Pressschnitzel

1. Herstellung

Pressschnitzel
Bei Pressschnitzeln handelt es sich um ein Saftfuttermittel aus gereinigten, geschnitzelten und entzuckerten Zuckerrüben mit einem TM-Gehalt von ca. 28 - 32 %; ca. 6,4 dt/m3. Bei Transport und Silierung tritt kein Wasser aus. Pressschnitzel können frisch oder siliert verfüttert werden.

2. Inhaltsstoffe pro kg TM im Vergleich zu Maissilage (nach Gruber Tabelle 2020)

 Pressschnitzel siliertMaissilage (wachsreif, körnerreich)
Trockenmasse (g)270360
Rohasche (g)6635
Rohprotein (g)9482
nXP (g)148136
UDP (%)3025
NEL (MJ)7,526,84
ME (MJ)11,9911,25
pansenabbaubare KH (g)35296
Rohfett (g)436
aNDFom (g)527440
ADFom (g)256235
Kalzium (g)12,41,9
Phosphor (g)1,02,2
Natrium (g)0,60,3
Kalium (g)5,39,0

3. Beachte

  • Energielieferndes Saftfuttermittel mit niedrigem Stärke- und Zuckergehalt als Ersatz für Getreide und Maissilage. Die Preiswürdigkeit ist daher vom Getreidepreis und der Verfügbarkeit von Maissilage abhängig.
  • Keine Strukturwirkung aber pansenschonend, da langsam freiwerdende Energie (Hemicellulosen und Pektine).
  • Frische Pressschnitzel innerhalb von 2-3 Tagen verfüttern, um einen Verderb zu verhindern.
  • Zu Fütterungsbeginn die vorgelegte Menge langsam steigern.

Hinweise zur Silierung:

  • Möglichst warme Einsilierung der Pressschnitzel.
  • Zur Vermeidung von Erwärmung in den Monaten Mai – Oktober Silierhilfsmittel (z.B. Kaliumsorbat) zusetzen.
  • Schnelle, saubere Silobefüllung; Zwischenlagerung vermeiden.
  • Sorgfältiges Verdichten (festwalzen) und sofortiger Luftabschluss des warmen Silostocks mit Folie und geeignetem Abdeckmaterial. bzw. Silierung im Schlauch. Die Folie sollte mit einem Netz o.ä. geschützt / abgedeckt werden.
  • Gewährleistung einer gleichmäßigen Abkühlung durch maximale Futterstockhöhe im Flachsilo von 2 m.
  • Fortlaufende Kontrolle des geschlossenen Silos auf Beschädigungen der Abdeckung.
  • Fütterungsbeginn erst nach Abkühlen des Silostocks (ca. 6 -8 Wochen).
  • Auf ausreichenden Vorschub achten (>0,2 m/Tag im Winter, >0,4 m/Tag im Sommer), evtl. Sandwichsilage

4. Einsatzempfehlungen

NutzungsrichtungEinsatzempfehlungerprobte Höchstmenge
Aufzuchtrind, FresserBis zu 20 % der TM-Aufnahme 20 % der TM-Aufnahme
Milchkuh0,6 kg TM/100 kg LG bzw. 20 % der TM-Aufnahme30 % der TM-Aufnahme
Mastrinder ab 200 kg20 % der TM-Aufnahme30 % der TM-Aufnahme