Veranstaltung unter dem Motto "Wie schmeckt unser Acker" rückt das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung (IPZ) der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) diese Aspekte in den Fokus. Am 24. Juli dreht sich bei dieser kostenlosen Veranstaltung in Freising alles um die Züchtung von Winterroggen, Speisemais, Rotklee und Luzerne, Kartoffeln und Gerste für den Ökolandbau. Interessierte können sich noch bis zum 22. Juli dazu online anmelden.

Feld mit grünen Ähren und roter MohnblumeZoombild vorhanden

Gerste wird für verschiedene Speisen und Snacks, aber auch Getränke verwendet (Foto: Markus Herz, LfL)

Anlässlich des Geburtstags von Gregor Mendel macht das LfL-Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung einmal im Jahr mit einer Veranstaltung auf die Bedeutung der Pflanzenzüchtung und die Aufgaben von LfL und IPZ in der Pflanzenzüchtung öffentlich aufmerksam. Im Fokus dieser Veranstaltung steht heuer die Züchtung im Bereich des ökologischen Landbaus für die Speisenutzung und Verwertung in der menschlichen Ernährung. Am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung werden dazu viele Kulturarten mit diesem Zuchtziel bearbeitet. Dabei werden auch die aktuellen Trends der Ernährung berücksichtigt, beispielsweise Pflanzenmilch als Ersatz von Milch oder Leguminosen als Fleischersatz, aber auch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen wie Zunahme der Adipositas. Denn der Verzicht auf Milch kann beispielsweise zu einer Unterversorgung mit Kalzium führen, womit kalziumreiche Pflanzen in den Blickpunkt der Züchtung kommen.

Pflanzensorten, die im ökologischen Landbau verwendet werden, haben oftmals zusätzliche oder andere Anforderungen. Pflanzenzüchtung unter ökologischen Anbaubedingungen ist daher unverzichtbar und wird an der LfL bereits an einer Vielzahl von Kulturen durchgeführt. Bereits 2020 wurde dazu an der LfL eine partizipative Plattform für die Ökozüchtung eingerichtet, an der sich kleine und mittlere bayerische Unternehmen aus diesem Bereich finanziell beteiligt haben. Diese Plattform soll weiter ausgebaut werden.

Verschiedene Themenblöcke sollen die Bandbreite der Veranstaltung am 24. Juli illustrieren: Unter dem Motto "Können wir die Qualität unseres Brotes sichern?" dreht sich alles um den Winterroggen. Roggen ist mit 72.000 Hektar Anbaufläche neben Weizen die wichtigste Getreidekultur im Ökolandbau, die fast ausschließlich als Brotroggen Verwendung findet. Bei der Verarbeitung von Roggen kommt es aber häufig zum Auftreten von Qualitätsfehlern, wie beispielsweise mangelnde Frische, eine trockene Krume, Rissbildungen in der Krume sowie Lockerungs- und Volumenmängel. In der Vergangenheit zeigte sich bereits, dass die üblichen Methoden zur Beurteilung der Qualität und Eignung von Roggenmehlen, nicht immer aussagekräftige Rückschlüsse auf die Backergebnisse liefern. Innerhalb der Ökozüchtungsplattform der LfL wird diese Thematik zusammen mit der Landshuter Kunstmühle C.A. Meyer’s Nachf. AG und der Ludwig Stocker Hofpfisterei GmbH bearbeitet. Ein Teil der Ergebnisse bei der Veranstaltung vorgestellt.

Unter dem Motto "Gras ist gleich Gras?" können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Geschmacksunterschieden selbst nachspüren, beispielsweise von Smoothies verschiedener Arten und Sorten sowie unterschiedlichem Pflanzenalter. Und auch beim Mais wird dem Geschmack nachgegangen. Denn Mais wird, abgesehen als Snacks, bei uns kaum gegessen. Ganz anders in vielen anderen Ländern, wo er im Speiseplan fest verankert ist, beispielsweise als Polenta. Für eine verstärkte Nutzung in der Humanernährung und für die Akzeptanz in der Bevölkerung spielt der Geschmack von Mais also eine wichtige Rolle. Im Rahmen eines vom BÖL geförderten Projekts zum Thema Speisemais wurden deshalb ausgewählte Maissorten auf ihren Geschmack getestet. Die Ergebnisse werden bei der Veranstaltung exklusiv vorgestellt. Und auch die Gerste kann man essen und trinken: Bei einer Verkostung kann man sich am 24. Juli davon persönlich überzeugen und erfahren, wie Züchtung dieses wertvolle Lebensmittel verbessern kann.

Detaillierte Informationen und Anmeldung

Feld mit grünen Ähren und roter Mohnblume.

Gerste wird für verschiedene Speisen und Snacks, aber auch Getränke verwendet (Foto: Markus Herz, LfL)

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verschiedene Saatkörner

Die LfL-Forschung zu Pflanzenbau und -züchtung hat auch die Besonderheiten des ökologischen Landbaus im Blick (Foto: LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.