Pressemitteilung – 24. Juni 2022, Hüll (Wolnzach)
Züchtungsforschung als Antwort auf den Klimawandel: Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber weiht neue Vegetationshalle im Hopfenforschungszentrum Hüll ein

Am Freitag, 24. Juni 2022 hat Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gemeinsam mit dem Präsidenten der LfL, Stephan Sedlmayer, ein für die Züchtungsforschung neu gebautes Forschungsgewächshaus eingeweiht.

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Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und LfL-Präsident Stephan Sedlmayer im neuen Forschungsgewächshaus. (B. Gleixner / LfL)

„Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor immer neue Herausforderungen. Das gilt natürlich auch für den Hopfenanbau. Nur wenn wir Sorten haben, die trockenheitstolerant und resistent sind, haben wir die notwendigen Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels. So geben wir unseren Hopfenbaubetrieben und der gesamten Wertschöpfungskette Hopfen die notwendige Wettbewerbsfähigkeit. Das Hopfenforschungszentrum in Hüll ist weit über die Landesgrenzen hinaus für seine Kompetenz bekannt. Dies liegt auch an der engen Zusammenarbeit der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft mit der GfH. Die Investition der GfH in das neue Gewächshaus schafft die besten Voraussetzungen, um den Forschungsteams auch in Zukunft optimale Arbeitsbedingungen. Das ist ein wichtiger Schritt, weil uns nur zu bewusst ist, wie wichtig die Klimaanpassung bei Hopfenpflanzen für die gesamte Branche ist.“ erläuterte die Ministerin.

Durch den Neubau können der Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit und gleichzeitig auch die Energieeffizienz verbessert werden. Außerdem konnte im neuen Gewächshaus die Kapazität für die Züchtung neuer Hopfensorten um 20% gesteigert werden.

Dr. Michael Möller, Vorstandsvorsitzender der GfH betonte, wie wichtig Nachhaltigkeitsthemen vom Rohstoff bis zur Verpackung in der Brauwirtschaft geworden sind.
„Die Hopfenforschung leistet auch einen entscheidenden Beitrag den CO2-Footprint von Bier erheblich zu senken. Neben vielen Erkenntnissen aus den Bereichen Pflanzenschutz, Artenvielfalt bzw. Ökologie und Hopfenproduktionstechnik liegt dafür in der Züchtungsforschung das größte Potential. Wir sind deshalb glücklich und auch ein bisschen stolz, dieses moderne Cabrio-Gewächshaus, das den Jungpflanzen einen möglichst naturnahen Aufwuchs gewährleistet, heute in Betrieb nehmen zu können“, so Dr. Möller.

Stephan Sedlmayer sagte: „Durch die neuen Vegetationshalle wird die Grundlage geschaffen für eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Gesellschaft für Hopfenforschung und den Wissenschaftlern der LfL. Die bayerischen Züchtungen aus Hüll liefern nicht nur hervorragende Brauqualität, sondern trotzen Krankheiten, Schädlingen und dem Klimawandel. Gleichzeitig brauchen Sie weniger Stickstoff, Pflanzenschutzmittel und Wasser. Durch diese Züchtungsforschung kann Bayern sich auch weiterhin den weltweiten Spitzenplatz in der Hopfenwelt sichern.“ Derzeit werden auf 83,8 Prozent der deutschen Hopfenanbaufläche Züchtungen aus Hüll angebaut.

Im Anschluss an die Segnung der neuen Arbeitsstätte, die Pfarrer Thomas Schießl durchgeführt hat, informierten sich die Ehrengäste auf einem Rundgang durch das Hopfenforschungszentrum über die aktuellen Forschungsschwerpunkte in den fünf Arbeitsbereichen.

Weltweit ist das Hopfenforschungszentrum Hüll in der Hopfen- und Brauwirtschaft eine anerkannte und hoch geschätzte Institution. Seit fast 100 Jahren arbeiten hier Wissenschaftler und Praktiker Hand in Hand, um den Herausforderungen des stetigen Wandels im Hopfenbau und den hohen qualitativen Anforderungen der Brauwirtschaft an den Bierrohstoff Hopfen gerecht zu werden. Die Züchtungsforschung, also die Entwicklung klimaangepasster, gesunder und stresstoleranter Hopfensorten, die zugleich in die traditionellen wie kreativen Rezepturen der Braumeister passen, ist seit der Gründung der Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) ein Arbeitsschwerpunkt in Hüll.

Aus Anlass der Einweihung der neuen Vegetationshalle lädt die LfL und die GfH die Öffentlichkeit am Sonntag, den 26. Juni 2022 von 10:00 bis 17:00 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Neben den Informationsständen zu den aktuellen Forschungsschwerpunkten und der Besichtigung der Gebäude und Anlagen ist auch für das leibliche Wohl und für Unterhaltung gesorgt.

Landwirtschaftsministerin Kaniber und LfL-Präsident Sedlmayer im Forschungsgewächshaus

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und LfL-Präsident Stephan Sedlmayer im neuen Forschungsgewächshaus. (B. Gleixner / LfL)

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Feierliche Eröffnung des neuen Gewächshauses am Hopfenforschungszentrum in Hüll

Feierliche Eröffnung des neuen Gewächshauses am Hopfenforschungszentrum in Hüll. (B. Gleixner / LfL)

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fL-Präsident Sedlmayer und Landwirtschaftsministerin Kaniber mit Hopfen- und Bierkönigin

LfL-Präsident Stephan Sedlmayer, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und GfH-Vorstand Dr. Michael Möller gemeinsam mit der Hallertauer Hopfenkönigin und der aktuellen Bierkönigin. (B. Gleixner / LfL)

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LfL-Experte Anton Lutz zeigt Besuchern das neue Forschungsgewächshaus.

LfL-Experte Anton Lutz zeigt Besuchern das neue Forschungsgewächshaus. (B. Gleixner / LfL)

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Das neue Forschungsgewächshaus in Hüll von oben.

Das neue Forschungsgewächshaus in Hüll von oben. (B. Gleixner / LfL)

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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.