Der Ökolandbau-Feldtag 2019 der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) fand letzten Freitag auf der Versuchsstation Neuhof (Landkreis Donau-Ries) statt. Der Feldtag vermittelte den gut 140 Teilnehmern aus Praxis und Beratung anschaulich „im Feld“ aktuelle Versuchsergebnisse zu ökologischem Pflanzenbau und Biodiversität. Die LfL ist an der Versuchsstation Neuhof seit 2009 mit Pflanzenbau- und Sortenversuchen zum ökologischen Landbau aktiv. Neuhof, ein Betrieb der Bayerischen Staatsgüter in Gründung (BaySG i.G.), wird zum 1. Juli 2019 auf ökologischen Landbau umgestellt. Das gab Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber letzten Mittwoch in München bekannt, als sie den Vertrag mit dem Naturland-Verband unterzeichnete.
Eine Reihe hochrangiger Vertreter aus der Landwirtschaftsverwaltung begrüßten die Teilnehmer: Hubert Bittlmayer, Amtschef des Landwirtschaftsministeriums, Jakob Opperer, Präsident der LfL, Dr. Hermann Lindermayer, Leiter der BaySG i.G. sowie Cordula Rutz, Geschäftsführerin der Landesvereinigung für Ökologischen Landbau (LVÖ).
Der Feldtag gab einen Überblick über aktuelle Feldversuche zum ökologischen Landbau, die die LfL-Institute für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz sowie für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung am Neuhof durchführen. Das Themenspektrum reichte von Spatendiagnose und Bodenprofil über Öko-Landessortenversuche zu Winterweizen, Hafer, Gerste, Weißer Lupine, Erbsen und Ackerbohnen bis zu Themen der Biodiversität. Experten der LfL-Arbeitsgruppe Kulturlandschaft und Landschaftsentwicklung informierten über die Anlage von Blühflächen. Für die Anlage solcher Flächen mit zertifiziertem Saatgut erhalten Landwirte eine Förderung aus dem Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP). Diese Mischungen bieten Bienen und anderen Bestäubern Futter, Schutz- und Lebensraum, ebenso dem Niederwild wie Hasen. Wissenschaftler der LfL-Arbeitsgruppe Bodenfauna stellten Laufkäfer sowie deren Bedeutung als Nützlinge vor sowie Möglichkeiten zu ihrer Förderung.
Bei der Vorexkursion zum Öko-Betrieb der Justizvollzugsanstalt (JVA) Lichtenau thematisierten LfL-Experten die Anbautechnik und Untersaaten bei Weißer Lupine, Gemengeanbau bei Blauer Lupine, Züchtungen von Weißer Lupine und Sommerweizen sowie Öko-Landessortenversuche zu Blauer Lupine, Futtererbse und Sommerweizen.
Der Feldtag wurde heuer erstmals in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsgütern in Gründung durchgeführt. Kooperationspartner waren das Technologie und Förderzentrum, die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf, die JVA Lichtenau (Öko-Betrieb) sowie die Öko-Erzeugerringe im Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter.
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Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist das Wissens- und Dienstleistungszentrum für die Landwirtschaft in Bayern. Sie ist dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unmittelbar nachgeordnet und erarbeitet Entscheidungsgrundlagen für Landwirte und Berater sowie die Politik und Verwaltung. Die Hauptstandorte der LfL sind Freising und Grub-Poing. Ihre Aufgabenfelder sind die anwendungsorientierte Forschung, die Ausbildung, die Beratung und der Hoheitsvollzug. Mit Ihrer Arbeit unterstützt die LfL eine nachhaltige und ressourcenschonende Landwirtschaft sowie eine vielfältige Kulturlandschaft.