DigiMilch-Newsletter im Oktober
Herzlich willkommen zum DigiMilch-Newsletter im Oktober.
Die Maisernte ist in vollem Gange, im Silo wird jetzt die Grundlage für die zukünftige Fütterung der Milchkühe gelegt. Unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter nehmen fleißig Proben und beraten die Landwirte der Praxisbetriebe, um die Ernte sicher ins Trockene zu bringen. Wir haben im Newsletter zusammengefasst, was bei der Ernte von Silomais besonders zu beachten ist.
Damit die Maissilage später zu einer wertvollen Futtergrundlage für die Milchkühe wird, gilt es einiges zu beachten. Idealerweise liegt zum Erntezeitpunkt in der gesamten Pflanze ein Trockenmassegehalt von circa 32 bis 35 Prozent vor. Viele Bestände sind wegen der Witterung bereits reif. Sie sollten jetzt regelmäßig kontrolliert werden, um den optimalen Erntezeitpunkt nicht zu verpassen. Mehr
Feldhygiene
Nach der Maisernte: keine Chance für den Maiszünsler
Wenn das Feld abgeerntet und der Mais sicher im Silo ist, kann man sich der Nachbearbeitung des Bodens widmen. Das ist wichtig, damit der Maiszünsler im nächsten Anbaujahr keine Chance hat.
Nicht zerkleinerte Maisstoppeln auf dem Feld bieten dem Maiszünsler ein optimales Winterquartier – Grund genug nach der Ernte die Bodenbearbeitung vorzunehmen.
Wenn kein Hochschnitt durchgeführt wird, sollte bereits bei der Ernte darauf geachtet werden, dass die Maispflanze tief genug erfasst wird. Nach der Ernte sollten die Stoppeln zerkleinert und tief in den Boden eingearbeitet werden. Nur das saubere Unterpflügen verspricht Erfolg bei der Bekämpfung des Maiszünslers. Die schlüpfenden Falter werden daran gehindert, den Boden zu verlassen. Falls eine nichtwendende Bodenbearbeitung durchgeführt wird, ist darauf zu achten, dass der Mulcher sauber arbeitet.
Umfrage
Bayern ist digital: zwei Drittel der bayerischen Landwirte setzen digitale Technologien ein
Um einen Einblick in die aktuelle Verbreitung von digitalen Technologien in bayerischen landwirtschaftlichen Betrieben zu erhalten, führte das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft von März bis Juni 2020 eine Online-Umfrage unter Landwirten durch. Mit insgesamt 2.390 auswertbaren und vollständig ausgefüllten Fragebögen liegt ein hervorragender Datensatz vor, um die Sichtweise der bayerischen Landwirte im Ackerbau und in der Tierhaltung in Bezug auf die Digitalisierung zu erfassen. Dabei zeigte sich, dass Digitalisierung einen immer größeren Stellenwert einnimmt.
Digitale Lösungen auf dem Vormarsch
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass mehr als zwei Drittel der Befragten mindestens eine digitale Technologie auf dem eigenen Betrieb nutzen. So kommen bei vier von zehn Landwirten Apps zur Wettervorhersage oder zur Schädlingsprognose zum Einsatz und knapp jeder vierte Befragte nutzt Online-Handels- oder Kommunikationsplattformen.
Investitionen in digitale Technologien im Ackerbau sind vor allem in den Bereichen digitale Ackerschlagkarteien/Farm-Management-Informationssysteme, automatische Lenksysteme sowie GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung getätigt worden. Klassisches Precision Farming wie Teilflächenbewirtschaftung bei Düngung oder Pflanzenschutz liegen noch deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Tierhalter hingegen investieren bislang am häufigsten in Stallkameras und in spezielle Management-Informationssysteme. Bislang kommt nur wenig Robotik in den Ställen zum Einsatz, wobei hier in den kommenden Jahren verstärkt Investitionsinteresse besteht. Auch in der Gesamtbetrachtung zeigt sich ein größeres Interesse an Investitionen in digitale Technologien in den nächsten Jahren.
Hohe Investitionskosten schrecken ab
Aus Sicht der Praxis wird die Marktdurchdringung vieler Technologien vor allem durch hohe Anschaffungs- und Betriebskosten und eine fragliche Wirtschaftlichkeit gehemmt. Zudem stehen oftmals Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datenhoheit im Raum. Fördernd wirkt sich aus, wenn digitale Technologien zur Arbeitserleichterung auf dem Betrieb beitragen und dabei anwenderfreundlich und zuverlässig sind.
Quelle: Dr. Andreas Gabriel, Dr. Markus Gandorfer; Landwirte-Befragung 2020, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Landtechnik und Tierhaltung
Praxistipp
Vorsicht giftig: Richtig umgehen mit Gärgashauben
Bei einer gut abgedeckten Silage kann es zu Beginn der Silierung zum Auftreten einer Gärgashaube kommen – die darunter enthaltenen Gase sind giftig und erfordern einen besonderen Umgang.
Durch den Abbau von in den Pflanzen enthaltenem Nitrat können zu Silierbeginn Gärhauben auf dem Silo auftreten. Dabei bläht sich die Folie auf und wird angehoben. Darunter verbergen sich nitrose Gase. Es handelt sich um ein Gemisch aus verschiedenen Stickoxiden, das hochgiftig ist. Schon geringe Mengen können gefährlich für die menschliche Gesundheit werden.
Kein Grund zur Sorge
Eine Gärhaube ist immer ein Zeichen dafür, dass das Silo luftdicht abgedeckt wurde. Viele Landwirte reagieren besorgt, wenn sich auf ihrem Silo eine Gärhaube bildet, doch eigentlich ist sie positiv zu beurteilen. Aus diesem Grund sollte die Silierfolie nie geöffnet und das Gasgemisch abgelassen werden. Eine Qualitätsfolie reißt nicht, solange sie nicht über scharfkantige Ecken gespannt wurde. Vor dem Befüllen des Silos sollte das überprüft werden. Nach einigen Tagen fällt die Haube in sich zusammen. Es ist ratsam, dann noch einmal die Sandsäcke zur Abdichtung des Silos zu kontrollieren.