LfL-Magazin 2021: Smart Farming
Flugrettung für Rehkitz und Co.

Ein Gespräch mit Stefan Thurner über Möglichkeiten und Grenzen moderner Technik bei der Wildtierrettung.


Jährlich sterben in Bayern viele tausende Wildtiere beim Mähen von Grünlandflächen. Das betrifft nicht nur Rehkitze, auch Feldhasen, Igel oder Vögel fallen dem Mähwerk zum Opfer. Die bayerischen Landwirte bemühen sich zusammen mit Jägern und ehrenamtlichen Tierschützern sehr um die Rettung von Rehkitzen und Co. Die LfL unterstützt sie dabei. Am Institut für Landtechnik und Tierhaltung verfügen Stefan Thurner und sein Team über ein großes Know-how zur Wildtierrettung. Das umfasst die Vergrämung und das Absuchen und Sichern der Wildtiere ebenso, wie die richtige Mahd zum richtigen Zeitpunkt. Und die digitale Technik spielt dabei eine immer größere Rolle. In einem Forschungsprojekt mit der Technischen Universität München und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wird dies jetzt wissenschaftlich untersucht.

Mit dem Mäh-Knigge haben wir unser derzeitiges Wissen zu konkreten Handlungsempfehlungen zusammengetragen, also alles was der Landwirt in der Praxis jetzt schon für die Wildtiere tun kann.

Gescheucht wird mit Lärm, Licht oder Duft, die Vermeidung beinhaltet vom langsamen Fahren bis hin zur Mahd bei kurzen Beständen eine Reihe von Maßnahmen und bei der Wildtiererkennung arbeiten wir unter anderem mit Drohnen mit Wärmebildkameras, tragbaren Wildrettern mit Infrarot-Sensoren oder während des Mähens mit Sensorbalken.

In Zukunft soll der Landwirt online oder per App auf Karten sehen können, in welchem Ausmaß seine zu mähenden Flächen gefährdet sind, damit er dementsprechend seine Maßnahmen verstärken und organisieren kann.